Kapitel 8

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Kapitel 8 

"Aufwachen Jilian!", eine tiefe Stimme erklang hinter der Tür. Ich hörte wie mindestens 10mal hintereinander stark an die Tür geklopft wurde. "Da du es nicht anders willst komm ich jetzt rein!", meine Tür war nicht abgeschlossen und ich hörte wie jemand rein kam. Vorerst war alles still, doch dann spürte ich wie mein Gesicht mit kaltem Wasser überschwemmt wurde. Ich schrie kurz auf und mit hellwachen Augen starrte ich auf die Person mit einem leeren Krug in der Hand. Es war Max der mit einem breiten Grinsen im Gesicht vor mir stand. "Hallo!? Geht's noch? Ich schlafe!", meine Wut war nicht zu überhören. "Jetzt nicht mehr du hast Training und zwar in 10Minuten, ich warte vor der Tür auf dich", mit diesem Worten ging er aus meinem Zimmer. Ich hatte glatt vergessen wo ich gerade war und was mir gleich bevorstand. Eine Dusche brauchte ich so wie es aussah nicht mehr. Ich zog meine klitschnassen Sachen aus und zog die einzigen Sachen die hier lagen an. Was ich gestern nicht bemerkt hatte, war das ein Spiegel ungefähr in meiner Größe neben der Kommode hang. Als ich mich fertig angezogen hatte, ging ich zum Spiegel um mich zu betrachten. Es war komisch mich nach 16 Jahren mit schwarzen Klamotten zu sehen. Zum Glück hatte ich ein Haargummi dabei und machte damit meine Haare zu einem leichten Dutt. Beim Türschließen erschrak ich kurz, denn Max war plötzlich vor mir und sein Lachen von vorhin war wie weggewischt. "Komm mit mir",war das einzige was er noch sagte. Wir kamen in eine große Trainingshalle an. Ich sah wie Uriah und die anderen in Einzelreihen da standen und wohl auf mich warteten. Max musste gar nichts sagen, ich wusste ich sollte mich zu ihnen stellen. "Da ihr gerade wegen einer Langschläferin warten musstet, werde ich jetzt keine großen Reden halten. Ihr kennt euch schon einigermaßen mit Waffen aus, doch heute lernt ihr auch in den schlimmsten Situationen euren Verstand und eure Geschicklichkeit beizubehalten. Zuerst werdet ihr fünfzig Runden laufen, außer dir Jilian du kommst zu mir", sein Ton war jetzt ganz auf Ausbilder geschaltet worden. Alsdann alle beim laufen waren widmete Max sich endlich mir zu:" Die erste Regel die du heute lernen wirst ist nie wieder bei deiner Initiation zu spät zu kommen. Die zweite Regel wird sein eine Pistole bedienen zu können. Die letzte wird sein, lange zu laufen. Wenn du das alles hast wird jemand der Anführer kommen und dir zeigen wie du mit Messern wirfst. Und jetzt hol dir eine Waffe und schieß auf die Ziele." "Aber ich hab doch keine..", er war schon weg gegangen und ich musste wohl eine Waffe in die Hand nehmen. Beim Halten der Pistole wurde mir ganz unwohl zu mute. Wer wusste denn schon was die Ferox damit anstellten. Langsam ging ich vom Schild zurück und als ich fern genug stand drückte ich zum ersten Mal in meinem Leben eine Pistole ab. Der Knall ließ mich kurz aufschrecken, doch als ich sah wo ich hin getroffen hatte, konnte ich meinen Augen nicht glauben. Die Kugel traf perfekt ins Schwarze. "Bist du sicher das dein Ergebnis die Ken waren?", es war Uriah der durch den großen Raum, mit einer aus der Puste gekommenen Stimme, rief. Da ich merkte das er das nicht böse meinte, antwortete ich ihm sarkastisch:" Das liegt einfach nur daran das ich alles gerade mathematisch berechnet habe!" 

Seit etwa einer viertel Stunde schoss ich schon Kugeln auf das Ziel, meist trafen die Kugeln die, die vorher stecken geblieben waren. Max war wie von Erdboden versunken und als er sich dann endlich wieder blicken ließ, ließ er alle zum Mittagessen gehen, alle außer mir. Während mein Magen, beim laufen der hundert Runden, vor Hunger nicht aufhören wollte zu knurren, saßen alle anderen gemütlich beim Mittagessen. Ich konnte nach 15 Runden schon nicht mehr laufen und blieb dann einfach mitten in einer Runde stehen, um eine Verschnaufpause zu machen. In dem Moment hörte ich wie die Tür hinter mir zu ging, ich drehte mich aber nicht um, denn ich wusste das es Max war. Auf den Boden blickend hörte ich Schritte auf mich zu kommen. Das komische war aber das Max noch nichts gesagt hatte. Ehe ich weiter laufen konnte fing eine Stimme, die auf jeden fall nicht Maxs war, an zu sprechen:" Ich dachte eine Ferox macht keine Pausen." Geschockt drehte ich mich um und blickte in das ernste Gesicht meiner Mutter. "Nicht mal als eine Ferox wärst du zu was nütze. Du hast Glück das du wenigstens bei den Ken bleiben kannst", vor lauter Wut ballte ich meine Hände zu Fäusten. Sie blickte genau in meine Augen, so das ich eine starke Gänsehaut bekam. Ich konnte einfach nicht erwidern, deshalb blieb ich weiter still. "Na gut, dann rede eben nicht. Eigentlich bin ich nur zu dir gekommen, um dir bescheid zu sagen, dass du morgen nach deinem Training zum Hauptquartier der Ken kommen sollst. Eric bringt dich dann dort hin", mehr sagte sie auch nicht. Sie ging einfach raus und ließ mich wieder alleine. Ich bemerkte erst jetzt das sie gesagt hatte, dass Eric mich dahin bringen würde. Das war doch ein Witz! Ich wollte ihn so gut wie es ging aus dem Weg gehen. Damit ich mir jetzt aber keine weiteren Gedanken machen musste, lief ich meine restlichen Runden. 

Escape [Divergent Ff]Where stories live. Discover now