Kapitel 13

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Kapitel 13

Ich ging gerade, in Begleitung mit Eric, zum Hauptquartier der Ken. Heute morgen mied ich jeden Ferox und es klappte gut, bis zu den Moment als Uriah und Ty aufkreuzten. Ty tat so als ob nichts geschehen war. Natürlich, er hatte auch ein Vergessensserum bekommen und da Jeanine bei mir nur ein viertel davon benutzt hatte, konnte ich mich nach einer Zeit wieder an alles erinnern. Bei Ty war es nicht der Fall und deshalb würde er sich nie wieder an die Schmerzen erinnern. "Frühstücken wir zusammen?", hatte Uriah fröhlich wie immer gefragt. Es schmerzte als ich so gleichgültig wie mein Herz es mir erlaubte sagte:" Habe was besseres zu tun. Ich gehe heute zu meiner Mutter." Nicht Mal ansehen konnte ich sie dabei! Ich konnte aber nichts gegen meine Entscheidung, mich vor meinen Freunden zu verschließen und sie so gut es ging zu meiden, tun, die ich in einer schlaflosen Nacht getroffen hatte. Es war besser sie würden mich so wie ich früher war in Erinnerung haben und wissen das was passiert ist, anstatt später denken zu müssen dieses Verhalten war nur vorgespielt. Alles tat ich nur damit es ihnen gut ging. Vor einigen Tagen dachte ich noch Jeanine würde mich zu meinen eigenen Besten zu den Ferox schicken, aber jetzt, beim erklommen der Stuffen, des Hauptquartiers, wusste ich das sie mich nur benutzt hatte. Ich war genauso eine Schachfigur für sie wie alle anderen. "Miss Matthews! Ihre Mutter erwartet sie schon und Eric sie müssen sie-wissen-schon-wohin gehen", es war dieser Klugscheißer hinter dem Tresen der uns vor einigen Tagen eingesperrt hatte. Ohne irgendwas zu erwidern oder Eric Tschüß zu sagen, ging ich den Weg zu Jeanines Büro entlang. Das Gute an einem Herzen aus Stein war, dass es immer Kalt war und ich keine Gefühle mehr spüren konnte. Nichts als Leere war dort und ich konnte einfach tun was man von mir verlangte. Nun wusste ich wie es wohl in Erics Herzen aussah. Im Büro meiner Mutter angekommen, war sie erstmals alleine. Während sie mit den Rücken zu mir aus ihrem großen Fenster raus schaute fing sie schon mit ihrer Rede an:" Jilian setz dich. Wie du dir wohl schon denken kannst, habe ich eine Aufgabe für dich." Ich setzte mich auf einen dunkelblauen Sessel und versuchte so gerade wie möglich dort zu sitzen. "Wir wissen immer noch nicht wer von den Ferox ein Unbestimmter ist und da du die Leute nicht einfach fragen kannst, musste ich mir was ausdenken", sie drehte sich zu mir um und fing an langsam im Raum herumzugehen," Das einzige was du machen musst ist in die Schlafsäle zu gehen und nach Anzeichen an Unbestimmtheit zu suchen." "Wie stellst du dir das vor, soll ich einfach vor den Anfängern in ihren Sachen herumschnüffeln?" Sie setzte sich elegant auf ihren Bürostuhl und betrachtete mich, als sei ich ein kleines Kind, dass schwer von Begriff war:" Und das soll meine Tochter sein?", sie lachte auf," Morgen ist Besuchertag und auch die geborenen Ferox besuchen ihre Familien, dass heißt die Schlafsäle stehen für eine viertel Stunde leer." Ich schluckte noch einmal und antwortete dann mit fester und roboterartigen Stimme 'Ja'. Ein hinterhältiges Lächeln umspielte nun Jeanines Lippen:" Ich wusste das du mir irgendwann gehorchen würdest. Ach und ich bitte dich ein paar Informationen von diesem Tyler rauszukriegen." "Letztes Mal als ich versuchte, antwortete er aber nicht. Deshalb ist es unwahrscheinlich das er mir irgendwelche Informationen preisgeben würde." "Meinst du diesen schüchternen und gezwungenen Versuch ihn zu fragen wer unbestimmt ist? Ha, Jilian du bist eine Frau! Das einzige was du machen musst ist ihn verführen und selbstbewusst zu sein und schon schmilzt er dahin. Tada, da hast du dann deine Informationen", an ihr Lachen würde ich mich wohl nie gewöhnen. Sie hatten mich also die ganze Zeit über beobachtet. Ich stand auf und wollte schon aus der Tür gehen, als sie wieder anfing zu sprechen:" Und bevor du gehst, Eric bräuchte etwas mehr Gesellschaft, er wirkt so..", sie setzte einen unechten nachdenklichen Blick an,"..lustlos. Nach dem Kuss zwischen euch war er bereit alles zu tun, deshalb mach irgendwas dagegen. Oder willst du etwa das ihm was passiert?" Gerade als sie anfing schadenfroh zu lachen, knallte ich so laut es ging die Tür zu und suchte den Raum nach Eric ab. Er war nirgends zu sehen, doch ich würde nicht ohne ihn weg gehen. Mit festen Schritten ging ich auf den Ken hinter dem Pult zu. Ich ließ ihn nicht Mal aufschauen, sondern packte ihn am Kragen seines blauen Hemdes und hob ihn hoch. "Wo ist Eric hingegangen!", es war keine Frage eher ein Befehl mir es zu sagen. Er schaute mich ängstlich an, wie die Maus den Löwen:" Ich darf keine Auskunft...." Ich ließ ihn nicht ausreden und zog umso fester an seinem Kragen:"Sag mir wo er ist oder du wirst den Morgen nicht mehr erleben!" Ich merkte wie wütend ich eigentlich war, ließ aber trotzdem nicht locker. "Er...er...i-i-ist...i-in dem S-Saal neben d-der Bi-Bibliothek", er stotterte als hänge wirklich sein Leben von dieser Antwort ab. Langsam lockerte ich meinen Griff und entfernte meine Hand um mit schnellen Schritten und wütenden Gesicht auf die Tür neben der Bibliothek zu gehen. Glücklicherweise war ich früher ein Ken und kannte mich hier blind aus. Die Tür knallte laut gegen die Wand und ich sah wie Eric sich mit Max und einem Ken unterhielt. Nur der Ken zuckte durch den Knall zusammen, die anderen schauten gelassen zu mir, als ob das jeden Tag passieren würde. Die überraschten Gesichter, waren aber allen dreien anzusehen. Ich musste wohl wirklich wütend aussehen, denn Max musste dazu wie immer seinen Kommentar abgeben:" Wow, hat deine Mutter etwa dein Lieblingskuscheltier verbannt oder wieso siehst du so rot aus, Jil?" Natürlich lachte er dazu noch und der Ken versuchte ein gefälschtes Lachen aufzubringen, da ihm dieser 'Witz' wohl zu unkompliziert war, fand er ihn nicht witzig, nur leider brachte er nur ein komisches Krätzen zustande. Ich schaute Max kurz mit einen 'Todesblick' an und ging dann auf Eric zu. Er sah aus als ob er einen Geist gesehen hätte, aber es war mir egal. Ich nahm ihn an seinen schwarzen Shirt und zog ihn so gut es ging aus den Raum. Zu meiner Verwunderung ließ er sich von mir wegziehen und Max hörte erst dann mit dem Lachen auf, als der Kenjunge sich ihm wieder zu wandte. Da ich alle Räume auswendig wusste, ging ich mit ihm zielsicher in den einzigen Raum, den die Ken mieden. Den Notfall Waffen Raum. Eigentlich dürften wir sowas nicht haben, aber Jeanine wollte angeblich sich lieber 'Vorbereiten' und da es sowieso einen Code gab, den nur die wenigsten (einschließlich ich) wussten. Ohne hinzusehen tippte ich den Code ein und schob Eric durch die Tür. Während ich die schwere Tür hinter mir schließ, schaute Eric sich um. Ich hatte keine Ahnung ob er wusste das dieser Raum überhaupt existierte, so wie es aber aussah wohl nicht. Jedes Regal an der Wand war voll mit verschieden Waffen. Auch wenn sie es nicht zugeben wollte, Jeanine rechnete wohl mit einem Krieg. Ich wandte meine Aufmerksamkeit auf Eric, der jetzt am Ende des Raumes auf mich schaute. Er hatte keine Ahnung was gleich passieren würde und ich auch nicht. Ich wusste nicht Mal wieso ich ihn hier her geschleppt hatte. Ich ging mit meinen Augen seinen ganzen Körper durch, bis ich wieder auf seine Augen traf. Meine Beine gingen schnell auf ihn zu und als uns nur noch Millimeter trennten, ließ ich sie hinter mir und küsste ihn wütend. Er war nicht einmal geschockt von meinem plötzlichen Kuss, sondern stimmte sofort mit ein. Die Küsse wurden immer intensiver und er fing an langsam meinen Hals zu küssen. Meine Wangen glühten wie Feuer und egal wie gefühlvoll dieses Küsse auch waren, ich tat es weil ich wusste das wir beobachtet wurden und wurde dadurch immer wütender. Sie wollte das er ihr noch mehr hinterher dackelte, dann sollte sie es auch bekommen. Ich ging mit meinen Händen seinen Brustkorb entlang nach und unten, während er mein Schlüsselbein sanft aber auch verlangend küsste. An seinem T-Shirt Ende angekommen, streifte ich es von ihm ab und warf es irgendwo in die Ecke. Er küsste wieder meine Lippen und ich stieß ihn gegen ein Regal mit Waffen. Wir hörten trotzdessen nicht auf. Irgendwann wollte auch Eric das ich mein schwarzes Top ausziehe, dass war mein Stichwort. In einer Sekunde hob die Waffe, die ich nachdem ich ihn gegen das Regal gestoßen hatte, eingesteckt hatte, Erics Kinn nach oben. Seine Hände glitten von meinem halb hochgezogenen Top weg. Ich schaute mich kurz im Raum um als ich entdeckte was ich suchte. Mit einer kurzen Bewegung schoss ich die zwei Kameras in den Ecken ab und drückte dann meine Waffe wieder an Erics Kinn. "Was habt ihr vor?", schrie ich ihn an, denn ich wusste das die Wände hier Schaldicht waren. "Was meinst du?", ich lockerte meinen Griff der Waffe, damit er mir in die Augen schauen konnte. Er wusste was ich meinte, aber er wollte es nicht sagen. "Nachdem die Altruan erschossen werden, was passiert dann mit mir? Wird sie mich umbringen?", ich hörte mich an wie eine Verrückte. "Nein wird sie nicht, dass w....", er stockte und ich sah ihm verwirrt in die Augen. Er nutzte den Moment, indem ich verwirrt war aus und hob eine Pistole gegen mein Herz. Ich ließ meine Waffe von seinen Kinn, zu seinem Herzen nieder. Es sah aus als ob wir uns gleich beide umbringen würden. "Sie könnte es nicht", seine Stimme hörte sich jetzt genauso wütend wie meine an. "Weil sie sonst eine zu wertvolle Spionin umbringen würde?", beendete ich seinen Satz. Mit einer Handbewegung drückte er meine Waffe von seiner Brust weg und ging auf mich zu. Er drückte seine Pistole, wie ich vorhin bei ihm, gegen mein Kinn. "Ich würde das nämlich nicht zulassen", sagte er mit einem scharfen Unterton. Mit dieser Aussage, hätte ich nicht gerechnet und ich tat das einzig Vernünftige was mir gerade einfiel. Ich drückte meine Waffe wieder Mals gegen sein Kinn und erwiderte dann kalt: "Ich hasse dich!" Es war ein flüstern aber in meinem Inneren schrie ich es, so laut ich konnte, raus. "Gut, denn ich hasse dich auch", in diesem Moment erinnerte er mich, an den Eric, der die Fraktionswechslerin über der Schlucht hängen ließ und sie am liebsten für immer dort hängen, gelassen hätte, so kalt aber mit solchen Hass auf die Welt. Ich entfernte meine Waffe und steckte sie in meinen Waffengürtel rein. Zwar lag seine Pistole immer noch auf mir, doch ich schlüpfte einfach unter ihn durch und verließ den Raum. Jetzt hatte meine Mutter wieder ihren hasserfüllten Eric zurück und ich meine Wut los. Ich fühlte mich endlich frei, diese drei Worte lagen die ganze Zeit auf meiner Zunge und jetzt hatte ich sie ausgesprochen. Endlich konnte ich anfangen jeden in meinem Umkreis gleichgültig zu behandeln.

Escape [Divergent Ff]Where stories live. Discover now