[10] Fallen

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Ich jagte durch den Wald. Irgendetwas verfolgte mich, doch ich wusste nicht was. Ich brach gerade durch das Unterholz als ein grässliches Heulen hinter mir ertönte.

Hund!, wusste ich sofort, doch wunderten mich die gequälten Laute, die er von sich gab.
Der Hund klang, als wurde er gegen etwas kämpfen, während er mich jagt. Etwas, dass nur er kennt.

Plötzlich tat sich direkt vor mir ein Riss in der Erde auf und ich musste schlitternd abbremsen. Hinter mir kam das Heulen näher und einen Weg nach vorn gab es nicht mehr.

Ich sah gehetzt nach hinten, dann in den Riss. Ein Ende ließ sich nicht erkennen, doch vielleicht könnte ich mich an den Wänden entlang gleiten lassen, wenn meine Krallen hielten.

Das Heulen kam näher und ich ließ mich in das Loch fallen. Meine Krallen fanden kaum Halt in der glatten Erde, doch es genügte, um meinen Fall abzubremsen.

Zitternd hing ich so an der Wand, während über mir ein großer Schatten heulte und nach mir suchte. Dann jedoch verschwand er und ich spürte etwas am Schwanzende.
Ich tastete und tatsächlich war fester Boden unter mir.

Erleichtert ließ ich mich fallen, als alles von gleißendem Licht erhellt wurde.

"Flieg...", flüsterte eine Stimme von fern während ich noch geblendet war. Ich konnte sie nur von fern hören.
Doch langsam schwächte sich das Licht wieder ab und ich sah mich um.

Festen Boden konnte man das zwar nicht nennen, aber wenigstens hing ich nicht mehr an der Wand.
Stattdessen befand ich mich auf der Spitze eines Berges und der Wind pfiff um meine Ohren.

Der Wind verstärkte sich und drängte mich nach hinten. Ich versuchte mich festzuhalten, indem ich meine Krallen in den Boden bohrte, doch auf dem harten Stein fanden sie keinen Halt.

Ein quietschendes Geräusch wurde von meinem Versuch Widerstand zu leisten ausgelöst und eine letzte Böe warf mich nach hinten. Ich stürzte in die Tiefe. Das würde unweigerlich mein Ende sein...

Geißels ChanceWhere stories live. Discover now