You're not alone

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Amely

Gleich nachdem ich den Satz gesagt hatte, guckte ich entschuldigend zu Niall. Dieser sah mich mit Entsetzen und Verständnis an. Klar, zum einen erschreckte es ihm das ich so plötzlich damit rausrückte und zum anderen weil er ja schließlich zu den Jungs zurück wollte.

,,Ich geh zu Liam", murmelte der Blonde und schon war er weg. Ich verstand ihm, er wollte sicherlich nicht dabei sein wie zwei seiner besten Freunde mir nun alles erzählten. Niall war in den letzten zwei Wochen öfter bei Liam gewesen, wenn ich arbeiten musste oder mal Zeit für mich brauchte.

Mein Blick huschte nun wieder zu den beiden braun-haarigen vor mir. Harry sah so aus, als würde er gleich in tränen ausbrechen und Louis als wenn er gegen eine Wand gelaufen wär. Zu dem kam, das beide Leichenblass wurden. Was hast du nur gemacht?!, fragte ich mich selber und hätte liebend gerne meinen Kopf in die nächste Wand geschlagen.

,,Ihr braucht es mir nicht sagen.. Ich..tut mir Leid..ich wusste ja nicht das..", versuchte ich es irgendwie zu retten, machte das ganze aber wohl noch schlimmer. Denn jetzt fing der Lockenkopf wirklich an zu weinen und fiel in den Armen seines Freundes zusammen. ,,Shhh Hazza, es war nicht mit Absicht, komm beruhige dich", flüsterte Louis ihm hörbar zu und strich durch seine Locken.

Dann schaute der 22-Jährige zu mir und versuchte leicht zu lächeln. ,,Das ist ziemlich kompliziert.. I..ich weiß ni..nicht ob du das wirklich hö..hören möchtest", stotterte er leicht. ,,Ich glaub ich verkrafte das Louis", antwortete ich und beendete den Satz in Gedanken: 'Schließlich weiß ich es ja schon'

Der Brünette nickte kurz und schaute dann runter zu seinen Freund, dieser hatte sich mittlerweile beruhigt und scheint sogar eingeschlafen zu sein. ,,Kann ich ihn eben in dein Bett bringen? Er braucht jetzt etwas Ruhe", fragte Louis, worauf ich gleich nickte. ,,Ja klar"

Mit etwas Hilfe von mir, da Harry schon etwas größer war als sein Freund, brachten wir ihn in mein Zimmer und in mein Bett und saßen nun zusammen auf meinem Sofa. ,,Du musst es mir wirklich nicht erzählen wenn du nicht willst Lou, das hab ich Zayn auch schon gesagt"

Louis allerdings, schüttelte seinen Kopf und sagte: ,,Ich glaub es würde ganz gut tun es endlich mal loszuwerden. Bei den anderen ist das nicht grade sehr einfach weißt du?" Ich nickte verständlich und tat unwissend.

Dann fing er an die Geschichte aus seiner Sicht zu erzählen.


Louis

Ich atmete nochmal tief durch und versuchte mein Gedanken jedenfalls ein bisschen zu ordnen bevor ich mit der Sprache rausrückte. Ich sah nicht auf als ich ausgesprochen hatte warum Niall nicht mehr da war, aus dem Grund weil ich nicht in ihr Gesicht sehen wollte. Ich wollte nicht sehen wie sie mich Mitleidig ansah und mir ihr Beileid aussprach.

Ich wusste, ich kann ihr vertrauen. Warum und Wieso? Da bin ich überfragt. Ich fing einfach an zu reden. Redete mir alles von der Seele was mir auf den Herzen lag. Bei Amy konnte ich das, ich hab auch das Gefühl das sie mich versteht. Bei den Jungs, meiner Familie oder gar beim Management konnte ich das nicht. Ich wollte vor ihnen nicht Schwach wirken, was ich zurzeit eigentlich wirklich war. Ich war schwach, kaputt, ausgelaugt. Und genau das bekam die Blondine nun zu spüren.

Als ich ihr das alles erzählte, driftete ich langsam zu dem Tag zurück als es passierte.

,,Niall wird nicht wiederkommen!"

Simon sprach es aus, als wäre es eine Neuigkeit wie das Wetter. Es schien ihm gleichgültig zu sein. Fast, als wäre es ihm vollkommen normal. Die ersten Sekunden sahen wir vier ihn mit großen Augen an. Versuchten zu realisieren was er gesagt hatte.

Niall, der liebe, kleine, lebensfrohe verfressene Ire, sollte nicht mehr da sein? Nicht mehr auf der Erde sein? Das klang alles so unglaubwürdig, und doch war es wahr. Mir wurde es erst bewusst als ich einen schmerzverzerrten Schrei von Liam hörte.

,,NEIN! Das ist nicht wahr! Paul! Sag, dass das nicht wahr ist!", schrie der Junge aus Wolverhampton und sank auf die Knie, sein Gesicht in den Händen vergraben. Er zitterte am ganzen Körper und mir wurde sofort bewusst das der 20-Jährige einen Nervenzusammenbruch hatte.

Langsam rutschte ich von der Couch und krabbelte zu Liam um ihn zu umarmen, erst jetzt bemerkte ich, wie mir auch unzählige Tränen aus den Augen liefen und ich zwischendurch immer mal schluchzte.

Als ich bei Liam ankam war ich nicht der Erste der ihn umarmte. Harry war schon da und hatte seine Arme beschützend um den älteren gelegt. Auch ihm traten Tränen aus den Augen und er weinte bitterlich. Ich konnte es nicht ertragen ihn so zu sehen, ich war schließlich sein Freund, sein Gefährte, sein Beschützer.

So legte ich meine Arme um ihn, drückte ihn einen sanften Kuss auf die Wange und vergrub dann mein Gesicht in seinen Locken. So blieben wir für eine kurze Zeit bis ich merkte wie mich jemand umarmte. Anhand des Geruches nach Rauch und Parfum wusste ich sofort das es Zayn war.

Nun saßen wir dort am Boden. Liam und Harry waren vollkommen fertig mit den Nerven und es kam mir so vor als wären Zayn und ich dazu da sie zu halten damit beide nicht umkippten. Es war gerade ruhig als Paul mit brüchiger und verweinter Stimme flüsterte:

,,Tut mir Leid Jungs, aber es ist wahr. Ich hab ihn gefunden. Niall ist von uns gegangen"

,,Louis? Lou, bitte hör auf zu weinen. Louis, bitte", hörte ich leise die Stimme von Amely. ,,Louis, komm sieh mich an. Es ist alles okay, komm sie mich an!", sagte sie und ihre Stimme wurde immer lauter. Ich tat was sie mir sagte und schaute zu ihr rüber.

Erst jetzt spürte ich, wie mir Tränen über die Wangen liefen, ich zitterte und wie ihre kleine Hand über meinen Rücken streichelte. Man sah Amy an das auch sie geweint hatte, den ihr ganzes Make-Up um den Augen war verlaufen.

Als die Kleine merkte wie ich mich beruhigte setzte sie an wieder was zu sagen. ,,Erinnerungen können scheiße sein was?", flüsterte sie und ihre Hand hörte nicht auf beruhigend meinen Rücken auf und ab zu fahren. Ich schüttelte den Kopf und setzte noch leise was dazu.

,,Das schlimmste an der Sache ist, dass wir es verheimlichen MÜSSEN. Das Management hat uns verboten mit Außenstehenden darüber zu reden, also bitte ich dich es niemanden zu erzählen" Sie fing leicht an zu lächeln und nickte. ,,Ich schweige wie Nialls Grab auf den abgelegenen Friedhof"

Jetzt war ich der, der sie geschockt musterte. ,,Woher weißt du...?", fragte ich und sie sah mich lächelnd an.

,,Jetzt muss ich dir was erzählen Louis"

Help me. Please! || N.H. {#TheEloquenceAward2019}Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt