Wir standen zusammengedrängt in einer Disco. Mein Herz rast während sich fremde Körper an mir reiben. Wie können die sich das Freiwillig antun und dabei noch Spass empfinden? Während ich mir darüber den Kopf zerbreche kommt Miles mit zwei Getränken zu mir. "Hier für dich, extra ohne Alkohol so wie du es wolltest." Ich nicke dankend da es zu Laut ist um normal miteinander zu sprechen. Ich beobachte ihn dabei wie er leicht zum Beat mitwippt und wünsche mir wieder einmal Zuhause geblieben zu sein. Steif wie ein Brett stehe ich da und habe das Gefühl das mich alle beobachten und sich über mich Lustig machen. Warum habe ich mich nur darauf eingelassen?
Irgendwann scheint Miles mein unbehagen zu bemerken denn er zieht mich sanft hinter sich her nach draussen. "Tut mir Leid, Disco war eine blöde Idee von mir." Ich zucke nur mit den Schultern da es unhöflich wäre, es zu bestätigen. "Soll ich dich dann noch nach Hause begleiten?" "Ja gerne."
Wir schlendern durch die Strassen und ich geniesse die Stille. So fühle ich mich viel Wohler. Dieses eingeengt sein zwischen fremden Menschen ist einfach nichts für mich. "Komm das hier ist eine Abkürzung." Etwas zögerlich folge ich ihm in einen heruntergekommeneren Teil unserer Stadt. Ich bin nur selten hier da ich es unheimlich finde zwischen all diesen Graffiti verschmierten Häusern.
Unauffällig versuche ich Näher bei ihm zu laufen da ich ein ganz ungutes Gefühl habe. Ich weiss das wir es bald geschafft haben, da bald ein Tunnel kommt der uns wieder in eine etwas noblere Gegend führt. Als einige Leute anfangen zu schreien zucke ich zusammen und blicke zu Miles hoch der selbst nicht mehr so selbstsicher wirkt. "Keine Sorge bald bist du zuhause." Er versucht sich an einem falschen Lächeln das ich sofort durchschaue. Er hat auch Angst... Diese Gewissheit bringt mich fast zum Durchdrehen. Ich habe Miles immer als Vernünftigen Menschen gesehen der nicht aus lauter Faulheit eine Abkürzung durch die heruntergekommenste Gegend unserer Stadt nimmt und ausserdem hätte ich nicht gedacht das ich einer dieser Deppen bin die ihm auch noch voller Zuversicht folgt. Während ich noch an mir zweifle betreten wir den kargen Tunnel. Kaltes Licht fällt von der Decke und lässt alles unheimlich Leuchten.
Erleichtert atme ich aus als wir den Tunnel weit hinter uns gelassen haben. Miles grinst mich an. "Das war ziemlich aufregend." Ich nicke Stumm da ich noch immer mit meinem pochenden Herzen beschäftigt bin. Kaum das es sich ein wenig beruhigt hat fängt es wieder an zu rasen. Miles nimmt meine Hand in seine und zieht mich Näher zu sich. "Ich mag dich." Unauffällig rieche ich an ihm und bemerke das er nach Alkohol riecht. Am liebsten hätte ich mir gegen die Stirn geschlagen. Wie kann ich auch davon ausgehen das er nur wegen mir auch keinen Alk trinkt?? Erschöpft von dem ganzen Abend lasse ich ihn meine Hand halten. Solange er nichts anderes macht...
Wir sind nur noch wenige Strassen von meinem Zuhause weg als er seinen Griff verstärkt. "Ich wünschte dieser Abend würde nie enden..." Langsam klingt er betrunken und meine Alarmglocken fangen an zu schrillen. Ich muss aufpassen! "J..Ja aber ich bin echt Müde aber das müssen wir auf jedenfall wiederholen!" Ich versuche so überzeugend zu klingen wie möglich und anscheinend gelingt mir das auch. Miles nickt zufrieden und wir gehen weiter. Als wir um die nächste Ecke biegen sind wir nicht mehr weit von meinem Haus entfernt da wir direkt am Stadtrand leben. Plötzlich jedoch löst sich jemand aus dem Schatten eines Hauseinganges...
Es geht so schnell das ich kaum etwas mitbekomme. Ein Typ läuft direkt in mich rein so dass Miles mich loslassen muss um nicht zu stürzen. "Heee!" Miles Stimme klingt schneidend als er den grinsenden Typen von mir wegreisst. Doch schneller als er reagieren kann wird er gegen die Hausmauer gedrückt. Ich schaue dem Typen im roten Hemd fassungslos zu wie er Miles bedroht. "Lass mich los!" Miles zappelt doch es nützt nichts. Obwohl der Fremde fast einen ganzen Kopf kleiner als er ist hat er keine Chance. Als ihm das auch klar wird lässt er die Gegenwehr sein. Der Typ lässt ihn los nachdem er ihn nocheinmal gegen die Wand gedrückt hat. "Schon besser." Eine etwas heisere Stimme erklingt als der Typ im roten Hemd Miles Wange tätschelt. Er dreht sich langsam zu mir um. "Keine Angst, Mädchen schlage ich nicht, ausser sie wollen es." Obwohl er eine verdunkelte Brille trägt bin ich mir sicher das er mir bei diesem Satz zugezwinkert hat. Entsetzt gehe ich einige Schritte zurück was er mit einem Grinsen quittiert. Kurz zuckt er mit den Schultern ehe er seine Hände in den Taschen versenkt und ohne uns weiter zu beachten davon schlendert. Purer Hass schimmert in Miles Augen als er dem weisshaarigen Jungen hinterher blickt. "Was für ein Vollidiot!" Knurrend wendet er sich von ihm ab und stapft davon. Kurz bleibe ich noch stehen. Obwohl ich das Verhalten des Jungen alles andere als gut finde komm ich nicht drumhin ihn für seinen Mut zu bewundern. Ich kann nicht einmal mit Menschen reden und er legt sich gleich mit einem an. Erst als er um die Ecke verschwunden ist, eile ich Miles hinterher der schon fast aus meinem Blickfeld verschwunden ist.
So es hat mehrere Kapitel gedauert doch endlich konnte ich den Typen im roten Hemd zum ersten Mal einbringen ;P, so langsam fängt die Geschichte richtig an :)
Eure CeceWings ;)
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~The One and Only~
FanfictionDie zwanzig Jährige Leah ist nicht unbedingt das was man als ein normales Mädchen bezeichnen kann. Geplagt von Selbstzweifeln und einer sozialen Phobie versucht sie einfach nur jeden Tag zu überstehen. Erst als sie GD trifft ändert sich einiges. Pl...
