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Das Wochenende sah nicht anders aus. Aber ganz ehrlich?

Es ging mir gut. Natürlich war ich ziemlich down wegen meinen Freunden, und auch weil ich keine Nachricht von Skye bekommen hatte, und ich mir Sorgen machte.

Ich hatte mehrmals versucht sie anzurufen und ihr zu schreiben, aber ohne Erfolg.

Also blieb mir nichts anderes übrig als das zu akzeptieren. Auch wenn es mir schwer viel.

Von den Jungs hatte ich natürlich auch nichts gehört. Aber da machte ich mir nicht mehr viele Gedanken zu. Wahrscheinlich hoffte ich einfach, dass sie das doch gar nicht so ernst gemeint hatten.

Ich saß auf meinem Balkon mit meinem Lieblings Tee in der Hand und hörte Musik.
Das Wetter schien ziemlich angenehm zu sein. Es war zwar bewölkt und es war eher dunkel, aber zwischendurch gab es im wahrsten Sinne des Wortes ab und zu Lichtblicke.

Von dort oben, hatte ich einen perfekten Blick auf die Straße und unsere Haus-auffahrt.

Was mir aber daran besonders gut gefiel, war die Tatsache, dass man mich selbst auf dem Balkon trotz dessen nicht sehen konnte.

So konnte ich still beobachten.

Das sollte mir auf jeden Fall zu gute kommen...

Denn als ich da so saß, sah ich plötzlich einen mint grünen Minnie Cooper  vor fahren. Aus ihm stieg ein Mädchen, dass mir ziemlich bekannt vorkam.

Es war Skye. Sie sah so schön fröhlich aus, dass ich trotz meiner Verwunderung über ihren Besuch ein warmes Gefühl in meiner Magen Gegend verspürte.

Als ich hörte wie es an der Haustür klingelte, sprang ich sofort auf und rannte die Treppen hinunter. Bevor ich die Tür öffnete, musterte ich mich selbst noch mal kurz im Spiegel der an der Garderobe angebracht war.
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“Hey“ sie entgegnete mir ein kleines lächeln “Hi...was...was machst du denn hier?“ ich erwiderte das lächeln, konnte die neugier in meiner Stimme aber nicht unterdrücken.

“Ich ähm...wollte mit dir reden, wegen gestern Abend“ sie sah mich erwartungsvoll an. “Okay, klar...komm doch rein“ ich trat beiseite.

“Gut, danke“ sie lächelte und trat ein “Du kannst die schuhe ruhig anlassen...meine Nutzer ist bei der Arbeit..folg mir einfach“

Ich sah sie nicken ehe ich die Treppe hoch ging und mein Zimmer betrat. Immer mit einem prüfenden Blick, ob irgendwo dreckige wäsche oder Geschirr​ rumlag.
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“Also, du ähm...wolltest reden...“ fing ich an und setzte mich wieder auf meinen Sessel der auf meinem Balkon stand. Skye, saß auf einem zweiten Sessel, der gegenüber Stand.

“Ja also...ich wollte dir sagen, dass es mir leid tut..es ging mir gestern einfach nicht so gut...aber ich wollte dich einfach nicht hängen lassen weil...weil wir uns so gut verstanden haben. Aber bitte glaub mir..es war niemals meine Absicht, dich abzuweisen oder das mit deinen Freunden...das wollte ich nicht..“

Perplex schaute ich sie an, während mein Gehirn die ganzen Informationen verarbeiteten. “Warte...woher weißt du-“

“Das ist nicht wichtig...“ versuchte sie zu sagen, aber ich unterbrach sie “Nein...warte...aber..sie haben dir doch nichts getan oder?!“

“Nein Noah, haben sie nicht...bitte hör mir einfach zu“ um mich zu beruhigen nahm sie meine Hand.

Für einen Moment war es ganz still. Und ich schaute auf unsere Hände. Dann nickte ich, um ihr zu zeigen, dass ich ihr zuhörte.

“Jedenfalls, wollte ich dir danke sagen“ sie lächelte “Und es gibt da noch so viel mehr, dass ich dir sagen will...aber das wirst du noch früh genug erfahren“ unsicher schaute sie sich um.

“Okay wow...das war jetzt ziemlich viel auf einmal...“ ich machte eine kleine Pause und atmete tief durch “Also zuerst einmal...ich kann nachvollziehen wenn du etwas nicht erzählen willst...zum Beispiel wieso es dir nicht gut ging. Ich respektiere das und hoffe, dass das nicht so oft vorkommt. Jeder hat mal einen schlechten Tag.
Zweitens...das mit den Jungs ist nicht deine Schuld. Bitte gib dir nicht die schuld dafür...Ich denke ich hab mir das selbst zuzuschreiben. Ich hab ihnen einfach nicht gezeigt wie viel sie mir bedeuten, und das das eine Person, egal wie sehr ich sie mag, nicht dazwischen kommen könnte..
Und drittens..bitte dank mir nicht dafür.“

Ich lächelte sie an. Ich erwartete keine Antwort. Das lächeln das sie erwiderte reichte mir. “Gut also...lass uns das ganze schlechte vergessen und einfach einen schönen Abend verbringen“ sagte sie und ihre Augen leuchteten.

Ich nickte. Und nein, es passierte nicht das was ihr vielleicht denkt.

Auch wenn diese Konversation irgendwie komisch lief...sie hatte keine Struktur...War das eine Genugtuung für mich. Für mich war die Sache gegessen. Ich war nur sehr froh, dass es Skye gut ging, und es so schien als würden wir uns so gut verstehen wie noch nie.

Den Abend verbrachten wir mit zocken. Wir saßen im Wohnzimmer, und als dann auch noch Mia dazu stieß, spielten wir zu dritt Mario Kart.

Es war ein ausgelassener Abend, ohne Sorgen. Aber ich hatte mich da definitiv zu früh gefreut.

Wallflower.Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt