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Auf Jungkooks Frage hin, nickte ich.

Ich wartete, bis er rutschte und legte mich mit zu ihm.

Zuerst lag er nur etwas eingequetscht da, doch dann drehte er sich zu mir um und kuschelte sich an mich.

Da ich mit dem Rücken zu ihm lag, drehte ich mich zu ihm und hielt ihn im Arm.

Mein Beschützerinstinkt wurde gerade extrem. Ich habe noch nie bei einem Menschen so ein Gefühl gehabt.

Er macht etwas mit mir, was kein anderer je getan hat.

Auch wenn er manchmal seine brenzligen Minuten hat und austickt, ist er eigentlich ein ganz lieber.

Er wird in der Gegenwart von mir viel schüchterner, außer es steht eine Menschenmasse um ihm.

Er hat wahrscheinlich Angst verletzt zu werden.

Plötzlich hörte ich ein Wimmern und merkte, wie mein Shirt nass wurde.

Weint er etwa? Wieso?

»Kookie? Was ist los? Möchtest du es mir erzählen?«, fragte ich leise, um ihn nicht zu erschrecken.

Er nickte. Eine Zeit lang sagte er jedoch nichts und ich dachte er wäre eingeschlafen, doch dann fing er leise an zu reden.

»M-mein Vater... e-er.. i-ich sollte f-f-für ihn...«, er redete nicht wieder weiter.

»Kookie hol erstmal Luft. Atme tief ein und aus und dann rede mit mir. Okay? Du hast solange Zeit, wie du brauchst.«, munterte ich ihn auf.

Er nickte leicht und atmete mehrfach tief durch.

Dann startete er seinen zweiten Versuch.

»M-mein Vater... ich sollte für ihn.. in den Park.. er meinte dort würde jemand sein... der... der mir etwas gibt... etwas was für ihn sei... als ich dann dort war, meinte der Typ nur ich wäre ein Nichts-Nutz und würde der Welt nur schaden.... dann fing er an, auf mich einzuschlagen...«, erklärte er mir.

Sein Vater lässt so etwas zu?! Nein... er veranlasst das sogar!

Welcher Vater beauftragt andere Typen um das eigene Fleisch und Blut zu verprügeln. Was ist das für ein Vater?!

Das ist kein Vater... Nein... das ist einfach nur ein mieses Arschloch.

»Und... was sagt deine Mutter dazu?«, fragte ich vorsichtig.

»Sie... Mein Vater.. er hat sie.. er hat sie getötet... in einem Alkoholrausch... er hat uns nicht erkannt... er dachte wir seien Einbrecher oder so... Keine Ahnung... er hat seine Flasche genommen, sie auf ihrem Kopf zerschlagen und als er dann merkte... dass... dass sie tot ist... hat er sie gepackt und den Balkon hinuntergeschubst... meine Mutter war die tollste Frau, die in meinem Leben war und jetzt... hab ich sie nicht mehr...«, ich war geschockt.

Er fing wieder an zu weinen. Rief zwichen durch immer wieder nach seiner Eomma.

Er tut mir so leid.

Jetzt versteh ich wieso er so ist, wie er nun mal ist.

»Eomma...!«, rief er leise. Er wimmerte immer wieder.

Irgendwann verwandelte es sich jedoch in ein Schluchzen und ich versuchte ihn irgendwie zu tröstend.

Immer und immer wieder schluchzte er auf und rief Eomma.

Es muss schlimm sein, die wichtigste Frau in seinem Leben zu verlieren... durch den eigenen Vater.

Ich verspürte Hass gegenüber Jungkooks Vater. Wie kann er seinem Sohn so etwas derartiges antun?!

Wie kann ein Mensch so bösartig sein?!

»Kookie... beruhige dich ja? Ich bleibe bei dir. Du bist ein ganz toller Mensch. Ich bewundere deine Art. Mal machst du auf Badboy und dann bist du wieder ganz niedlich... ich mag das. Ich glaube du bist mir in so kurzer Zeit ziemlich ans Herz gewachsen. Wenn du mal wieder ein Problem hast... komm einfach zu mir. Du bist hier willkommen. Okay Kookie?«

Sein Schluchzen wurde weniger und er schaute mich aus roten, aufgequollenen Augen an.

Er tat mir so Leid.

»Tut mir Leid, dass ich manchmal so gemein zu dir bin... ich kann diese Aggressionen nicht kontrollieren und dann... dann artet es einfach aus... tut mir Leid, dass ich so verdorben bin, wie mein Vater schon immer sagt.«

»Jungkook. Was redest du denn da? Du bist nicht verdorben... du bist so lieb und süß und... ein ganz toller Junge! Du bist mir sehr ans Herz gewachsen weißt du?... du bist mir sehr wichtig geworden! Wenn du irgendwas hast... auch wenn es nur was kleines ist... bitte komm zu mir, ja?«, sagte ich ihm.

Er nickte leicht und ein leises Danke konnte ich hören.

»Schlaf ein bisschen, okay Kookie?«, meinte ich leise und ich merkte, wie er an meiner Schulter nickte.

Dann hörte ich etwas später seinen gleichmäßigen Atem und ich drückte ihn beschützend an mich. Ich würde nicht zulassen das jemand ihn nochmal so derartig verletzt.

»Schlaf gut, Kookie.«

Eine halbe Stunde später war ich dann auch im Land der Träume.

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Passt die Länge so?
Das sind jetzt knapp 600/650 Wörter.
War so im Schreibwahn xD
Bis zum nächsten Kapitel!
Jahee~~^^

Bad LoverWo Geschichten leben. Entdecke jetzt