Kapitel 30 - Please tell me

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Louis' POV:

Ich atme ein letztes Mal tief durch und klopfe dann an der Tür mit der Nummer 271. Ein gedämpftes "Komm rein" erklingt und ich drücke die Klinke herunter. Harry sitzt gerade auf der Bettkante und ist dabei sich die Schuhe anzuziehen, als ich das Zimmer betrete.

"Hey", begrüße ich ihn vorsichtig und er fährt herum.

Mit einem verwirrten und nicht gerade begeisterten Gesichtsausdruck mustert er mich. "Was machst du hier?", fragt er schließlich.

"Ich hole dich ab." Es ist klar, warum ich hier bin, nur hat er anscheinend gehofft, dass es einen anderen Grund gibt.

Er nickt und verharrt kurz, dann deutet er auf seine Schuhe, in die er bereits hinein geschlüpft war. "Kannst du mir mal helfen? Das geht mit einem Arm ein bisschen schwer." Sein rechter Unterarm war - inklusiv Handgelenk - geschient und seine Schulter ebenfalls durch eine Bandage gestützt.

Ich nicke und gehe vor ihm in die Knie. Während ich ihm die Chucks zubinde, schwebt eine unangenehme Stille zwischen uns. Sein verstohlener Blick brennt mir ihm Nacken, doch ich ignoriere es.

"Danke", murmelt er, sobald ich fertig bin und aufstehen.

"Kein Problem." Ich sehe mich kurz um und nehme dann seine Reisetasche vom Bett. "Hast du alles?"

"Ja." Er zieht sich seine Jacke über und steht auf. "Was ist mit Bella? Sie sollte mich holen kommen."

Ich halte ihm die Tür auf und er humpelt mit seinem Gehgibs am Fuß und den Krücken in der Hand hinaus auf den langen Gang. "Du brauchst dir keine Sorgen zu machen. Ihr geht es gut, aber ich wollte dich abholen."

"Ich mach mir keine Sorgen", murmelt er.

Ich zucke mir den Schultern und lasse das Thema fallen. Während ich alles im Kofferraum meines Range Rovers verstaue, klettert Harry ungeschickt auf den Beifahrersitz.

Als ich den Motor starte, wird Harry plötzlich etwas klar, denn er dreht seinen Kopf ruckartig und mustert mich mit einer Mischung aus Argwohn und Skepsis. "Was willst du?", fragt er schließlich. Die Worte klingen scharf, als sie seinen Mund verlassen.

Mit hochgezogenen Augenbrauen sah ich ihn kurz an, bevor ich meine Augen wieder auf die Straße richtete. "Das hat aber gedauert."

Er beißt die Zähne zusammen und starrt mich weiter an. "Louis!"

"Drei Mal darfst du raten", gebe ich zurück und seufze.

"Ich habe dir nichts zu sagen." Er wendet sich ab und beobachtet die vorbeiziehenden Gebäude.

Na das kann ja erst mal was werden, wenn ich ihm den ganzen Kram zeige, den ich bei ihm gefunden hab. Ich ignoriere seine Sturheit genauso wie er mich und die so restliche Fahrt verlauft still.

Als ich den Range Rover in die Garage fahre, herrscht immer noch angespannte Stille zwischen Harry und mir. Ohne etwas zu sagen, öffnet er umständlich die Beifahrertür und stolpert aus dem Wagen. Kommt jedoch nicht all zu weit. Die Tür, die Garage und Haus verbindet, ist abgeschlossen und seine Schlüssel sind in der Reisetasche, die ich gerade aus dem Kofferraum hole. Nachdem  der Wagen abgeschlossen ist, sperre ich ihm die Tür, vor der er ungeduldig wartet auf.

„Geh ins Wohnzimmer“, weise ich ihn an und bin etwas überrascht, dass er tatsächlich tut, was ich ihm sage. Wobei sein Gesichtsausdruck zeigt, dass er alles andere als begeistert ist.

Ein wenig erschöpft lässt er sich auf das Sofa fallen und legt sein Bein hoch. Ich vermute, dass  durch das herumlaufen, viel Blut hinein geschossen und es nun pochte. „Kannst du mit etwas zu trinken bringen?“ Er machte sich daran die Schnürsenkel seines Schuhes mit einer Hand aufzuziehen.

Styles » h.s.Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt