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*PoV: Hobi*

Ächzend schlurfe ich eine Stufe nach der anderen nach oben, bis ich schließlich vor einer hellbraunen Tür mit silberner Klinke stehe.

Mein Herz läuft auf Hochtouren!
Und das nicht nur, weil die Treppensteigerei ziemlich anstrengend war, sondern weil ich gleich die Wohnung von Minhyuk betreten werde.

Ich sollte eigentlich angespannt sein, weil ich Gott weiß was angestellt habe, als ich betrunken war.

Stattdessen hab ich Angst, dass Minhyuk mich nicht mögen könnte! Ich weiß, das ist vollkommen idiotisch, immerhin kennen wir uns nur durch den Chat, aber wenn ich an ihn denke, breitet sich jedes mal ein angenehmes Gefühl in mir aus.

Es gibt immerhin nicht viele Menschen, die einen in solch einem Zustand für eine Nacht bei sich aufnehmen, oder?

Zögernd hebe ich meine Hand und klopfe zaghaft an die Tür.

Keine Sekunde später öffnet sich mit einem Ruck die Tür. Da ich nicht mit dieser schnellen Reaktion gerechnet habe, zucke ich stark zusammen und springe reflexartig einen Schritt zurück.

"Hahaha, tut mir leid, wenn ich dich erschreckt habe!", lacht mein Gegenüber.

"Schon okay...", kichere ich und hebe meinen Blick so, dass ich Minhuyk direkt ins Gesicht schauen kann.
Er ist noch heißer, als auf dem Foto!

"Komm rein, ich mach uns erstmal einen Tee!"

Zögernd setze ich einen Schritt in die Wohnung. Größtenteils erkenne ich die Einrichtung wieder, jedoch fällt mir jetzt erst auf, wie chaotisch alles angeordnet ist. In einer Ecke liegt ein riesiger Berg Wäsche, in einer anderen ein Stapel Pizzakartons. Ein Blick zur Spüle verrät mir, dass Minhyuk anscheinend kein begeisteter Abwäscher ist - wir könnten Seelenverwandte sein!

Ich beobachte meinen Gastgeber unauffällig, wie er langsam das heiße Wasser in zwei Tassen gießt und anschließend zwei Teebeutel hineingleiten lässt.

"Möchtest du Zucker in den Tee?"

Erschrocken zucke ich zusammen.

"Klar, gerne!"

"Könntest du mir dann vielleicht helfen? Der Zucker steht ziemlich weit oben... Da komme ich schlecht dran!"

Achselzuckend bewege ich mich in Richtung Küchenschrank.
Ist er nicht eigentlich ein wenig größer als ich?

"Ganz oben rechts", erklärt mir Minhyuk knapp, woraufhin ich mich auf die Zehenspitzen stelle und meine Arme nach der Tüte strecke.

Als ich nirgendwo eine Packung mit der Aufschrift 'Zucker'entdecke, drehe ich mich fragend zu Minhyuk. Er hingegen starrt gedankenverloren in eine unbestimmte Richtung - okay, vielleicht nicht ganz unbestimmt; er starrt direkt auf meinen Arsch.

Ein perverses Grinsen schleicht sich auf meine Lippen.

Der Junge gefällt mir immer besser!

Ich strecke mich noch ein wenig mehr, sodass mein T-Shirt ein wenig nach oben rutscht und mein trainierter Bauch zum Vorschein kommt. Aus dem Augenwinkel beobachte ich, wie sich Minhyuks Augen weiten und seine Kinnlade leicht nach unten klappt. Fehlt ja nur noch, dass er anfängt zu sabbern!

"Hier ist kein Zucker!", reiße ich ihn aus seinen Gedanken.

"Oh entschuldige, er steht wohl doch eine Reihe tiefer...", murmelt er ertappt in seinen Shirt-Kragen.

"So, dann erzähl mal. Was hab ich alles angestellt, als ich bei dir war?",
ich lasse mich langsam mit dem Zucker in der Hand auf einen Stuhl am winzigen Küchentisch fallen.

Er setzt sich mir gegenüber und räuspert sich kurz.

"Also du bist gegen 21 Uhr in meinen Laden gekommen. Dort hast du dich ziemlich... interessiert an den ganzen Sachen gezeigt, dann bist plötzlich hingefallen und nicht mehr aufgestanden..."

"Ich war ohnmächtig?", helfe ich ihm auf die Sprünge. Er wirkt irgendwie nicht ganz bei der Sache, er glotzt die ganze Zeit auf meine Lippen.
Nicht, dass ich das nicht geil fände, aber ich will langsam wirklich wissen, was passiert ist!

"J-Ja, genau", bestätigt er schnell,
"Ich konnte dich natürlich nicht einfach dort liegen lassen, was hätten denn meine anderen Kunden gedacht?!". Ein kleines Grinsen bildet sich auf seinen Lippen.

Humor hat er also auch noch!

"Na ja, dann hab ich dich mit Hilfe eines Kollegen hierher gebracht. Und was dann noch passiert ist, weißt du ja selbst..."

Okay, es hätte schlimmer kommen können!

Aber warum musste ich dafür jetzt durch halb Seoul latschen? Die paar Sätze hätte er mich auch ruhig per SMS schreiben können!

"Danke, dass du das alles für mich getan hast!", sage ich ein wenig zu laut, während sich sein Gesicht immer roter verfärbt. "Aber warum hast du es mir nicht einfach geschrieben?"

Er scheint kurz zu überlegen, bevor er antwortet.

Er beugt sich zaghaft zu mir rüber, während durchgehend meinen Gesichtsausdruck zu beobachten scheint.

"Weil ich dann nicht das hier hätte machen können~"

Er überbrückt das letzte Stückchen Distanz und legt seine Lippen entschlossen auf meine.

Daddy, I'm so horny//BANG(tan)-BoysWhere stories live. Discover now