#2-Warum zum Teufel hat man ein Schicksal? Braucht kein Mensch!

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Gelangweilt schweift mein Blick über die tanzende Menge, die sich wie es aussieht wirklich amüsiert. Ob das an der Hochzeit oder dem hochprozentigem Alkohol liegt, der hier großzügig ausgeschenkt wird, sei mal dahin gestellt.

Nach dem treffen mit diesem Jace, dass mich nebenbei gesagt ziemlich von der Spur gebracht hat, bin ich so schnell wie mir nur möglich geflüchtet. Mein Ziel: Viele Menschen, damit ich zwischen ihnen untertauchen kann und ganz wichtig ESSEN! Um den stechenden Blick zweier grüner Augen endgültig aus meinen Gedanken zu verbannen, brauche ich Nervennahrung! Und zwar eine große Menge davon.

Da ich das meiste von dem Hauptbuffet verpasst hatte, wofür ich meine Tante im nachhinein umbringen könnte, widme ich mich jetzt mit ganzem Herzen dem Dessert. Damit ich schnell zum Buffet komme, habe ich mir einen Stehtisch ganz in der Nähe von meinem heißgeliebten Essen gesucht und beobachte, während ich zufrieden große Mengen süße Torte kaue, die Menschen, die die Hochzeit wie gesagt als einen großen Erfolg ansehen. Also entweder Leute die besoffen sind oder welche ohne Geschmack, wobei ich zugeben muss, diese Torte ist wirklich der Hit! Dennoch kann ich nicht anders und verspotte den ein oder anderen, der über seine Füße stolpert oder jemanden anderes anrempelt, betrunken zu Tanzen ist nicht so die spitzen Idee, ich rede aus Erfahrung. Aber Hey Nicht umsonst bin ich eine Lerbach Frau, bekannt für ihre Dickköpfigkeit und ihr Temperament, da kann ich mir das ein oder andere Mal lästern wirklich nicht unterdrücken.

Gerade als ich einen weiteres Stück von meiner Erdbeer- Stracciatella Torte in meinen Mund schieben möchte, entdecke ich auf der Tanzfläche vor mir eine schlanke Gestalt, die sich elegant durch die zappelnde Menge bewegt. Es scheint so als suche er etwas oder jemanden. Während ich die Gabel immer noch an meinen offenen Mund halte, schweift sein grüne Augen Blick über mich. Erleichtert seufze ich als ich merke, dass er mich nicht entdeckt hat und schiebe mir den süßen Genuss in meinen Mund. Während ich kaue, Jubel ich innerlich. Er hat mich übersehen! Zufrieden lächle ich dümmlich vor mich hin und trenne sorgsam ein weiteres Stücken von der Torte ab. Man wie ich essen einfach liebe!

Als mein Blick wieder auf die Tanzfläche fällt, kann ich Jace nirgendwo mehr entdecken. Ein seltsames und unbekanntes Ziehen breitet sich in meiner Magengegend aus. Ich hatte wohl wirklich damit Recht behalten, dass er ein typisches Macho Arschloch ist. Sobald eine Frau nur ein bisschen anspruchsvoller zu bekommen ist, sucht er sich die nächste mit der er ins Bett springen kann. Lächerlich! Und an so jemanden habe ich meine Zeit verschwendet? Und habe deswegen das Buffet verpasst? Ich schüttle den Kopf, während ich die nächste Gabel zu meinen Lippen führe, doch kurz bevor ich diese in meinem Mund verschwinden lasse, stocke ich. Irgendwie ist mir der Appetit vergangen. Angewidert von mir selber lasse ich die Gabel auf den feinen, weißen Porzellan Teller fallen, es scheppert ordentlich und mehrere Köpfe drehen sich in meine Richtung, doch das ist mir egal. Dieser Typ widert mich einfach an. Wie kann man so mit habe, nachdem ich erfuhr, dass Steve mich betrogen hat, ich schüttle mich schnell bevor dieses Gefühl von Einsamkeit und verlorener Liebe wieder von mir Besitz ergreifen kann. Obwohl ich „Jace“ nicht kenne, verspüre ich einen gewaltigen Hass auf ihn. Er verkörpert für mich einfach alles was ich an Männern kritisiere und das ist nett ausgedrückt. Ich sage nur eins! *Die Ärzte* haben es auf den Punkt gebracht. Männer sind Schweine!

„Hey Stella.“, höre ich hinter mir eine raue Stimme, die abermals eine Gänsehaut über meinen Körper rasen lässt. Verzweifelt schließe ich die Augen. Warum muss ausgerechnet der Typ, der alle meine Kritikpunkte der Gesellschaft verkörpert, nur so wahnsinnig gut aussehen? Nicht nur das. Da er ziemlich nah hinter mir steht, kann ich seinen scharfen After Shave riechen, der mich alleine schon um den Verstand bringen könnte. Wenn ich es zulassen würde, versteht sich.

Vielen Dank Schicksal, du schaffst es echt immer wieder mich vom neuen zu überraschen, aber ich gönn dir mal Urlaub!

„Stella? Du bist doch Stella, oder? Wenn nicht siehst du ihr teuflisch ähnlich, seid ihr Zwillinge oder so?“

Was ist schon perfekt?Where stories live. Discover now