FIFTY

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Wir hatten inzwischen unsere erste Zwischenlandung in Los Angeles gemacht, Louis hatte eine Suite in einem naheliegenden Hotel gebucht, in der wir dann einige Stunden verbrachten. Selbst wenn ich es gewollt hätte, Louis und ich schliefen in diesen Stunden nicht miteinander, wir schliefen einfach nur auf dem Bett ein. Als es dann irgendwann wieder in die Luft ging, sprachen wir kaum miteinander. Ich hatte mittlerweile den Eindruck bekommen, dass es ewig so weitergehen würde. Ob ich nicht einfach klein beigeben konnte? Ehrlich gesagt nein, ich konnte es nicht einsehen, nachzugeben, wie ich es sonst immer gewohnt war. Nicht dieses Mal. Wir saßen also nebeneinader und schwiegen, Stunden für Stunden. Dann kam die zweite Zwischenlandung, diesmal in Tahiti. Als wir aus dem Flugzeug stiegen, griff Louis nach meiner Hand.

,,Was soll das werden?'' fragte ich genervt.

Louis schüttelte sanft den Kopf ,,wir haben uns lange genug angeschwiegen, Harry, komm jetzt.''

Ich folgte ihm also ins nächstliegende Café, wo wir dann beide etwas aßen, er einen Burger, ich einen Wrap. Auch wenn ich mir über die Zutaten nicht so sicher war und leicht Paranoia hatte, aß ich alles auf. Louis blickte mich immerzu an, ich erwiderte jedoch keinen seiner Blicke, da ich immer noch vor Wut kochte. Irgendwann spürte ich wie er mein Oberschenkel unter dem Tisch streichelte und aberzu nach meinem Schritt griff, ich stöhnte genervt auf ,,Gott, kannst du nicht einfach in Ruhe essen?'' Anscheinend hatte sich meine Wut nun auf Louis übertragen, da er aufsprang, Geld auf den Tisch warf und aus dem Lokal stürmte. Mist. Hatte ich geplant meine Flitterwochen mit Streitigkeiten zu verbringen? Nein, wieso musste er denn auch so eitel und stolz im Flugzeug sein und mich zum Narren halten. Kurzerhand entschied ich mich ihm hinterher zu eilen. Als ich vor dem Café stand, blickte ich mich suchend um und zu meinem Glück war Louis gerade erst auf der anderen Straßenseite, er ging Richtung Hotel. Ohne groß nachzudenken lief ich los, ohne auf den Verkehr zu achten, ein lautes Hupen, dann wurde es stockdunkel.

[...]

Als ich wieder zu mir kam, überströmte mich eine Flut von Schmerzen. Meine Augen waren noch geschlossen, sehen konnte ich nichts, spüren jedoch alles. Ich konnte spüren, dass ein Schlauch in meiner Luftröhre steckte, Moment. Wieso wurde ich intubiert? Bewegen konnte ich mich auch nicht, wo war ich? Was war passiert? Plötzlich nahm ich Stimmen um mich herum war, ich konnte erkennen, dass sie Französisch sprachen. Jedoch nicht alle.

,,I-Ich bin Louis, Louis Tomlinson. Ich bin sein Ehemann und'' er schnappte nach Luft ,,er lebt doch noch oder? Bitte, bitte sagen Sie mir, dass er nicht sterben wird, bitte.''

Gott, Louis. Louis ich lebe! Ich wollte einfach nur meine Augen öffnen und ihn in die Arme schließen, Louis ich lebe!

,,Monsieur, ich bitte Sie bewahren Sie Ruhe, die Vitalzeichen Ihres Mannes nicht sehr gut und es kann sein, dass er sich beim Aufprall mit dem Auto innere Verletzungen zugefügt hat, doch wir erfahren erst mehr nach einem CT. Bitte, setzen Sie sich hier in den Warteraum, ich informiere Sie sobald wir mehr wissen'' antwortete ein, ich nahm an, älterer Mann. Sein Englisch war nicht sonderlich gut, außerdem hatte er einen sehr starken fränzösischen Akzent, der es kaum möglich machte, jedes Wort zu verstehen.

Zurück zu der eigentlichen Situation, doch ehe ich weiter versuchen konnte, meine Umgebung zu analysieren verlor ich komplett das Bewusstsein.


Ich erwachte langsam aus der Narkose, mein Mund war völig vertrocknet und ich spürte jede Verletzung dreimal so stark wie als ich hierher gekommen bin, ich öffnete leicht meine Augen, sah an die leicht verschmutzte, beigefarbende Decke, dann senkte ich meinen Blick. Louis saß zusammengekauert auf einem Sessel, direkt gegenüber vom Bett, er war eingeschlafen. Déjà-vu. Ich blickte an mir runter und konnte wage erkennen, dass weder Beine noch Arme gebrochen waren, was ja immerhin ein gutes Zeichen war. Ich tastete meinen Kopf ab, ein Verband war um meine Stirn gewickelt, Kopfschmerzen hatte ich jedoch nicht wirklich. Stattdessen schmerzte meine Bauchgegend, ich hob die Decke an und fand eine Ansammlung von Verbänden und Pflastern auf meinem Oberkörper vor, doch eine Stelle schmerzte am meisten.

,,Harry!''

Ich blickte wieder auf, Louis war mittlerweile wach und blickte mich grinsend an.

,,Kannst du mir was zu trinken geben?''

Sofort sprang er auf und reichte mir einen Becher rüber, steckte einen Strohhalm rein und führte ihn dann zu meinem Mund, ich nahm einen festen Schluck. Das Gefühl von Erlösung durchquerte meinen Körper als das kühle sprudelnde Wasser meine Kehle runterfloss.

,,Harry''

,,Hm?'' Ich leckte mir über die Lippen ,,was ist passiert?''

,,Du wurdest von einem Auto angefahren, weil ich Sturkopf einfach rausgestürmt bin, verdammte Scheiße'' seine Augen füllten sich mit Tränen, gleichzeitig konnte ich jedoch sehen wie wütend er wurde.

Ich lachte, stöhnte dann jedoch vor Schmerzen auf ,,Gott, was haben die mit mir gemacht?''

,,Du bist zwei Tage nicht aufgewacht Harry, du hattest einen Milzriss und ein leichtes Schädel-Hirn-Trauma, die haben dich sofort operiert aber dann'' er holte Luft, fuhr sich nervös durch die Haare, setzte sich wieder hin und griff nach meiner Hand, küsste sie abermals ,,dein Herz blieb zweimal während der Operation stehen Harry'' er legte seine Stirn auf meine Handfläche, ich spürte wie sie nass wurde, da er weinte.

Ich schluckte ,,wann kann ich raus?''

,,Hast du mir zugehört Harry? Dank mir warst du zweimal so gut wie tot!'' brüllte er plötzlich los ,,ich bin nicht gut für dich Harry, ich war es nie'' sagte er plötzlich ganz leise.

Ich sah ihn blinzelnd an ,,oh shut up.''

,,Bitte was?''

,,Ich'' ich holte tief Luft ,,ich kann es langsam nicht mehr hören Louis. Ich habe dich geheiratet weil ich dich so sehr liebe und glaub mir, ich hab oft genug daran gedacht, dich zu verlassen aber rate mal, das geht nicht. Wir beide, wir funktionieren nicht ohne den anderen. Du bist der Richtige für mich, ich liebe dich, du Vollidiot. Klar, innerhalb unserer Beziehung wurden mir mehr Verletzungen hinzugefügt als in meinem gesamten Leben. Aber es ist mir schlicht und einfach egal, also, sorg gefälligst dafür, dass ich hier so schnell wie möglich rauskomme. Ich will nach Bora Bora und ich will Sex. Also, beweg deinen Arsch nach draußen und kläre das. Jetzt'' ich sah in keuchend an, griff nach dem Becher Wasser, nahm einen Schluck und funkelte Louis böse an, jener huschte aus dem Zimmer und kam nach weniger Zeit zurück.

[...]

Ich verließ das Krankenhaus am übernächsten Tag (gegen ärztlichen Rat) und nahmen den nächsten Flug nach Bora Bora, dort angekommen betraten wir unser gigantisches Apartment, doch dachte ich nur an eine einzige Sache : Schlaf.

,,Sex?''

Ich zog die Decke über meinen Kopf ,,kann warten.''

-

immerhin etwas.


Master »Larry Stylinson AU ©  DINANARRYWhere stories live. Discover now