2. Kapitel

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Verschwommen hörte ich Stimmen. »David«, sagte eine hochnäsige Stimme. »suchen Sie sofort Aaliyah! Wenn Sie sie innerhalb 48 Stunden nicht finden... tja, Sie wissen wozu ich fähig bin!«
»Ja, Sir«, antwortete David gleichgültig.

Ich wollte fast aus meinem Versteck stürzen und Gavin erwürgen, aber ich ließ es lieber sein.

»Ach, und Ed«. Erst jetzt bemerkte ich den dürren Mann der daneben stand. »Sie werden David überwachen. Nicht dass wir ihn nicht mehr wieder finden!« Ed nickte.

»Also, wo ist jetzt diese Göre!«, rief Gavin laut. Ich zuckte leicht zusammen, und komischerweise verspürte ich erneut den Drang, ihn zu erwürgen.
Okay, Ally (mein Spitzname) du musst Ruhe bewahren! Das-das wird dein zukünftiger Ehemann... Moment - was? Mein zukünftiger Ehemann nannte mich 'Göre'! Außerdem wird er David töten, wenn er mich nicht findet.
Wie grausam kann ein Mensch eigentlich sein?

»Ich habe keine Ahnung, Majestät«, antwortete David kleinlaut.

Gavin seufzte. »Also gut, fangen Sie jetzt an!«
»Zu Befehl«, antwortete David. Er verbeugte sich und ging dann los. Ed folgte ihm ebenfalls nach einer kleinen Verbeugung.

Gavin setzte sich in seine Limousine und wartete. Ich wurde richtig nervös und wusste nicht was ich machen sollte. Na toll, und was jetzt?, dachte ich mir. Ich wartete einfach ab.
Meine Augenlider wurden schwer und schließlich schlief ich doch noch ein.

Mein traumloser Schlaf muss wohl so tief gewesen sein, dass ich es gar nicht bemerkt hatte, wie Gavin, David und Ed mich auf's Schloss gebracht hatten.

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Ich wachte in einem wunderbar weichen und warmen Bett wieder auf, und der erste Anblick den ich sah, war Gavin.

»Hallo, Aaliyah. Wie geht es dir?«, fragte er mich. Irgendwas stimmte nicht. Wo war der erhabene Unterton in seiner Stimme geblieben, den er sonst immer aufgelegt hatte, wenn er mit mir redete?
Wo war sein verachtender Blick hin, wenn er mich ansah?

Ich setzte mich langsam auf und musterte ihn von oben bis unten.
»Gut«, antwortete ich einfach.
Stille.

»Hast du Hunger?«
»Können wir das lassen? «
»Was meinst du?«
»Du bist gruselig, das meine ich!«
»Was ist gruselig an mir?«, fragte er verwundert.
Ich schwieg eine Weile. Er sollte selbst einmal nachdenken, was so gruselig an ihm war!

»Na ja«, fing ich an. »vorhin hast du mich noch Göre genannt und jetzt bist du wie ein ganz anderer Mensch«.

»Ach so, das meinst du! Ich fand es selber nicht nett von mir was ich getan habe. Ich mag dich, Süße. Ich war nur einfach wütend, weil du einfach abgehauen bist! Ich dachte es hätte etwas mit mir zu tun. Hatte es das auch? Ich meine, hatte es etwas mit mir zu tun?«

Ich seufzte. »Nein«, log ich.
»Woran lag es dann?« Das Interesse in seiner Stimme war auf keinen Fall gespielt. Es war eindeutig echt.

Ich gab einfach keine Antwort. »Ally? Was ist los?«, fragte er. »Ally!«

»Man, hör auf mich wie ein Hund zu rufen!«
»Hey, so redest du nicht mit mir
»Okay Gavin, was willst du von mir?«

Er lächelte mysteriös. So langsam wurde ich ungeduldig. Ich verdrehte innerlich die Augen da ich wusste, dass wenn ich es offensichtlich machte, er mir eine scheuern würde.

Ich blieb eine gefühlte Ewigkeit so sitzen. »Ja!«, sagte ich, um ihm zu verwirren. Es hatte sogar geklappt. Innerlich war ich gerade am sterben vor Lachen.

»Was meinst du, Süße?«
»Verdammt nochmal, Gavin!«, rief ich. Ich tat einfach so, als sei ich genervt von ihm.

Haha, dem zeigst du's, Aaliyah.

»Ja, ich habe Hunger!«
»Ach so, sag das doch gleich.«

Eigentlich hatte ich nicht die geringste Lust jetzt zum Frühstück zu gehen, weil ich weiß, was ich da erleben kann. Die Königin ist bestimmt sauer auf mich.

»Geh dich jetzt einfach mal anziehen. Ich läute schonmal. Brauchst du deine Zofe?«
»Nein, oh Gott!«

Gavin betätigte die Glocke, und nach nur zehn Minuten kam dann auch schon ein Diener. Mir fiel sofort auf, dass der Diener für zwei Leute Gedeck dabei hatte.

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Gavin schloss die Tür. »So, dann guten Appetit!«

»Du isst nicht ernsthaft mit, oder?«
Er grinste breit während er sich eine Gabel nahm und damit eine der frischen Weintrauben aufpickste. Er kaute sie genüsslich. Gavin schaute mich an.

»Iss was, Süße!«

»Hör bitte auf mich 'Süße' zu nennen!«

Schließlich griff ich doch nach der Kanne und goss mir frisch gepressten Orangensaft ein. Als ich einmal mit meiner Familie in Deutschland war, haben die auch Orangensaft hergestellt, aber der hat lange noch nicht so geschmeckt wie der hier.
Ich leckte mir über die Lippen.

»Aaliyah, hör auf damit. Das nervt!«
»Du nervst genauso! Ich bin 17 und nicht 3 falls dir das entgangen sein sollte!«

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нєу! Heute mal ein längeres Kapitel!
Ich freu mich immer über Kritik und eure Meinung. Ihr könnt gerne auch Ideen mitbringen und mir diese schreiben. Per PN falls ihr wollt natürlich auch.
Schönen Tag noch!

LG Lulu 🌺

The Queen Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt