1. ĸapιтel | Aaliyah Smith

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»Sie suchen dich immer noch. Du musst zurück, Aaliyah! Irgendwann werden sie dich finden.«
»Ja, irgendwann!«, wiederholte ich Michaels Worte.
Er seufzte.

Wir setzten uns hin. »Aaliyah, hör mir zu: Ich liebe dich nicht. Du darfst dir nichts einbilden«. Er schling seine riesige Hand um meine Schultern.

Ich schlug sie schnell weg. »Bist du verrückt?«, rief ich außer mir. Ich sprang auf, und blickte nun auf ihn herab. »DU bist derjenige der sich etwas einbildet. Ich liebe dich nicht!« Eine peinliche Stille trat ein. »Ich mag dich zwar mehr als Gavin, aber... ich liebe dich nicht«. Tief im Innern wusste ich, dass ich eine kleine Lügnerin war.

Jetzt sprang auch Michael auf und schrie mich - mehr oder weniger -, an. »Tu nicht so! Vorhin hast du dich an mich gekuschelt wie sonst was!« Jetzt sprach er sanfter. »Aaliyah, bitte geh. Bitte! Die werden uns sonst beide köpfen!«

»Jay!«, rief ich sarkastisch. »Dann hat mein Drecks-Leben endlich ein Ende!« Die letzten Wörter waren viel ernster als sonst.

Michael schaute mich ernst und mit riesigen Augen an. »WAS? Du sollst ein 'Drecks-Leben haben?«, rief er aufgebracht. »Ausgerechnet du?«

Ich wollte ihm gerade sagen, dass er nicht weiß wie das ist, doch er fuhr fort. »Aaliyah, du hast kein Drecks-Leben. Gavin ist vielleicht nicht der beste Ehemann, aber er ist besser als ein Leben auf der Straße! Hör mir zu: Du hast kein Recht dazu, zu behaupten, du hättest ein Drecks-Leben, weil das nicht stimmt! Du willst doch nur Aufmerksamkeit von mir und du kannst dich mit dem Posten als Prinzessin zufrieden geben. Du wirst ihn heiraten, schöne Kleider tragen, eine Zofe - nein, zwei Zofen haben! Überlege doch mal! Und das was ich aufgezählt habe, sind 5% davon, was du haben kannst. Du wirst sogar ein eigenes Pferd besitzen. Warum würdigst du so etwas nicht? Warum nicht! Wenn du jetzt nicht freiwillig zum Palast gehst, werde ich dich bringen. Ich möchte nur, dass du nicht mehr hier in London wohnen musst. Du wirst in einem wunderschönen Schloss wohnen. Außerdem, habt ihr mehrere Sitze. Du hast ja echt keine Ahnung!«

Ich stand geschockt da. »Wow!«, rief ich sarkastisch. »Du bist ja ein richtiger Philosoph! Respekt.«
»Danke!«
»Falls du es nicht mitbekommen hast, das war Ironie!«

Und mit diesen Worten rannte ich los. Ich rannte aus dem Park hinaus, in welchem wir uns versteckt hatten, über die Straße auf den Bürgersteig. Ich rannte, rannte und rannte, bis ich gegen etwas knallte. Nein, gegen jemanden! Ich rieb mir den Kopf.
Au, Mist!, dachte ich mir. Ich ging unsicher zwei Schritte zurück um zu erkennen, wer das war. Es war David, einer unserer Wachmänner.

»Oh Mist!«, rief ich. Ich machte auf dem Absatz kehrt, und lief so schnell ich konnte bis zur nächsten Kreuzung - an der schon der nächste wartete. Ich war umzingelt.

Denken, Aaliyah, denken!, dachte ich mir. Mein Blick fiel auf eine Mauer an der eine Mülltonne stand. Ich rannte zielstrebig auf diese zu, und hopste einmal drauf. Der Schwung reichte gerade so, um über die Mauer zu kommen, aber es gelang mir. Ich atmete einmal tief durch. Ich war in einem Garten gelandet.

Toll gemacht, Aaliyah, toll! Das Haus war sehr schön. Es hatte ein Gartentor das ich aufmachte. Nun ging ich gelassen die Straße hinunter.

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Es wurde allmählich dunkel, und ich suchte mir ein Plätzchen aus, wo ich schlafen konnte. Ich sah eine kleine offene Garage, die mir Schutz bot. Ich hatte natürlich vorgesorgt, und hatte in meinem Rucksack Essen für die nächsten fünf Tage drin. Praktisch, fand ich.

Ich zog mir bequeme Sachen an und deckte mich zu. Ich machte mir es da drin wirklich gemütlich, muss ich sagen. Endlich schlief ich ein, doch ich wurde gegen 5:30 Uhr von vertrauten Stimmen geweckt.

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Ich freue mich immer sehr über Feedback! Schreibt gerne eure Meinung zum Buch und zu Michael in die Kommentare.

LG Lulu 🌺

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