Kapitel 26

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Es klopfte heftig an der Tür.

„Aufmachen!", brüllte eine dunkle Stimme. Snape saß kerzengrade im Bett und sein Herz schlug ihm bis zum Hals.

Er griff nach seinem Zauberstab.

„Lumos", flüsterte er leise und stieg langsam aus seinem Bett. Erneutes Hämmern an der Tür.

„Aufmachen!", schrie nun zum dritten Mal eine weitere Stimme. „Mister Snape – wenn sie nicht sofort die Tür aufmachen, dann werde ich sie mit Gewalt aufsprengen!"

Mit Gewalt aufsprengen? Er war hier in Hogwarts! Was sollte dieser Lärm – mitten in der Nacht?!

Snape versuchte sich zu beruhigen – hatte aber schon eine schlimme Vorahnung.

„Severus – bitte mach die Tür auf.", hörte er nun Minerva rufen, ihre Stimme klang besorgt und leicht verängstigt.

Sofort zog sich Snape einen Bademantel über, verließ sein Schlafzimmer und stieg die Treppen zu seiner Kerkertür hinauf. Mit einem Schwenker seines Zauberstabes, öffnete er die Tür und wurde von gleißend hellem Licht empfangen.

„Expelliarmus!", rief eine Stimme und ohne auch nur die geringste Chance auf Reaktion oder Verteidigung, flog sein Zauberstab zwei Meter weit weg und fragend zog er die Augenbrauen hoch.

Von seiner inneren Unruhe und Angst, ließ er sich nichts anmerken.

„Minerva?", fragte er kühl und ignorierte die drei Männer, die eindeutig vom Ministerium kamen.

„Severus...", begann McGonagall, doch weit kam sie nicht.

Einer der Männer, ein großer, schwarzhaariger Auror, packte Snape grob und stieß ihn gegen die Wand. Es knallte laut und seine Nase brach, da er nicht rechtzeitig reagieren konnte und mit dem Gesicht gegen die Wand stieß. Ein beißender Schmerz durchzuckte ihn und Blut lief seine Nase herunter. Der Auror griff unsanft nach seinem linken Arm und zog ihn auf den Rücken.

„Was – soll – das.", keuchte Snape und wand sich aus dem Griff, doch er hatte keine Chance.

„Sind sie Professor Severus Tobias Snape?", fragte ein anderer Auror und blätterte auf einem Notizblock herum.

„Schön, dass sie fragen wer ich bin, nachdem sie mich festnehmen, Lucius.", spottete Snape und durch das Leuchten einer Fackel erkannte er Lucius Malfoys bleiches Gesicht und seine hellblonden Haare. Dass er ein Jahr, nachdem der Dunkle Lord besiegt worden war, überhaupt das Ministerium betreten durfte, hatte Snape schon damals gewundert. Aber dass er nun auch noch Auror geworden war – daran merkte man, dass sich nichts geändert hatte und man mit Geld und Macht alles erreichen konnte.

„Severus – wie schön dich zu sehen. Wie ich höre, hast du eine Affäre mit einer Schülerin?", lächelte Lucius böse und nickte einem Jungen zu, der unverkennbar Draco Malfoy war.

„Draco – ließ vor!", zischte Lucius seinen Sohn an und dieser blätterte hastig eine Seite weiter. Sein hellblondes Haar hing wirr in seinem Gesicht herum und Schweißperlen standen auf seiner Stirn.

„Mister Severus Tobias Snape, Sohn von Eileen Prince und Tobias Snape,  – der Zaubergamot Verwaltungsdienst beschuldigt Sie, eine Affäre mit ihrer Schülerin Amelia Evans, Tochter von James Potter und Lily Evans und Schwester von Harry James Potter...", begann Draco stotternd, bevor er kurz inne hielt und Snape mit einem undefinierbaren Blick begutachtete.

„Lies weiter, Draco!", sagte Lucius bissig und bedachte seinen Sohn mit einem bösen Blick.

„...und nimmt sie hiermit fest.  Sie werden in die Untersuchungshaft nach Askaban gebracht. Ihre Anhörung wird in sechs Monaten vor dem Zaubereiministerium stattfinden und das Internationale Büro für Magisches Recht teilt ihnen in wenigen Monaten die Uhrzeit und den genauen Tag ihrer Anhörung mit.", beendete Draco seine Rede und Lucius grunzte zufrieden.

Liebe kennt keine Grenzen | AbgeschlossenWhere stories live. Discover now