Kapitel 2✔

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Nach gefühlten 100 Jahren, sind wir in Amerika endlich angekommen. Genauer gesagt befinde ich mich in der alten Stadt 'Rosewood'. Ich habe zuvor noch nie von diesem Ort gehört, doch als ich mein Sitznachbar von eben gefragt habe, wie er die Stadt findet, meinte er, sie sei ganz nett.

Mit einem eingeschlafenen Fuß, steh ich auf und humple Richtung Flugzeug Ausgang.
Nach langem Suchen und rumlaufen, habe ich endlich die Gepäckausgabe gefunden. Als ich sah, dass das Gepäck noch nicht auf dem Fließband ist, seufzte ich ergebend und setze mich auf die nebengelegte Bank. Nach langem Warten und verrückt werden, haben die Herrschaften endlich geschafft das Gepäck auf das Fließband zu legen, somit ich endlich meinen heißgeliebten Koffer packe.

Mit dem Nerven am Ende, schleif ich mich zum Flughafenausgang und halte nach meiner Gastfamilie Ausschau. Leider sind sie nirgends zu finden, kein einziges Bekanntes Gesicht oder ein Schild mit meinem Namen. Nach 10 min habe ich die Suche aufgegeben und habe mich nun auf eine andere Bank niedergelassen. Ich habe keine Ahnung was ich jetzt machen soll, zwar habe ich probiert jemanden anzurufen doch ich musste schnell feststellen, dass mein Akku leer ist. Großer kack. Ich bin von Pech verfolgt. Einfach alles zum Kotzen. Am besten nehme ich gleich einen Rückflu-..
Ich werde aus meinen Gedanken gerissen, als ich ein Tippen auf meiner rechten Schulter spüre. Erschrocken zuckte ich zusammen und drehte mich ruckartig um und vor mir steht eine große Blonde Frau. Sofort scannte ich mit meinen Augen, ihr Körper bis hin zum Gesicht. Irgendwas sagt mir, dass ich dieses Gesicht kenne.

"Hey, mein Name ist Dorrie. Bist du zufälligerweise Lisa?". Schlagartig kommen alle Erinnerungen hoch. Wie konnte ich sie denn nicht erkennen?

"Ja, ja die bin ich. Schön Sie endlich persönlich kennenzulernen", ich reiche ihr meine rechte Hand, die sie mit einem dankenden lächeln annahm.

"Finde ich auch schön. Du bist ja noch hübscher als auf dem Bildschirm. Na gut, ich wollte mich für meine Verspätung entschuldigen. Ich konnte nicht eher von der Arbeit weg und mein Mann hatte noch etwas Wichtiges zu tun. Aber ok, komm mit. Du möchtest sicherlich dein neues zuhause Kennenlernen, es wird dir mit Sicherheit gefallen." Perplex von ihrem plötzlichen Redefluss, stand ich mit einem nicken auf und folgte ihr zu ihrem Auto.
"Steig ein"
Schnell packte ich meinen Koffer in ihren Kofferraum und pflanzte mich auf den Beifahrersitz. Nachdem wir mittlerweile schon fünf Minuten gefahren sind, haben wir noch nicht ein Wort miteinander gewechselt. Ich hasse solche Situationen, diese unangenehme Stille.

"Alsoo...", unterbrach Dorrie die unerträgliche Stille.
"Ich hoffe dir wird es bei uns gefallen. Mein Mann müsste abends wiederkommen und mein Sohn ebenfalls. Ich hoffe, du wirst dich schnell einleben und dich wie zuhause fühlen. Wenn du etwas brauchst, ich bin immer für dich da. Ab heute bin ich deine sogenannte Ersatzmutter, also scheu dich um gar nichts", sagte sie mit aufmunternde Stimme.
"Wow, danke. Ich denke, das werde ich. Du bist mir jetzt schon richtig sympathisch. Danke, dass ich bei euch sein darf", antworte ich mit einem Lächeln auf den Lippen.
"Ja natürlich. Du bist ein entzückendes Mädchen. Ich bin froh, dich jetzt in unsere Familie willkommen zu heißen", mit diesen Worten drehte sie das Lenkrad einmal rum und wir fuhren mit einer langsameren Geschwindigkeit, eine Auffahrt hoch.

"Nun, da wären wir. Dein neues Zuhause für das nächste ganze Jahr."

Mit staunenden Augen betrachte ich meine neue Umgebung, dass hatte ich sicherlich nicht gedacht.
Immer noch staunende von der Situation und der Erkenntnis, dass meine Gasteltern anscheint reich sind, stieg ich aus den Wagen.

"Woow...", flüstere ich in mich hinein.
Dorrie, die anscheint mein Staunen merkte, lachte und winkte mich hinein.

Schüchtern trat ich in die große Villa hinein. Ich hätte nicht gedacht, dass ich noch mehr staunen konnte, doch das tat ich. Es war einfach der Wahnsinn!

"Willkommen zuhause. Ich hoffe, du wirst dich ganz wie zuhause fühlen, wenn nicht sogar besser. Ich zeige dir später alles. Erstmal muss ich noch etwas erledigen. Geh du schon mal hoch in dein Zimmer. Dein Zimmer befindet sich oben, gleich dritte Tür rechts.", daraufhin verschwand sie schon ins Nebenzimmer.

Wie in Trance schleife ich meinen Koffer die Treppe hoch und schon stand ich vor einem langen Flur. Ohne groß zu überlegen lief ich einfach weiter und öffnete einer der rechten Türen, da ich mir ziemlich sicher war, dass diese hier meine war.

Doch statt meinem Zimmer, fand ich ein Jungenzimmer auf. Okey, dann war ich doch nicht so sicher wie ich dachte. Was soll's, dann halt eine Tür weiter.

Ich laufe zur nächsten Tür und wie es aussieht, ist es meins.
Vor mir erschleicht sich ein schlichtes Zimmer. Die Wände sind Weiß gehalten. In der Mitte des Zimmers ragt ein großes Bett heraus, davor eine große Kommode, wo ein Flachbild Fernseher draufsteht und rechts in der Ecke ist der Kleiderschrank.

Nach langem auspacken, habe ich mich dazu entschlossen mich ins Bett zu legen und ein Mittagsschläfchen zu nehmen. Ein Mittagsschlaf ist einfach mein Ding. Wenn ich nicht gerade mit Essen beschäftigt bin, schlafe ich höchstwahrscheinlich.

Ich werde sanft an meiner Schulter gerüttelt. Ich grummle irgendwas und drehe mich auf die andere Seite um ungestört weiter zu schlafen.
"Lisa. Aufstehen, es gibt Abendessen", sagte ein unbekannte Stimme, mit einem ziemlich genervten Unterton.

Ich dreh mich wieder um und öffne meine Augen, vor mir steht ein großer, gut gebauter blonde Junge mit blonden Haaren und blaue/Grünen Augen.
"Endlich, komm runter!", meinte der unbekannte und verschwindet wieder.

Ok?

Ohne weiter drauf einzugehen, schleife ich mich müde aus mein Bett und lief zur Treppe. Am Ende der Treppe angekommen, wurde mir erst bewusst, dass ich noch nicht wusste wo die Küche liegt. Also versuchte ich mich an den Geräuschen zu orientieren. So gut wie mein Gehör ist, hatte ich sie gefunden. Ich betrat die Küche und sofort haften sechs Augen an mir.

Auf die nächste Sekunde stand Dorrie auf und zog mich zu ihnen an den Tisch.

"Ach Lisa. Darf ich vorstellen, dass ist mein Mann Ethan ", sie zeigt auf den Mitte 40 Jährigen Mann, der gut gebaut ist mit braune Haare hat und Grüne Augen. An sich eigentlich recht attraktiv. Ich streckte ihm meine Hand entgegen, die er freundlich annahm. "Schön Sie endlich in echt Kennenzulernen.", lächelte ich ihn freundlich an.

Ethan begann gleich leicht zu lachen. "Ach liebes, du brauchst mich doch nicht Siezen. Wir sind ab heute eine Familie. "

Sofort wurde mir Ethan sympathisch. Leicht lachend nicke ich und wende mich wieder zu Dorrie.
"Er hier, ist mein Sohn Scott", die unbekannte Person heißt also Scott. Interessant.
Ich lächle ihn zaghaft an und murmelte ein freundliches 'Hallo'.Der wiederum nickte mich nur desinteressiert an.

"So und jetzt lasst es euch schmecken", meinte Dorrie und blickte auf ihr essen.
Lässt sich machen. Ich schnapp mir die Gabel und schaufle mir das Essen in den Mund. Köstlich
Nach fünf Minuten Geschirrklippern und stille fängt Dorrie erneut an zu sprechen.
"Also Lisa, du und Scott seid auf einer Schule. Ihr werdet morgen früh zusammen zur Schule fahren." 

"Aber Mama, du weißt mein Ruf geht damit kaputt, wenn ich mit ihr ankomme", meinte Scott.
Wie bitte, was??! Verdattert und verwirrt schaute ich ihn nun an.  

"Keine Wiederrede! Du wirst sie morgen früh mitnehmen! Ende ", sagte sie bestimmend. Damit stand Scott sauer auf und stampft nach oben. Kurze Zeit später hört man nur noch seine Tür zuknallen. 

"Tut mir echt leid, Lisa. Mein Sohn ist momentan in einer trotzigen Phase", gibt sie bedrückt wieder.
"Schon ok Dorrie, jeder hat mal einen schlechten Tag. Ich werde dann mal wieder hochgehen und mich schlafen legen. Ich bin immer noch ziemlich geschafft von der Reise. Vielen Dank für das köstliche Essen. ", mit den Worten stand ich auf und lief in mein Zimmer. Ich schließe die Tür und lege mich wieder ins Bett und Fall in ein Traumlosen Schlaf. 

Meine Mate #wattys2017 *wird Überarbeitet*Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt