Chapter Eight: God of Mischief

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Die Tür fiel hinter mir ins Schloss und ich konnte gar nicht anders, als mich erst einmal hinab auf den Boden sinken zu lassen. Ich vergrub meinen Kopf in den Händen und stöhnte. 'Elaine, was tust du nur?!'
Am liebsten würde ich die Zeit zurück drehen und niemals in diese Vorlesung gehen. Ihn nie kennen lernen. Nie auf diese dämliche Party gehen. Doch bekanntlich konnte man das nicht und so versuchte ich vergebens gegen meine Gefühle anzukämpfen.
Eigentlich hatte ich mir immer so einen Mann gewünscht. Verständnisvoll und mit Humor. Jemand, der auch wert auf die Natur legte und wusste seine Zeit sinnvoller zu nutzen, als meine Freunde.
Doch warum zur Hölle musste es ausgerechnet ein Dozent sein. Ich kam mir vor wie in einem dieser schlechten Teeniekomödien mit einer total miesen Story, mega kitschig umgesetzt.
Ich hatte keine Lust, dass ich oder er Ärger bekamen, weil sich herumsprach, dass wir ein Paar waren oder so ein Quatsch. Abgesehen, dass das ja auch gar nicht stimmte.
Während ich unter die Dusche ging und probierte den Gestank vom Feuer abzuwaschen, versuchte ich mir einzureden, dass ich total albern war und er ganz sicher nichts von mir wollte.
Meine Gedanken drehten sich im Kreis. Hatte er nicht aber mit mir geflirtet?
In diesem Moment verfluchte ich die Stille um mich herum. Wären die anderen doch nur bei mir und könnten mich ablenken...

Mit nassen Haaren vergrub ich mich unter meiner Bettdecke und warf einen letzten Blick auf mein Handy. Ich hatte eine Nachricht von Olive. "Treibt es nicht zu krass" stand dort mit einem fetten Zwinkersmiley.
Ich schmiss das Smartphone auf den Nachtschrank und stapelte die Kissen über meinen Kopf. Das konnte doch alles nicht wahr sein. Ich wollte nur meine Ruhe.
Ich hoffte auf einen tiefen traumlosen Schlaf, der alle Erinnerungen verblassen ließ und mich frisch erholt erwachen ließ. Doch Pustekuchen.
Kein Auge tat ich diese Nacht zu und noch bevor mein Wecker klingelte, hatte ich mein Zimmer aufgeräumt - meine Mutter würde sich freuen - war angezogen und geschminkt.
Total übermüdet deckte ich den Frühstückstisch und machte Kaffee.
Gut gelaunt erschien einige Minuten später Jenny und nahm sich eine Schüssel Obst.
Wann sie nach Hause gekommen waren, hatte ich nicht mit bekommen. Vielleicht war ich doch einige Minuten eingenickt gewesen.
"Na wie war gestern dein Heimweg", fragte sie gerade heraus und zwinkerte mir zu.
Konnte das Thema nicht endlich mal beendet sein. So langsam sah ich es als extremen Fehler mit Aidan den Mädels etwas vorgespielt zu haben. Ich war genervt und müde. Daher kamen die Worte auch etwas schärfer rüber als beabsichtigt :" könnt ihr mich nicht alle mal in Ruhe lassen. Bin ich hier im Kindergarten gelandet oder was?"
Jenny blieb der Schluck Kaffee im Hals hängen.
"Ist irgendetwas passiert, dass du so wütend bist? Hat er was gemacht auf dem Heimweg?"
Hä? Wie kam sie jetzt darauf? Es ging doch eigentlich darum, dass sie mich erst in diese Lage gebracht hatten.
"Nein alles gut. Er hat mich nach Hause gebracht und das wars."
Das war es auch wirklich. Doch natürlich musste ich wieder rot werden, als ich an gestern zurück dachte.
"Aha", stieß Jenny aus und grinste.
'Boah Elaine kannst du nicht einmal richtig lügen?!' Ich war so verdammt schlecht darin.
Gott sei dank kam genau in diesem Moment Liam herunter und das Thema war vom Tisch. Jetzt zählte nur noch er für Jen und zum ersten Mal war ich wirklich froh die Außenseiterin zu sein.

Der Weg zur Uni war reinste Folter. Als ich auf meinen Plan geschaut hatte, wurde mir bewusst, dass ich Aidan schon in den ersten beiden Stunden wiedersehen würde. Zum Glück waren es nur diese zwei Tage in der Woche und so war nach heute bis zum nächsten Mal etwas Luft zum durchatmen. Vielleicht würden sich dann auch die verwirrenden Gefühle wieder legen.
Der Flur zum Hörsaal war viel kürzer als sonst und schon saß ich wieder in meiner Reihe neben Jenny und Liam.
Von Cole war weit und breit nichts zu sehen.
Doch für einen Morgen nach so einer Party waren erstaunlich viele Studenten anwesend.
Aidan betrat pünktlich den Raum und stellte seine Tasche ab.
"Guten Morgen", begrüßte er und freundlich.
Er lächelte wie immer, doch sah ich diesmal auch Spott in seinem Blick. Seine Augen blieben vor allem bei den Jungs hängen, die halb schlafend mehr liegend als sitzend sich auf ihren Plätzen befanden.
Und dann wanderte der Blick zu mir und all das Lächerliche war darin verschwunden. Er schien sich eher zu freuen mich zu sehen.
Ich erwiderte sein Grinsen unbewusst.
Dann wandte er sich wieder ab und wollte die Stunde beginnen, doch wurde er nun von Cole unterbrochen, der lärmend in den Raum stolperte.
"Sorry Aidan. Hab verschlafen. Lassen Sie sich nicht stören."
Eilig lief er die Reihen hinauf, quetschte sich an den Sitzenden durch und ließ sich neben mich fallen.
Während ich es meistens noch witzig fand, was er tat, war ich jetzt nur noch genervt und schämte mich auch ganz schön fremd.
Cole wollte etwas zu mir sagen, doch mein böser Blick brachte ihn augenblicklich wieder zum Schweigen.

"Da jetzt anscheinend alle da sind... Weil euch meine Vorstellung gestern anscheinend recht gut gefallen hat, dachte ich, dass ich es für heute noch mal verwenden werde. Für was Anspruchsvolleres seid ihr wohl auch nicht zu gebrauchen. Glaubt aber nicht dass jede Stunde jetzt so ablaufen wird. So leicht mache ich es euch dann doch nicht."
Wie am Vortag verdunkelte er den Raum und stellte das kleine Kästchen auf den Tisch. Das Licht ließ er vorerst aber noch an.
"Für meine nächste Geschichte ist es wichtig, dass ich euch neben Odin noch zwei weitere Götter vorstelle, die eine wichtige Position unter den Asen haben. Einer von beiden wird eine tragende Rolle bei allem spielen, wie ihr noch merken werdet.
Kennt ihr denn noch andere nordische Götter außer die, die ich gestern erwähnt habe?"
Cole war plötzlich hellwach. Allzeit bereit für einen nächsten Scherz. Ich wartete aufmerksam  auf die neue peinliche Aktion.
Er hob die Hand wie in der Grundschule und rief:" ich, ich hier. Ich weiß was." Die Blicke der anderen Studenten wandten sich unserer Reihe zu.
"Ja Cole", Aidan übergab ihm das Wort.
"Mir fällt da sofort Chris Hemsworth ein. Der spielt doch auch so einen Gott in 'Marvel's The Avengers'. Ehm wie war sein Name noch mal...?"
"Thor", kam die Antwort drei Reihen hinter uns.
Aidan schien verwirrt zu sein. "Ja Thor ist richtig, doch von was redet ihr da? Was sollen diese Avengers sein?"
Cole schlug theatralisch die Hände vor dem Mund zusammen. "Sagen Sie jetzt nicht, dass sie Marvel nicht kennen. Iron Man, Captain America, Spider Man... Ja und eben auch Thor."
Der Dozent ging nicht auf Cole ein, war jedoch immer noch irritiert. Und er kam gar nicht mehr zu Wort. In kleinen und großen Grüppchen fingen die Studenten an über die Filme zu reden und verglichen es mit dem, was Aidan uns gestern erzählt hatte.
Man merkte mal wieder wie wenig Respekt sie für ihn übrig hatten. Nutzten jede Gelegenheit, um vom Thema abzukommen.
Irgendwann rief einer "dann müssen wir aber auch noch Loki hinzufügen. Den bösen Bruder von Thor."
Und da hatten Aidan genug. Er knallte seine Faust so fest auf das Pult, dass ich glaubte sie müsse gebrochen sein. Doch es schien ihm nicht ansatzweise weh getan zu haben und er hatte sein Ziel erreicht. Es war mucksmäuschenstill.
"Ich weiß zwar nicht was dieses Marvel sein soll und die Filme klingen für mich nach totalem Unsinn, aber zumindest habt ihr es geschafft auf den Namen zu kommen, auf den ich hinaus wollte.
Wenn man von den nordischen Göttern liest, werden drei Namen immer zuerst erwähnt. Neben Odin, dem Allvater sein Sohn Thor, der allerdings im Moment noch keine Rolle spielt und außerdem Loki. Über den möchte ich nun sprechen.
Ihr werdet merken, dass in jeder Geschichte, die ich von nun an euch erzähle dieser Gott eine tragende Rolle spielen wird.
Loptr, wie ihn seine Eltern tauften ist der umstrittenste Gott von allen. Er soll am Ende aller Welten schuld sein, genauso wie am Tod vieler vorher. Doch trägt er auch unzählige Male dazu bei andere Asen zu retten. Ohne ihn hätte zum Beispiel Thor seinen Hammer Mjölnir niemals erhalten. Doch am allerwichtigsten: ohne ihn gäbe es den Menschen nicht!"

Hiiii,

Sodala. Neues Kapitel :D ich hoffe euch hat es gefallen. Ich weiß, dass mein Loki in der Geschichte aussieht wie Tom Hiddleston und Loki in den Filmen ja somit derselbe ist. Gehen wir einfach davon aus, dass es in den Filmen ein anderer ist oder Aidan doch nicht genauso aussieht. Ich hatte nur richtig Lust die Filme einzubringen, finde Toms Lokiversion aber zu super, um sie nicht für meine Geschichte zu übernehmen :'D

Außerdem habe ich euch die ganzen Charaktere, die ich bis jetzt erwähnt habe in die Besetzung geschrieben mit der Beziehung zu Elaine bzw. Loki. Ich hoffe das hilft euch ;) Ich bin auch grade dran einen Stammbaum zu zeichnen. Der wird dann denke ich nächstes Mal kommen.

Schönes Wochenende euch,

LG Cristina

Ragnarök - Frühlingssonne✔On viuen les histories. Descobreix ara