□●Kap. 4●□

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Noch vor der Reise ins AoT Universum:

Fyo überprüfte schnell noch ihren Glitzervorrat und nahm ihre kleine Klinge vom Nachttisch. Sie packte alles in ihren Onsie und setzte ihre Einhornkapuze auf." Hoffentlich finde ich dort Freunde! ", sagte sie zu sich selbst und machte sich auf den Weg. Die einzige,von der sie schon gehört hatte, war Guardian. Sie freute sich, diese kennen lernen zu dürfen, denn sie schien ein recht hohes Tier in der Rangliste der Spirits zu sein und hatte Jahrtausende an Erfahrung.
Ihre anderen Begleiter waren ihr fremd, jedoch hatte sie gehört, dass es für sie ebenfalls die erste Mission war.

Sie sah, dass es schon recht spät war und machte sich zügig auf den Weg.
Sie lief über den pechschwarzen Boden des Geisterreichs, den sie so liebte, da er an den Stellen, auf denen man Druck auf ihn ausübte, hell aufleuchtete und ein wunderbares Licht ausstrahlte.
Ob man wohl irgendwie jemanden in das Schwarz hineinstoßen könnte?
Würde er Schmerzen haben?
Würde er bluten?
Wäre das eine effektivere Tötungsmethode, als ihn mit ihrem Glitzer zu ersticken?

Doch sie schlug sich all diese Fragen, so schnell wieder aus dem Kopf, als sie den vereinbarten Treffpunkt erreichte, denn nun gab es eine Mission zu erfüllen und da würde keine Unachtsamkeit geduldet werden!

Nach der Reise:

Die Spirits hatten sich getrennt um ihre Klienten aufzusuchen.
Fyo war zusammen mit Joker zum Ausbildungslager gegangen, doch dieser hatte sich ganz plötzlich aus dem Staub gemacht.
Das Mädchen war ein wenig enttäuscht. Irgendwie waren ihre Begleiter alle komisch.
Der eine sah total gruselig aus und benahm sich auch so, die andere hatte eigentlich ganz nett ausgehen,doch hatte sie total komisch geschaut, als Fyo sie mit Glitzer bestreut hatte.
Was ne blöde Kuh!
Joker war noch ganz okay, aber die Aktion von vorhin hatte sie doch reichlich verwirrt.

Aber die schlimmste war Guardian.
Fyo hatte sie sich als leuchtendes Vorbild vorgestellt, das alles im Griff hatte und immer genau wusste was zu tun war.
Fyo hatte jedoch feststellen müssen, dass dies ganz und gar nicht so war!

Guardian war total grummelig und schlief ständig ein! Sie hatte nichts unternommen, als sich Andy und Anja gestritten hatten und wirkte auch sonst sehr desinteressiert.
Das war so gar nicht das gewesen, was Fyo sich vorgestellt hatte!
Wie blöd!

Plötzlich fiel ihr auf, dass sie ganz vergessen hatte, wie die ihr zugeteilte Person hieß. Zum Glück hatte sie sich alles in ihr Handy eingespeichert.
Jean Kirchstein also?
Es war sogar ein Bild dabei. Das würde die Sache einfacher machen.

Trotzdem brauchte Fyo eine ganze Stunde, bis sie ihn endlich fand.

Es hatte zu regnen angefangen und noch schwärzere Wolken zogen am Horizont auf, als Fyo den Trainingsplatz betrat und eine Person fand, die dem Bild auf ihrem Handy glich.

Fyo konzentriere sich. Das hier war der schwerste Part, den Klienten von der eigenen Geschichte überzeugen.
Er durfte keine Angst bekommen. Das war eine ganz schlechte Grundlage.

Nicht das sie sich das alles gemerkt hätte. Sie hatte es sich nur aufgeschrieben, als sie es in der Ausbildung gelernt hatten, da sie gewusst hatte, das dies wichtig werden würde.
Sie hatte sich auch aufgeschrieben, wie man das am besten hinbekam.
Man versuchte irgendwie in der Spirit- Form die Aufmerksamkeit des Klienten auf sich zu ziehen und bat dann um ein Gespräch unter vier Augen.

"'Die Aufmerksamkeit des Klienten auf sich ziehen', also kompliziert für 'Hi!' sagen..." dachte Fyo sich.
Und genau diesen Gedanken, setzte sie auch um.

Jean hätte fast geschrien, als ihm auf einmal mit voller Lautstärke 'Bist du ein Pferd?' ins Ohr gekreischt wurde, während er vollkommen darauf fokussiert war, nicht vor Erschöpfung umzukippen.
Er war zu Strafrunden verdonnert worden, warum wusste er gar nicht mehr.

Jeans Kopf schnellte zur Seite.
Im selben Moment brüllte der Trainingsleiter in einer abnormen Lautstärke über den Platz:"Das reicht Kirschstein! Du bist entlassen und ich hoffe du hast deine Lektion gelernt!"
"Ja natürlich, Sir!" brüllte Jean zurück und salutierte.
Wurde ja auch mal Zeit. Es schüttete schon seit einer Ewigkeit und es fing bestimmt gleich an zu Gewittern.
Doch das war momentan sein kleinstes Problem, denn neben ihm stand ein rot-blondes Mädchen, das ihn aus leuchtenden, blauen Augen anstarrte!
Er starrte entgeistert zurück.

"Hey!"quietschte Fyo.
"Hi-i?" stotterte Jean.

Eine peinliche Stille herrschte. Fyo starrte ihren Klienten grinsend an und Jean starrte geschockt zurück, als es plötzlich aus dem Mädchen herausbrach.
Sie begann zu reden und zu reden. Sie erklärte Dinge vollkommen zusammenhangslos und sagte dazwischen Dinge, die überhaupt nichts mit dem Thema zu tun hatten.

Jean bekam Kopfschmerzen. Das war zu viel für sein, vergleichbar langsames Gehirn.
Doch auch er konnte ein paar Sachen aus dem Gesprochenen herausfiltern.
Sie meinte, dass sie Fyo hieße und dass sie sein Spirit wäre, den andere nicht sehen konnten so lang sie es nicht wollte und das sie da wäre um ihn vor dem Tod zu bewahren.
Außerdem fragte sie ihn wo denn die Küche wäre, da sie unglaublich Hunger hätte und was er glaubte, was passieren würde wenn man jemanden in die Schwärze der Geisterwelt stieß.
"Also kurz gesagt, ich bin hier um für dich Leute zu töten! Toll oder???" beendete Fyo ihren Monolog.

Jean war einfach nur verwirrt und war nicht in der Lage, irgendwie klar zu denken.
Alles was er auf die Reihe bekam, war den zitternden Arm zu heben, auf das Gebäude der Trainingssektion zu zeigen und 'Zur Küche geht's da lang... ' zu stottern.
Fyo fiel ihm überschwänglich um den Hals. "Super, Danke!" freute sie sich und flitzte davon.
Jean stand bewegungslos auf dem Trainingsplatz.
Er brauchte in jedem Fall Zeit zum Nachdenken.

SpiritsWhere stories live. Discover now