18. Kapitel

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~Kiras Sicht~

Ich löse mich langsam aus der Umarmung und überlasse meinen Eltern die Diskussion, was genau sie mit mir tun sollen. Ich selbst habe auch keine Ahnung was ich dazu sagen sollte, wenn sie mich jetzt fragen würden. "Kira, war Abby auch oben?", fragt mich mein Vater. Ich nicke. "Okay, dann weiß ich was wir erst mal tun werden. Kira du fährst jetzt mit dem Aufzug nach unten in Abbys Labor, dort bleibst du bis wir dich holen verstanden?", sagt er. Wieder nicke ich. Dann sieht er wieder zu Ziva und spricht mit ihr, doch ich höre nicht mehr hin. Ich bin wieder in meinen Gedanken versunken und denke an Israel, meine Familie und Freunde. Ohne dassä aich es bemerkt habe hat Tony den Fahrstuhl wieder in Gang gesetzt und wir fahren wieder nach oben. Dort steigen meine Eltern aus, doch ich bleibe bis sich die Türen wieder automatisch schließen und drück erst dann auf den Knopf für Abbys Labor. Dort angekommen laufe ich schnell hinein. Auf einem der Regale steht das Nilpferd Bert, welches ich die Tage zu vor schon in meinen Armen hatte. Schnell ziehe ich mir einen Stuhl unter das Regal und greife danach, dann gehe ich weiter nach hinten und setze mich dort auf die Matratze, welche laut Abby für lange Nächte im Büro sind. In dem Zimmer war es ganz still, nur von vorne aus dem Büro kann ich die Geräusche der laufenden Maschinen hören.

Ich muss eingeschlafen sein, denn als ich meine Augen aufschlage kann ich einen Schatten durch das Labor huschen sehen. Schnell ziehe ich mich unter einen der Tischen zurück, die hier stehen. "Es muss doch irgendwo hier sein. Ich hab es eigentlich hierhin gelegt, aber hier ist es nicht. Vielleicht ist es ja hier...nein auch nichts verdammter Mist. Einmal wenn ich was wirklich wichtiges benötige kann ich es nicht finden", kommt es aus dem Vorderen Räumen. Ich kann hören wie jemand Abbys Labor durchsucht und immer wieder Schupfächer auf und dann wieder zu gemacht werden. Vorsichtig kriche ich unter dem Tisch wieder hervor und krappel zu der Tür, die ungfähr auf meiner Gesichtshöhe ein schmales Fenster besitzt. Vorsichig luge ich über dessen Rand und versuche etwas im vorderen Bereich zu erkennen. Immer wieder konnte ich einen großen langen Schatten sehen, aber die Person dazu nicht. Vorsichig öffne ich die Tür einen kleinen Spalt und gehe in den Raum der zwischen Abbys Labor und meinen Vorherigen Matratzenzimmer liegt. Dort bleibe ich erst mal im Schatten stehen bis Abby in mein Blickfeld gelaufen kommt. Sie selbst kann mich nicht sehen, da sie so in Eile ist. "Abby was passiert hier? Wollen sie mich wieder wegschicken?", frage ich, mit einer traurigkeit in meiner Stimme die ich von mir selbst nicht gewohnt bin. 

Abby fährt zu mir herum und erschrickt sich, als sie mich in der hintersten Ecke stehen sieht. "Kira? Was machst du denn hier?", fragt sie ganz verwundert. Ima und Aba haben ihr anscheinend nicht erzählt, dass ich für das erste hier einquartiert worden bin. "Mom und Dad haben gesagt ich soll hier auf sie warten. In der Zeit muss ich wohl eingeschlafen sein", erkläre ich also knapp. Doch Abby scheint mir nicht mehr zu zuhören, ihr Blick bleibt an Bert dem Nilpferd hängen. "Ist was? Ich habe ihn nur genommen weil ich Angst hatte, es tut mir leid ich hätte fragen müssen, aber du warst bei Gibbs und...", mitten im Satz unterbricht mich Abby: "Wo war Bert gestanden?" Ich zeige auf das Regal auf dem er bis vor kurzen noch gestanden hatte. Abby läuft dort hin nimmt den Stuhl zur Hilfe, denn ich einfach stehen gelassen hatte, und kletterte nach oben. Als sie fertig war mit Regal abtasten hat sie eine Akte in der Hand. Sie reicht sie mir nach unten, damit sie nicht fällt wenn sie wieder nach untern klettert. Auf dem Umschlag steht in Großbuchstaben mein vollständiger Name: KIRA THALI JETHRO DINOZZO

~Gibbs Sicht~

Ich sitze an meinem Schreibtisch und betrachte eine völlig aufgelöste Ziva. "Hey, alles wird wieder gut wir bringen sie in Sicherheit und außerdem müssen diese Idioten vom Mossad erst mal an uns vorbei, bis sie bei ihr sind", sagt Tony zu ihr. Ob ihr das wirklich hilft bezweifle ich stark. Mir ist klar das die beiden eine unterschiedliche Meinung vertreten. Ich kann Ziva ansehen, dass sie Kira am liebsten wieder weggeben und sie fernhalten möchte, zu mindetstens bis sich die Sache mit dem Mossad geklärt hat. Tony jedoch ist der festen Überzeugung, dass wir das schon meistern können, ohne Kira in eine andere Familie oder gar anderes Land zu schicken. Um ehrlich zu sein bin ich von beiden Vorgehensweisen nicht überzeugt. Wir können kein Team nur zum Schutz einer acht jährigen opfern und genauso wenig können wir besagte acht jährige wieder dieser Last einer Pflegefamilie antun. Ich weiß genau wie sich Ziva und Tony fühlen ich hab das selbe mit machen müssen, als ich keine Gewissheit hatte ob meine Familie in Sicherheit ist oder in Gefahr. Im Nachhinein musste ich einsehen, das ich und auch meine Familie eine falsche Entscheidung getroffen hatten. Doch ich konnte DiNozzo und Ziva nicht ihre Entscheidung abnehmen, keiner kann das.

Nach circa drei Stunden voller Diskussionen und Streiten der beiden hatte Abby eine Idee. Ziva und Tony stritten sich gerade darüber was für Kira das beste sein würde. Natürlich sind beide der Meinung, dass ihre Lösung besser ist als die andere. Abby zieht sich langsam aus unserer Runde zurück bis sie zum Fahrstuhl laufen kann und darin verschwindet. Wenige Minuten später kommt sie wieder in das Großraumbüro, unter ihrem Arm hat sie einen Umschlag dabei. Als sie wieder zu unserer Schreibtischgruppe kommt bleibt sie vor meinem stehen und gibt mir den Umschlag. Als ich den Namen sehe wird mir klar, dass Abby neben ihrer eigentlichen Arbeit noch recherchiert hat. Schnell lese ich mir dem Lebenslauf durch, dort steht zum Beispiel, dass Kira bei Freunden der Familie David aufgewachsen ist. Unteranderem hat sie tatsächlich einige Aufträge vom Mossad erfüllen müssen, nicht so wirklich große Sachen eher kleine nebensächlich Dinge, einmal musste sie mehr über einen Verdächtigen erfahren indem sie sich mit dessen Kinder anfreundet oder einfach nur ein Familienmitglied bei einer Mossad Familie spielen. Als mir jedoch klar wurde das es sich bei diesem Auftrag um eben den handelte, bei dem ihre Eltern umgekommen sind war ich sprachlos. Seid wann setzt der Mossad Kinder für Aufträge ein?

"Ziva?", frage ich verwirrt. Es braucht eine weile bis sie sich zu mir dreht und ich ihre Aufmerksamkeit habe. "Wie lange arbeitet Kira schon für den Mossad? Und wie viele andere Kinder müssten noch da arbeiten?", frage ich weiter. Doch sie sieht mich nur verwirrt an und schüttelt den Kopf. "Wir setzen doch keine Kinder ein!"

Tiva - Die Überraschung Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt