Der Tag danach

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Ich war erst leicht gereizt, dass er sich auch noch darüber freute, dass Lauren gehen musste und dass er einfach in unser Gespräch platzte.  Doch als er dann lächelte und ich in seine Augen blickte war alles schon wie vergessen. Bei Lauren war mittlerweile Nacht, während bei uns erst der Mittag beginnt. Das hat schon etwas Komisches. So zu völlig anderen Zeiten zu leben. Bei ihr wäre ich schon ein paar Stunden älter. Aber daran wollte ich jetzt nicht weiter denken. Ich blickte in Justins braune Augen, während er mir gerade eine Haarsträhne hinter das Ohr wischte. Ich hatte diese Unsicherheit in mir. Können Gefühle sich so schnell ändern. Ich habe ihn doch immer gehasst. Nun fragte ich ihn was er hier machte. „Ich dachte eigentlich Ryan wäre da. Aber scheint nicht so zu sein und gekommen bin ich durch die offene Gartentür. Aber sag mal wie fandst du die Party Gestern? Ich hoffe genauso toll wie ich.“ Antwortete er und zwinkerte mir mit einem frechen Grinsen im Gesicht zu. Ich nickte nur und fragte ihn ob er vielleicht was trinken möchte, bis Ryan vom Einkaufen kommt. „Wie wäre es mit einem fruchtigen Cocktail im Garten?“ Wir gingen in die Küche und mixten uns Cocktails. Anschließend legte ich mich im Garten in die Sonne auf einen Liegestuhl. Justin legte sich neben mich auf denselben Liegestuhl. In der linken Hand hielt ich meinen Cocktail und die Rechte legte ich auf mein Bein. Als Justins Hand sie plötzlich in seine nahm. Dann blickte er mit einem Lächeln mir tief in die Augen. Von was ging er aus? Was bedeutete ihm der Kuss? Es war doch nur ein Flaschendrehen. Nur ein Spiel. War er genauso verwirrt wie ich? Für mich ging das hier alles viel zu schnell. Ich war erst wenige Tage überhaupt in Kanada und schon lag er neben mir und hielt meine Hand. Aus meiner Verwirrung half mir das sicherlich nicht raus. Warum macht er das? Er wollte doch eigentlich nur zu Ryan. Ich war sehr froh, als Ryan und seine Mutter durch das Gartentor mit vollen Einkaufstüten kamen. Ich nahm Ryan die Tüten ab und sagte „Lass mich das machen. Ich räume sie in der Küche ein.“ Mit Ryans Mutter ging ich in die Küche. Wir räumten alles ein und unterhielten uns ein wenig über den Tag. Ryans Vater war noch auf der Arbeit und würde aber zum Abendessen da sein. Erzählte sie mir. Jede Menge Ahornsirup packte ich aus und stellte ihn in das weiße Regal. Inzwischen hatte ich großen gefallen an Ahornsirup gefunden und auch Ryans Familie schien ihn zu mögen, da sie so viel kaufen. Vermutlich ist es in Kanada so üblich. Vielleicht so wie Jeder Deutsche Kartoffeln im Haus hatte. Ich musste dabei kurz Grinsen und Ryans Mutter bemerkte es.  Ich will nicht wissen was sie jetzt dachte. An Kartoffeln dachte sie sicherlich nicht. Wir packten einfach weiter aus. Nachdem alles aufgeräumt war, machte ich mich auf den Weg zum Garten zurück. Doch Justin und Ryan waren nicht mehr da. Ich setzte mich, trank meinen Cocktail leer und räumte anschließend Justins und mein Glass in die Spülmaschine in der Küche. Ich lief in mein Zimmer und bemerkte voller Freude eine SMS von Lauren. „Hey Tiana! Ich kenne Justin jetzt nur aus 5min Skype. Mein Bild von ihm hat sich trotzdem nicht geändert. Ich kann versteh, dass so ein Kuss etwas in dir auslösen kann. Aber für mich ist er und bleibt er einer der Typen, die nur das eine wollen. Pass bitte auf dich auf und sei nicht blind vor Liebe! Love you Lauren“  War er wirklich so ein Typ? Was soll ich nur machen?

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