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Als ich am Morgen aufwachte, war Stiles nicht mehr da.

Ich begab mich in den Frühstücksraum und sah Stiles dort sitzen, wie er schon frühstückte.

Neben ihm ein Platz frei, rief er mich zu sich,

"Hey Milian, setz dich zu mir".

Es war mir peinlich, da ich noch am Eingang des Saals stand und Stiles fast am anderen Ende und mich laut zu sich rief.

Doch niemand schaute auf.

Also ging ich beruhigt durch den Saal ohne das mich jemand ansah, das fand ich gut, trotzdem fühlte ich mich beobachtet.

Ich setzte mich neben Stiles und zum ersten Mal fiel mir das Essen in dieser Klinik leicht, denn dank Stiles vergas ich alle anderen um mir herum vor denen ich noch schüchtern war.

"Nach dem Frühstück haben wir wie immer Klinikschule, wir werden nicht in der selben Klasse sein, da ich andere Wahlfächer habe als du, die sie hier mit mir üben. Wir wollen ja alle trotzdem noch unsere Prüfungen bestehen, nachdem wir hier draußen sind", Stiles grinste.

"Also treffen wir uns einfach in der Mittagspause, dann kann ich dir was erzählen", nachdem Stiles das sagte, packte er sein Tablett und brachte es zu einem der vorhergesehenen Wägen.

Dann verschwand er.

Ich war viel zu neugierig, ich musste wissen was Stiles mir sagen wollte, zumindest einen Tipp um was es sich handelt, das würde meine Neugier schon ein wenig zügeln, also stand ich auf und brachte mein noch halb volles Tablett zu einem der Wägen und rannte in mein Zimmer.

Ich hoffte Stiles dort noch abzufangen, denn wir mussten unsere Schulsachen aus dem Zimmer holen.

Gerade als ich an der Tür ankam öffnete diese sich und Stiles trat mit seinem Rucksack auf dem Rücken heraus.

"Stiles, ich.."

"Ja, ich weiß", unterbrach er mich,

"du bist bestimmt neugierig, aber das hat Zeit, ich werde es dir beim Mittagessen sagen, jetzt beeil dich, wir sind fast zu spät!".

Ich sah ein, dass ich wohl noch ein paar Stunden, bis zum Mittagessen warten musste.

Ich rannte ins Zimmer und packte meine Sachen.

"Wo ist das verdammte Mathebuch.."

Ich sah mich sicherheitshalber auch auf Stiles Seite um und fand zwischen den ganzen Büchern und Papieren, die wild auf seinem Bett rumlagen zwar nicht mein Mathebuch, aber ein Blatt mit einer Nummer.

"Was ist das für eine N-", plötzlich stand eine Putzfrau in der Tür.

"Musst du nicht in die Schule, beeil dich, ich muss hier wischen", schnauzte sie mich an.

Ich packte schnell das Papier mit der Nummer, steckte es in meinen Rucksack und schob mich an der Putzfrau, die noch immer in der Tür stand und mich ein wenig böse ansah, vorbei.

In der Mittagspause schmiss ich meine Bücher einfach in meinen Rucksack um schnell zum Mittagessen zu rennen.

Ich hatte viel zu lange darum fiebern müssen, was Stiles mir sagen wollte.

Doch ich sah Stiles beim Mittagessen nicht.

Enttäuscht saß ich mich an einen Platz und begann zu essen, was auf meinem Tablett, das wie immer schon an meinem Platz stand, war.

Nämlich Reis mit Gemüse und Soße.

Das Essen hier war ganz okay, aber ich wollte lieber wieder etwas wirklich gutes essen.

Ich vermisste einige Dinge hier.

Momentan vor allem Stiles, denn dieser kam einfach nicht zum Mittagessen.

Noch enttäuschter verließ ich den Saal und begab mich zurück in die Schule.

Nach dem die Schule vorbei war und ich in sein Zimmer trottete, stieß ich dort auf Stiles.

"Du warst nicht beim Essen", war das erste das ich ihm sauer an den Kopf warf.

Er wühlte aufgebracht in seinen Schubladen herum.

"Die Putzfrauen haben mein Bett aufgeräumt und sämtliche Zettel fehlen!", war alles was Stiles dazu zu sagen hatte.

"Was für Zettel genau meinst du?"

"Ein paar Hausaufgaben, aber das wichtigste ist ein Zettel mit einer Nummer, deswegen war ich nicht beim Mittagessen, ich habe den Zettel gesucht, ich wollte ihn dir zeigen"

"Meinst du den hier?", ich zog den zerknüllten Zettel, den ich am Morgen eingesteckt hatte aus meinem Rucksack.

"Ja!", man merkte Stiles seine Erleichterung an.

"Die Hausaufgaben kannst du bestimmt von jemandem abschreiben",

wollte ich ihn noch mehr erleichtern, doch darum ging es Stiles anscheinend nicht.

"Vergiss, die Hausaufgaben, weißt du was das für eine Nummer ist?!"

"Nein, das weiß ich nicht"

"Hier im Krankenhaus ist ja ein Blocker eingebaut, damit wir kein WLAN und kein Internet benutzen können und auch nicht telefonieren können, aber mit dieser Nummer kannst du deinem Handy Zulass gewähren, um doch Internet zu benutzen und zu telefonieren!", Stiles schien ganz stolz auf sich zu sein.

"Und woher hast du die Nummer?", wollte ich wissen.

"Hab mich ins Büro geschlichen und ein wenig die Akten durchstöbert, jetzt gib diese Nummer ein und sag deinem Freund er soll vorbei kommen, du brauchst ihn!"

Ich freute sich riesig und umarmte Stiles.

Die Ärzte hatten nämlich gemeint Mike würde mir nicht gut tun, so lange ich nicht mit meiner Situation klar komme, aber da hatten die Ärzte unrecht. Alles was ich jetzt  brauchte war Mike.

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Mike & Milian | (abg.)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt