Wasserläufer und Pechvogel

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Ich hatte also einen kleinen Zettel geschrieben:

' Hallo lieber Nachbar,
hier ist dein Nachbar. Es hängt noch kein Namensschild an der Klingel, deswegen weiß ich noch nicht wie ich dich ansprechen soll. Meine Freunde und ich machen am Samstag eine kleine Grillparty und da dachte ich, es wäre eine gute Gelegenheit sich mal kennen zu lernen. Ich würde mich freuen :)
Lg der Nachbar von Gegenüber'

Ist das nicht doch ein wenig zu komisch. Er muss ja nicht kommen, wenn er nicht will. Ich schob ihn also einfach unter die Tür hindurch da es früher Nachmittag war und wenn er eher nachtaktiv war - ich wollte einfach kein schlechtes erstes Bild bewirken. Als ich am nächsten Tag aufwachte, sah ich einen Zettel bei meiner Tür. Jetzt war ich aufgeregt, was er wohl geschrieben hatte.

'Hey
ich hab nicht so viel Zeit zu chatten, aber Samstag klingt gut. Ich hoffe es ist ok wenn noch ein Kumpel mit kommt. Beteilige mich auch an Verpflegung.
der Nachbar'

Sehr kurz, aber mir reichte es. Ich schob einen auf Papier gekritzelten Daumen hoch unter die Tür durch und machte mich fertig für die Uni. Dort wurde natürlich erstmal darüber diskutiert, wer was mitbringt. Ich hoffe der Kumpel macht keine Schwierigkeiten.
Es wurde schneller Samstag, als mir vielleicht lieb war. Zombey, Palle, Manu und Vreni waren schon da, jetzt fehlten nur noch die Unbekannten. Ich stand also am angerichteten Tisch. Palle grillte, weil er wollte?

RRRRing
"Uh das war die Klingel. Das müssen sie sein." Ich freute mich - endlich wieder einen Grillabend mit Freunden zu unternehmen. "Und wie sagtest du heißen die?" Stimmt, als ich letztens den Zettel bei meiner Tür sah und durch las, fiel mir auf, dass er seinen Namen nicht genannt hatte. Es hatte bloß "der Nachbar" drauf gestanden. Nicht gerade sehr Vertrauens erweckend.
Ich ging trotzdem an die Tür wie der Nachbar wohl so war. Also ging ich zur Gartentür, die sich neben dem Haus befand und machte sie auf.

"Beeil disch mo! Wir sind schu viel zu spaat!", rief die mir bekannte Person leicht über seine Schulter. Als ich den blonden, großen schlacksigen Mann sah, war ich direkt entspannter und mega glücklich - David! Nach drei Jahren! Er drehte sich um und wollte sich gerade entschuldigen. Ich hätte ihn ja sofort umarmt, aber er hatte einen Bierkasten in den Händen.

"Mauritz! Du bist mein Nachbar?", er grinste auch bis zu beiden Ohren. "David! Komm rein! Warte ich helf dir!" Ich hob den Kasten an der anderen Seite an und wir trugen ihn in den Garten. "Hey Leute, dass ist David! Von damals als ich neu in Essen war. Was machst du eigentlich hier? Ich dachte ihr wart damals nur bei Verwandten?", sagte ich, wobei ich die letzten Fragen an ihn gewendet hatte. "Hey erstmal! Ja, stimmt scho, aber ich mach jetzt meinen Programmiere hier." Alle schauten etwas verdutzt, doch kannten ihn noch von meiner Geschichte, aber er? Mein Nachbar? Wie cool! Er schaute zum ersten Mal die anderen an und schaute etwas verwirrt und nachdenklich. Ob er irgendwas bemerkt hat? Ich muss irgendwie schnell ablenken!

"Mein Bruder hat auch ein Studium zum Programmierer gemacht!", sagte ich glücklich und fuhr fort," aber sagtest du nicht, du hast einen Kumpel mit gebracht? haha-" Erschaute mich nun an und bekam große Augen. "Ah ja shit!" Damit rannte er wieder zum Gartentor.
„Das ist also dieser David von den du immer geredet hast?", fragte Zombey mich jetzt. „Ja genau. Er ist echt nett, wir haben uns zwar nur einmal getroffen, aber konnten uns gleich alles erzählen. Es weiß allerdings nichts von euch und ich weiß um ehrlich zu sein nicht viel über seinen Kumpel. Ich frag mich ja ob es dieser Benjamin ist?"
Manu war irgendwie skeptisch: „Irgendwie kommt er mir bekannt vor. Irgendwas passt da nicht. Und hast du gesehen wie er uns angeschaut hat? Vor allem Palle! Er hat ihn sicher erkannt..." Manu wurde langsam nervös. Vreni wurde auch schon ganz nervös: „Vielleicht hat er auch schon 1 und 1 zusammen gezählt?" Ich weiß nicht. Und wenn schon...
„Ach und wenn er mich erkennt, ist mir das egal. Ich vertrau ihm."
„Ja aber wir sind ja auch noch hie-", warf Zombey ein bis er unterbrochen wurde.

„Noar du bischt e ganz schie Dodl!"
„Hey hier musst du wirklich e bissl Hochdeutsch reden. Die verstehne sonst nischt."
„Joar joar"
Zwei große junge Männer kamen hinter der Ecke hervor und ich sah einmal David und seinen Kumpel.
„Jetzt Reiß dich mal zusammen. Das is ein guter Freund ja?"
„Ich denk doch nur daran auch noch was aufzunehmen, dafür bin ich ja überhaupt hier!"
„Nicht schon wieder. So jetzt ruhig, sonst hörn sie uns noch."
„ 'tschuldge Haubna."
Ich dachte, ich hätte mich verhört, doch als ich die anderen Anblickte wusste ich, dass ich mich nicht verhört hatte.
Die Zwei standen nun also vor uns, mit ein paar Knabberreien und noch einen angerichteten Salat. Ich fing an mit Lachen. Ganz laut - mir tat alles weh.
„Was isn jetzt los?", fragte Beni.
Diese Stimme hatte ich auch erkannt. Sie war diejenige die an dem damaligen Wochenende gesagt hatte, ich solle mir das Wochenende frei nehmen und mal nicht an die anderen denken. Die wohl bekannteste Bauernhofmafia stand vor mir - die Buddies. Ich konnte nicht mehr.
„I-Ich kann nicht mehr!" Ich hatte Tränen in den Augen.
Beni schien es nun zu dämmern: „Mau-M-Mau...Mau-M-"
Haubna bestätigte: „Ja genau - darf ich vorstellen Mauritz."
Er zeigt auf mich und ich musste nur noch mehr lachen. „Naaa du Dodl, das is Mau-Maudado!"
Ich musste mich unbedingt hinsetzten. Ich konnte nicht mehr. Alle waren sehr überrascht und mussten kichern.
Manu konnte als erste etwas dazu sagen: „Da hast du uns aber genau die Richtigen vorgestellt - der Wasserläufer und der Pechvogel."
(Das ist eine Varo4 Anlehnung >.>)
„Jetzt bin ich komplett raus", Haubna war am Ende seines Latein.
Das Rätsel löste ich dann einfach auf, als ich mich ein wenig beruhigt hatte. Schon wieder so ein Missverständnis. Ich hatte Haubna und Beni unterschiedlich von einander kennengelernt. Ich hatte also damals Haubna den Tipp gegeben, den er dann bei Beni angewendet hatte und Beni hat mich dann aufgemuntert und über Haubna geredet. Natürlich hatten sich die anderen auch vorgestellt. Nach anfänglichen Unsicherheiten, gestalltete sich der Abend gemütlich und gesellig.

Und wir schlossen endgültig mit damals ab.
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Wow es waren die Buddies ╰(*'︶'*)╯♡ Hätte man ja nicht an meinem Namen oder so erkennen können, aber egal - ich finde einfach es gibt viel zu wenig FanFiction von denen ;-;

Freedomsqad Maudados GeschichteWhere stories live. Discover now