25 - Lass Los!

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Lia (P.o.v)

"Oh Gott!", rief ich panisch als Jayden wieder Schmerzvoll stöhnt.

Ich war gerade mal einen Meter an das Messer gerutscht und es war jetzt schon anstrengend. Das Problem war das Jayden dachte nur er würde in zwei Hälften gerissen sobald ich mich bewege, aber so war es nicht. Denn mit jeder Bewegung schiebt sich das Seil immer tiefer in meinem Bauch. Inzwischen war ich mir sicher das meinen Bauch eine feine tief rote Linie zeichnete.
Jedoch blieb ich still. Ich wollte Jayden nicht nur noch mehr Probleme zeigen. Es reicht ihm zu wissen dass ihm etwas zustoßen kann, über mich muss er es nicht wissen.

"Okay! Nochmal! Los weiter Lia! Es geht schon, ich kann durchhalten!", entgegnete mir Jayden von der Seite.

Aber ich kann gleich nicht mehr durchhalten..

Doch statt das zu sagen antwortete ich bloß mit "Okay!"

Also krabbelte ich weiter. Während das Seil sich immer tiefer in meinem Bauch bohrte. Durch Jaydens zischen und das ersticken von seinem Gebrüll, machte ich immer wieder atemlos halt.
Ich drehte mein Kopf zu ihm und sah wie Jayden angestrengt sein Kopf hängen ließ, die Augen geschlossen.

Seine arme und Beine waren ausgebreitet während er ungefähr einen halben Meter vom Boden getrennt, in der Luft schwebte.
Sein Kiefer spannte sich an und dann hob er mit geöffneten Augen, den Kopf.

"Weiter!", wisperte er.

Ich biss mir fest auf die Unterlippe um nicht zu schreien als ich weiter krabbelte. Das war die reinste Folter! So hatte ich mir ganz sicher nicht den Tag vorgestellt!

"Es sind weniger als ein Meter! Das schaffen wir!", hörte ich Jayden sagen und ich gab alles um ran zu kommen.

Inzwischen berührten meine Fingerspitzen die spitze vom Taschenmesser doch kurz bevor ich es ergreifen konnte, brüllte Jayden so laut, dass ich schon dachte meine Ohren explodieren.

Erschrocken sah ich mit großen Augen zu ihm auf. Seine Augen waren zu gekniffen und seine Fäuste geballt während er seinen Kopf gen decke gerichtet hat. Sein Ausdruck zeigte Schmerz und Leid.

Vor Schreck hatte ich meinen Seil gepackt, welcher mit dem vom Jayden verbunden war.

"Wenn ich jetzt los lasse.. Dann..", ich konnte es einfach nicht aussprechen. Ich hätte niemals erwartet das ich jemals in so einer Situation stecken würde! Mein Herz pumpte mir laut und rasend in der Brust während Tränen meine Augen füllten.

"Lass los!", flüsterte Jayden in die stille.

Er atmete schnell und schaute mich nicht an als er dies sagte.
Meine Augen richteten sich vom Seil, welches ich fest hielt zu Jayden.

"Was sagst du da?"

"Ich sage, dass du los lassen sollst! Dann schnappe dir das Messer und befreie dich. Und dann Lauf hier raus und drehe dich auf keines falls um! Na los!", der selbstsichere Jayden schien wieder seinen Platz gefunden zu haben denn nun schaute er mutig und selbstbewusst zu mir und nicht mehr so verzweifelt.

Doch mir konnte er nichts vormachen! Ich wusste wie schwierig es für ihn war denn wir steckten in der selben Situation!
Ich halte sein leben wortwörtlich in meinen Händen! Und lasse ich los reißt er auseinander! Doch halte ich fest, so bohrt sich das Seil immer tiefer in meinem Bauch.

"Nein! Ganz sicher nicht! Du kannst anscheinend nur weg Laufen! Aber nicht diesmal! Wir sind hier zusammen rein geraten und wir kommen hier zusammen raus! Ich schaffe das!", sauer schrie ich ihn an und funkelte böse.

"Lia, dass wird nicht klappen also hör auf mich und Lass los!"

Das Seil in meinen Händen fest gekrallt krabbelte ich langsam wieder nach vorn.

"Das wird nicht klappen!", sagte er wieder unbeeindruckt.

"Jayden siehst du nicht das Seil um mein Bauch? Nicht nur du wirst in zwei Hälften gerissen sobald ich los lasse, sondern auch ich!", log ich denn wenn ich los ließ würde Jayden zerteilt und nicht ich. Jedoch musste ich lügen sonst würde er mit diesen pessimistischen Kommentaren nicht mehr aufhören!

Jayden riss die Augen auf und sah sich panisch um so als suche er nach einen Ausweg den es aber nicht gab.

"Ich schaffe das schon okay?.. Wir schaffen das!", sagte ich beruhigend.

Doch ich war alles aber ganz sicher nicht beruhigt!

"Verfluchte Scheiße! Fuck! Fuck! Fuck!", fluchte Jayden während ich mich wieder auf das Messer fokussierte.

Langsam schritt ich nach vorn und Jayden gab kein laut von sich.

Schweißperlen bildeten sich auf meiner Stirn und die Tränen liefen mir nun schweigend die Wange herunter.

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You're Only MineWhere stories live. Discover now