Cory

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"Oh mein Gott Steffi! Was ist passiert?!"

Ich blinzle.
Das orange Licht der Sonne fällt grell in meine Augen.
Jemand zehrt und rüttelt an mir.

"Cory...?"

"Endlich!"

Ich vernehme ein erleichtertes Seuftzen.

"Komm. Komm steh auf!"

Aufmunternt blicken mich seine vertrauten leicht schielenden, großen, dunklen, braunen Augen an.
Ich mag seine Augen.
Sie sind fast noch schöner als die von Nam...

Mir wurde heiß und kalt zu gleich. Sofort kann mir alles wieder in den Sinn.
Tränen sammeln sich in meinen Augen.

"Hey, Hey, ganz ruhig. Alles ist gut. Ich bin ja da."

Er setzt mich vorsichtig auf.
Nimmt mich sanft in den Arm.
Ich heule in seine Schulter.

"Nicht weinen Kleine!"

Er streicht mir fürsorglich durch meine Haare.

"Wie viel Uhr ist es?"

Meine Stimme ist nur mehr ein schwaches krächtzen.

"Kurz vor fünf."

"Eine Stunde..."

"Was?! Steffi! Sag mir bitte nicht dass du hier schon eine Stunde lang liegst!
Warte, ich helf dir erst mal auf."

Langsam und vorsichtig hebt er mich auf die Beine.
Meine Kleidung ist von Gras- und Erdflecken übersäht.

"Danke."

"Nichts zu danken. Du kommst am besten erst mal zu mir und ich geb dir was neues zum Anziehen. Kannst du gehen?"

Ich antworte mit einem zaghaften nicken.

Er wohnt nur fünf Minuten weg, doch der Weg kommt mir wie eine Ewigkeit vor.

Ich setze mich auf sein großes Sofa.
Ich brauche erst mal Pause.
Mit kleinen schlucken trinke ich etwas von dem Wasser, dass Cory mir hingestellt hatte.

"Du musst mir noch nicht erzählen was passiert ist, lass dir einfach die Zeit die du brauchst, okay?"

Dankbar nicke ich ihm zu.

"Komm, geh dich doch erstmal duschen, ich hab dir schon neue Kleidung breit gelegt."

Zitternd stehe ich auf, und gehe ins Badezimmer.
Das Duschen tut gut.

Das Hemd ist mir viel zu groß und die Hose viel zu weit.
Aber was macht das schon.

"Danke. Danke für alles."

Mit diesen Worten umarme ich meinen allerbesten Freund.

"Schaffst du es alleine nach Hause, oder soll ich dich begleiten?"

Er blickt mich besorgt an.

"Ich schaff das schon alleine."

"Ganz sicher?"

"Sicher."

"Dann schreib mir aber bitte sofort sobald du Zuhause angekommen bist. In Ordnung?"

"Ja. In Ordnung!"

Er umarmt mich noch feste bevor ich seine Wohnung verlasse.

Es hat mir so gut getan bei Cory gewesen zu sein.
Ich kann echt glücklich sein so einen tollen Freund wie ihn zu haben.
Und das schon seit dem Kindergarten.

Mein Blick wandert über die Straße hin zu einem Café.
Mein Atem stockt.
Namjoon und Jin sitzen dort.
Nein...
Sie sitzen da nicht nur.
Sie küssen sich.
Es ist ein leidenschaftli...
Ich fange an zu straucheln.
Nein. Jetzt nicht fallen.
Rennen.
Meine Füße setzen sich schlagartig in Bewegung.

Wie... wie kann er mir nur so etwas antun?!

Ich falle auf mein Bett.
Schluchzend umklammere ich mein Kopfkissen.
Ich bin einfach nur noch erschöpft, müde und ausgelaugt.
Unruhig winde ich mich hin und her.

Ich denke die ganze Zeit nur an Ihn.
Meinen Namjoonie...

Ende. Anfang. Und Dann?Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt