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"DAD! Warum sagst du mir erst jetzt, dass du dich seit fast drei Jahren mit einer neuen Frau triffst?! Warum hast du mir das nicht schon früher gesagt, dann hätte ich mich auf sie vorbereitet! Aber nein! Und dann sagst du mir auch noch direkt, dass sie hier einzieht? Sag mal geht's noch?!"

Brüllte ich empört und schaute meinen Vater mit großen Augen an. Ich verschränkte meine Arme vor der Brust und wartete auf eine Antwort.

"Yah!", sagte er und schnippte mir gegen die Stirn, "Brüll deinen eigenen Vater nicht so an! Und außerdem... war ich in all der Zeit nicht bereit, es dir zu sagen, weil ich weiß, dass du deiner Mutter immernoch nachtrauerst.. Ich wollte dir Zeit lassen.. und habe ich es dir nun mal jetzt gesagt.." Er schaute zu mir hinunter und tätschelte meinen Kopf "Und mir ist klar, dass es jetzt plötzlich kommt, vorallem dass sie zu uns zieht.. Es tut mir leid, dass ich es dir erst jetzt gesagt habe... aber bitte tu mir den Gefallen und versteh dich gut mit ihr... Du wirst auch ihren Sohn kennenlernen, er wird morgen Abend nämlich auch beim Essen dabei sein. Er ist ein anständiger und netter Junge. Ich bin mir sicher, dass ihr beide euch auch gut verstehen werdet Liebes"

Anschließend küsste er meine Stirn, nuschelte ein 'Gute Nacht' und verließ mein Zimmer.
Als er das Zimmer verlassen hatte, schaute ich weiterhin zur Tür und schüttelte mein Kopf.

"Auch wenn ich immernoch nicht richtig mit dem Tod meiner Mutter klar komme.. hätte er es mir schon viel früher sagen sollen...", nuschelte ich und legte mich nun wieder zurück in mein Bett. Ich seuftzte leise und schaute auf mein Handy. Ich stöhnte etwas genervt auf als ich daran dachte, dass morgen wieder Schule war. Ich legte mein Handy beiseite und entschied mich dazu zu schlafen.

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Mein Wecker klingelte und schon fing meine tägliche Morgenroutine an. Als ich mich fertig gemacht hatte und meine Schuluniform an hatte, ging ich runter und verabschiedete mich von meinem Vater.
Nachdem ich in der Schule angekommen war, ging ich sofort zu meinem Spind und wühlte meine Bücher heraus. Ich fing breit an zu grinsen, als ich meine beste Freundin Mika schon von Weitem meinen Namen rufen hörte und sah, wie sie auf mich zugerannt kam.

"Yoona!", rief sie und umarmte mich sofort, als sie aus der Puste bei mir ankam.

Ich lachte leise und erwiderte ihre Umarmung fest. "Was gibt's? Warum hast du es so eilig?", fragte ich sie und schaute sie lächelnd an.

"Naja wenn ich ehrlich bin ist nichts besonderes passiert aber.. ich habe Namjoon am Wochenende bei mir auf der Arbeit gesehen..", sagte sie, "Er hat mit mir dann angefangen zu reden. Das erste mal so richtig.. jetzt denkst du bestimmt, dass es nicht so wichtig ist.. aber für mich ist es was besonderes.." schwärmte sie weiter vor sich hin, während wir zu unserer Klasse gingen und sie weiter erzählte was noch passiert ist.

•••••

Zuhause angekommen hörte ich meinen Vater schon aufgebracht oben durchs Schlafzimmer laufen. Ich legte meine Sachen ab und ging zu ihm hoch.

"Dad? Alles okay?", fragte ich ihn besorgt und lächelte leicht, als er mich anschaute.

"Ja, alles okay Liebes.. aber ich weiß nicht, welche Krawatte ich anziehen soll!"

Ich fing nun an zu lachen und schüttelte mein Kopf.

"Und deswegen bist du gerade so aufgebracht? Nimm keine Krawatte Dad.. Lass sie direkt weg und knöpf dein Hemd oben etwas auf", schlug ich vor und lehnte mich an den Türrahmen. "Aber hör mal.. Was soll ich eigentlich anziehen? Ein Kleid?"

Er schaute mich an und nickte. "Klingt gut. Jetzt mach dich fertig, wir müssen schon in ca einer Stunde schon los"

"Jaja Dad, ich bin ja schon weg", nuschelte ich und ging mich dann selbst fertig machen.

Als wir beide fertig waren, machten wir uns auch schon auf den Weg zum Restaurant. Dort angekommen gingen wir direkt zu unserem Tisch, um zu warten. Mein Vater bestellte schonmal eine Flasche Wein und ich mir eine Cola.

"Da sind die beiden ja auch schon", sagte mein Vater und stand sofort auf. Er küsste die Frau auf die Wange und schlug dann mit dem Jungen ein.

Ich stand erst etwas nach ihm auf und lächelte die Frau höflich an, aber als ich dann zum Jungen schaute und ihn richtig ansah, blieb mir regelrecht mein Atem stehen.

"Yoona, das sind Min Eri und ihr Sohn Yoongi", stellte mein Vater die beiden vor.

Ich schaute nun zu meinem Vater und nickte, lächelte leicht und blickte dann zu Yoongi, der mich einfach nur ansah.

"Freut mich euch kennenzulernen..", gab ich von mir und setzte mich dann mit den anderen hin.

"Freut mich ebenfalls! Ich war echt schon aufgeregt dich kennenzulernen! Dein Vater hat mir schon viel von dir erzählt, Yoona", sagte sie etwas aufgeregt, nahm meine Hand und lächelte über beide Ohren.

Der Abend verlief eigentlich ganz gut. Ich vermied zwar den Augenkontakt mit Yoongi, jedoch redete ich ab und zu, um nicht die ganze Zeit stumm dazusitze.

"Wir sehen uns dann morgen früh wieder, Yoona", sagte Eri lächelnd und umarmte mich fest.

Ich nickte lächelnd. "Bis morgen, Mrs. Min..."

Sie kicherte und löste sich von mir.

"Nenn mich nicht Mrs. Min. Nenn mich bitte Eri", sagte sie und verabschiedete sich von meinem Vater.

Ich schaute noch kurz zu Yoongi, der mich immernoch einfach nur ansah, seinen Blick dann aber von mir abwand, als mein Vater ihn ansprach.
Nach der Verabschiedung, gingen die beiden schon, während mein Vater noch bezahlen ging. Ich entschloss mich schon mal zum Auto zu gehen.
Ich wartete nun am Auto auf meinen Vater und als er dann endlich kam, fuhren wieder zurück nach Hause.

"So schlimm war es doch gar nicht, oder?"

Ich schüttelte den Kopf und lächelte. "Nein, Eri ist echt nett...", nuschelte ich.
Als wir zuhause angekommen waren, stieg ich aus dem Auto und ging mit meinem Vater ins Haus herein. Ich küsste noch schnell als 'Gute Nacht' seine Wange und ging in mein Zimmer.

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