Kapitel 8

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Elisabeth von Bernburg

Elisabeth saß einfach nur da und rührte sich nicht. Sie wagte es nicht, sich zu bewegen. Wenn du nur wüsstest, dachte sie. Diese Worte haben ihr den Boden unter den Füßen weggezogen. Manuela lag noch immer in ihren Armen. Nach einer Weile bemerkte sie den flachen Atem des Mädchens und legte ihren Kopf auf ihren Schoß. Wie friedlich sie aussah. Liebevoll streichte Elisabeth ihr durchs Haar. Eigentlich wollte sie Distanz wahren, doch es gelang ihr einfach nicht. Zu stark waren ihre Gefühle für Manuela. Und das lediglich, weil sie das Mädchen im Stift wiedergesehen hat. Dabei war es ihr doch so gut gelungen, alles hinter ihr zu lassen. Als sie die Schule und Manuela verließ, wollte sie alles vergessen. Manuela, ihre Gefühle für sie. Schon damals hatte sie ihr gesagt, sie dürfte sie nicht so lieben. Doch es brach ihr selbst das Herz. Elisabeth rang so stark mit sich selbst. War es denn wirklich so falsch, diese Liebe zuzulassen? Noch nie hatte sie von zwei Frauen gehört, die sich liebten. Sie machte sich keine Sorgen um sich, sondern um sie. Manuela. Sie machte sich Sorgen, dass sie das Mädchen damit belasten würde. Womöglich würde es sie früher oder später nur verletzten. Elisabeth wollte sie doch nur beschützen. 
Sie wurde aus ihren Gedanken gerissen, als Manuela sich zur Seite drehte. Ihr Atmen war jedoch noch immer ruhig und flach. Sie schlief. Und sah so wunderschön aus. Elisabeth beobachtete ihr Gesicht. Was sie wohl gerade träumte. Vorsichtig streichelte sie Manuelas Wange, in der Hoffnung, sie nicht aufzuwecken. Die Sehnsucht nach ihr wurde immer größer und größer. Langsam beugte sie ihr Gesicht zu ihr herunter und legte ihre Lippen auf Manuelas Schläfe. Nachdem sie ihr einen zarten Kuss gab, richtete sie sich wieder auf und legte ihren Kopf ganz sanft auf ein Kissen. Zärtlich strich sie ihr noch einmal durchs Haar, ehe sie ihre Decke über Manuela legte und sich in ihr Zimmer zurück zog. 

Ja, Elisabeth kämpfte wirklich sehr mit sich. Es war ein innerer Konflikt, den sie mit sich herum trug. Sie liebte Manuela. Doch konnte sie es auch zulassen? Nachdem sie sich ihr Nachthemd anzog, legte sie sich in die kühlen Laken ihres Bettes. Doch an Schlaf war nicht zu denken. So viele Gedanken gingen ihr durch den Kopf. Nach einer Weile jedoch, siegte die Müdigkeit und Fräulein von Bernburg war schon fast eingeschlafen, als ein leichter Lichtstrahl durch das Zimmer fiel. Sie hörte den Holzboden leise knarren und vernahm weitere Geräusche. Dann verschwand der Lichtstrahl wieder und sie vernahm, wie sich die Tür schloss. Einen kurzen Augenblick geschah nichts, doch dann spürte sie, wie sich jemand neben sie legte. Sofort erkannt sie den Duft des Mädchens und erlag auch schon ihrer Müdigkeit. Zufrieden schlief sie ein.

Mädchen in Uniform -Fanfiction (girlxgirl)Tempat cerita menjadi hidup. Temukan sekarang