38. Kapitel

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Felicias P.O.V:

Um mich rum war alles schwarz. Ich hörte Stimmen,die mir bekannt vor kamen. Jemand schluchzte leise. Ich war aber noch zu erschöpft, meine Augen zu öffnen. Wieso? Ich hatte keine Ahnung. Das einzige,woran ich mich in diesem Moment erinnerte, war ein Knall. Ich bin Auto gefahren, kann das sein? Ich war mir nicht ganz sicher. Mein Schädel tat weh und ich fühlte mich einfach nur müde und schlapp.
Schon wieder ertönte eine der bekannten Stimmen: "Marco, es wird alles wieder gut. Ich weiß, dass du dir Vorwürfe machst, aber es trifft dich keine Schuld. Du hast sie nicht angefahren. Das warst du nicht"

Marco? Marco war besorgt um mich. Es dauerte einige Sekunden, bis sich auf einmal alles vor meinem Auge abspielte. Marcos und meine Geschichte. Wie alles begann. Dass ich Streit mit meinen Eltern hatte. Dass ich schwanger war. Von ihm. Oh Gott, meine Kinder. Was war mit Ihnen? Mein Herz schlug automatisch schneller und ich bekam Panik.

Schon wieder eine Stimme. "Was ist mit ihr? Wir brauchen einen Arzt!" Es war eine dunkle und raue Stimme. Eine Stimme, die besorgt und so liebevoll klang, dass ich sie unter Millionen von Menschen erkannt hätte. Marco. Marco war direkt neben mir. Der Streit spiegelte sich vor meinem Auge ab, das Ultraschallbild und der Unfall. Ich wollte es ihm sagen, ich war auf dem Weg zu ihm. Er wollte zur Pressekonferenz und nicht zum Ultraschall. Gut, dass er nicht mitbekommen ist. Am Ende wäre er angefahren worden und nicht ich. Das war das letzte, was ich wollte.

Schritte näherten sich und ich probierte, meine Augen zu öffnen, aber es ging noch nicht. Ich kämpfte dagegen an, aber es klappte nicht. Ich war zu schwach. Zu schwach, um die Augen zu öffnen. Mein Puls beruhigte sich wieder und ich war erleichtert. Ich spürte eine Hand, die sich wieder mit meiner verband und sofort wurde mein Körper von Wärme und Liebe umgeben. Es gab mir Kraft, ihn zu spüren und zu wissen, dass er direkt neben mir war.

Erneut näherten sich Schritte. Eine unbekannte männliche Stimme meldete sich zu Wort: "Ist sie immer noch nicht wach?" Vermutlich ein Arzt. Niemand sagte was. "Sie scheint erschöpft zu sein. Sie ist gerade mal 20, schwanger mit Zwillingen und dann hatte sie auch noch einen Unfall. Sie braucht Ruhe. Aber lange wird es nicht mehr dauern. Ich bin mir sicher, bald ist sie wach und bei Bewusstsein". Er konnte Menschen beruhigen, das musste man ihm lassen.

Schritte entfernten sich wieder. Anscheinend war er weg. Eine weibliche Stimme meldete sich: "Vielleicht sollten wir mit ihr reden. Ich habe schon oft gehört, dass Menschen in diesem Zustand zuhören können". Sarah. Innerlich musste ich grinsen. Das hatte sie von Grey's Anatomy, was wir über ein Jahr lang zusammen gesuchtet haben. Sie war so schlau, ich beneidete sie dafür immer. Schlau in dem Sinne, dass sie wusste, wann sie was sagen musste.

Eine andere Stimme meldete sich zu Wort: "Gut, ich mache den Anfang. Vielleicht hilft es ihr ja, wenn ich ihr etwas von meinem Tag erzähle". Ben. Ich wusste ganz genau, dass er bei diesem Satz grinste und jetzt irgendein Mist rauskam, den keiner hören wollte. "Hoffentlich wirst du so überrascht sein, dass du aufwachst und mir gratulierst, weil ich es drauf habe ". Er war so ein Witzbold.

"Also Feli. Ich habe dir doch von Tamara erzählt. Die mit den roten Haaren. Tja, rate mal, wer es geschafft hat, sie zu einem Date einzuladen? Du müsstest stolz auf mich sein. Das ist die erste, seit naja Zoey. Das ist zwei Jahre her. Auf jeden Fall haben wir jetzt ein Date" Abrupte Stille.
"Ben, dein Ernst?" Sarah fing an zu lachen. "Weißt du, wie oft du das schon gesagt hast? Hunderte Mal" Gedanklich stimmte ich ihr zu. Ben sagte das gefühlt bei jeder, die er datete.

"Vielleicht sind wir auch einfach zu viele. Wir sollten einzeln mit ihr reden", schlug jemand vor. "Vielleicht sollte Marco erstmal alleine bei ihr sein und wir gehen für 20min in die Cafeteria oder holen uns einen Kaffee", schlug Sarah vor. Sie war so lieb, dass sie Marco den Vortritt ließ. Alle stimmten zu und es dauerte keine 5 Minuten, da war ich anscheinend mit ihm alleine.

Ich hörte ein seufzen und merkte ein sanftes Streicheln auf meiner Haut.
"Feli, falls du mich wirklich hören solltest.. ich wollte mich heute nicht mit dir streiten. Das will ich nie, aber heute war einfach nicht mein Tag. Ich hätte den Termin absagen sollen und hätte mitkommen sollen. Für dich ist vieles momentan nicht leicht und ich sollte dich so gut es geht unterstützen. Ich will, dass du weißt, dass ich dich liebe. Mehr als alles andere auf dieser Welt und ich will unbedingt, dass wir beide den Rest unseres Lebens miteinander verbringen, auch wenn ich weiß, dass das eine vage Aussage nach einem halben Jahr ist. Aber glaub mir, ich weiß es und ich will dich. Ich hätte mir niemand besseres vorstellen können und ich bin mehr als glücklich mit dir. Also bitte lass mich hier nicht hängen, bleib bei mir, zieh Kinder mit mir groß und wer weiß, was das Schicksal noch für uns beide vorgesehen hat"

Er strich mir übers Haar. Ja, genau das wollte ich auch. Ich wollte ihn in meinem Leben. Wollte mit ihm alt werden. Wollte ihm sagen, wie sehr ich ihn liebe und mich einfach nur an ihn kuscheln. Dieser Wille war tatsächlich so stark, dass ich es schaffte, meine Augen zu öffnen. Ich schaute in seine grünen Augen mit dem braunen Akzent und setzte ein zahhaftes Lächeln auf. Seine Augen strahlten und er lächelte mich an. Er sah fertig aus, müde und erschöpft. Also nahm ich all meine Kraft zusammen: "Marco, ich muss dir was sagen". "Liebling, du musst gar nichts".Er strich mir übers Haar und lächelte erleichtert.

"Doch. Wir bekommen einen Jungen und ein Mädchen. Zwillinge, ist das nicht unglaublich"? Meine Stimme war schwach, aber ich lächelte und kleine Tränen flossen über meine Wangen. Er lächelte mich an, nickte stolz und zeigte auf das Ultraschallbild, was auf dem Nachtisch lag.

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Natürlich lasse ich sie aufwachen. Sie ist aufgewacht. Natürlich war das Wiedersehen nicht ganz so romantisch, aber sie ist erschöpft und hat wenig Energie. Bald wird es wieder kitschig.

Wenn es euch gefallen hat, hinterlasst mit gerne ein Vote oder ein Kommentar :) hoffe, dass euch das Kapitel gefällt.

Meine Nummer 11 (Fortsetzung von Die Nummer 11)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt