Epilog 1/3

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PoV Jeremie

Ich hatte gedacht, zu wissen was schmerzen sind. Als mein Bruder mich verstieß und begann gegen mich zu kämpfen, dachte ich, mein Herz würde in meiner Brust explodieren.
Aber dieses Gefühl, welches ich jetzt hatte, war viel schlimmer.
Es war als hätte jemand mit der bloßen Hand in eine Brust gegriffen und mein Herz herausgerissen.
Es fiel mir schwer zu atmen. Zu schlafen. Mich zu bewegen.
Seit einer Woche war ich wieder in der Villa. Hatte kein Wort gesagt, nicht mal mein Zimmer verlassen. Ich konnte es nicht. Hatte das Gefühl zusammenzubrechen, wenn mich jemand ansah oder berührte.
Es war als würde der Teil von mir fehlen, der Freunde empfinden konnte.
"Jeremie?" Zögerlich steckte Ria ihren Kopf ins Zimmer. Sie hatten sie zum Glück retten können.
"Ich hab dir was zu trinken mitgebracht." Sie stellte mir ein Glas Blut auf den Nachtisch. Jetzt wo ich keinen Gefährten mehr hatte, konnte ich wieder jedes Blut zu mir nehmen. Aber ich wollte es nicht.
"Hör zu, Jeremie. Du wirst Evan wiedersehen. Ganz sicher. Die Hoffnung stirbt zuletzt."
Aber sie stirbt, dachte ich bitter und zog die Decke über meinen Kopf, um mein schluchzen zu dämpfen.
Ich liebe dich, Evan. Ich hoffe, du weißt das.

Seher - Der FluchWo Geschichten leben. Entdecke jetzt