16. Kälte & Wärme✅

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Megans Sicht:

Auf zittrigen Beinen stolperte ich durch den Wald. Die Tränen verschwommen mir mal wieder die Sicht und somit sah ich gar nicht wirklich wo ich hin lief. Doch das war gerade mein kleinstes Problem. Mein größeres Problem war, dass es dämmert und Codys Haus noch nicht mal in Sichtweise war.  Codys Haus war noch nicht einmal in Sichtweise und ich lief in Unterwäsche im Wald rum. Nur noch einen Zettel hielt ich in der Hand, den ich Cody geben musste. Ganz dringend musste er diesen Brief bekommen, doch ich konnte nicht mehr. 

Mir war verdammt kalt und ich war müde. Ich wollte in ein warmes Bett und für immer mich unter der Bettdecke verkriechen. Doch ich musste erst mal aus diesem Wald finden. Ich konnte nur hoffen, dass Kyle und die anderen mich angefangen haben zu suchen und besser sind als ich im finden. 

Ich schlang die Arme um meinen Oberkörper und dachte an vorhin zurück. Wie mich dieser Fremde Mann, der Bobby hieß, angrinste. Wie er anfing mir zu erklären, dass an allem Cody und sein Bruder schuld seien. Dass nur wegen ihnen sie das jetzt mit mir tun werden. Um Cody ein wenig Druck zu machen. Um ihm Angst zu machen. 

"Zieh deine Sachen aus Kleines", hat er gesagt. "Alles bis auf die Unterwäsche." Sagte Bobby, während er mir eine Knarre an den Kopf hielt. "Mehr wird gar nicht geschehen meine Hübsche. Ich will nur deine Klamotten und dann kannst du gehen. Wir werden dich nicht mal anfassen und dich gehen lassen. Du kommst zu deinen Jungs zurück und wirst das hier Cody aushändigen." 

"Nur" meine Klamotten los werden und wieder gehen zu dürfen, schien für mich eine bessere Option zu sein, als eine Kugel in den Kopf gejagt zu bekommen. Umgedreht hatte sich Bobby sogar und ich dann durfte ich gehen. Aus ihrer Hütte hatte mich sein kleiner schmieriger Freund geführt und mich grob in den Wald gezehrt. Mit einem Klaps auf meinem Hintern lies er mich gehen und als ich sein dreckiges Grinsen auf mir sah, rannte ich los. Ich rannte einfach los und fing an zu weinen, als ich merkte, dass ich in diesem Waldstück mich nicht auskenne. Ich wusste nicht mehr wo ich war. Ich wusste nicht wie zu Kyle kam und dabei war das alles was ich wollte. 

Ich blieb für einen Augenblick stehen und sah mich um. Ich sah nichts außer Bäume.

"Hilfe!", rief ich einmal laut, ehe ich schluchzen musste.  "Kyle! Hilfe!" Mehr Tränen rinnen meine Wangen hinunter. "Ich will nach Hause", sagte ich zu mir selber und sah an mir runter. Ich war voller Dreck und roten Kratzern. Ich wusste nicht wie oft ich an irgendwelchen Ästen hängen geblieben bin und mir dadurch die Haut aufkratzte.

"Megan? Megan! Cody hier drüben!", ich drehte mich um und sah auf. Cody und Kyle kamen auf mich zu, was noch mehr Tränen kommen lies. 

"K...Kyle", wimmerte ich auf, als er bei mir und mich umarmte. 

"Verdammt das erinnert mich an die Party", murmelte er und atmete erleichtert aus. 

"Megan...zieh meine Jacke an", hörte ich Codys Stimme, weshalb ich mich von Kyle löste. Als Kyle bemerkte, dass ich nur Unterwäsche trug, riss er geschockt die Augen auf und drehte sich um. Cody hingegen sah stur in meine Augen und legte mir dabei vorsichtig die Jacke um die Schulter, damit ich in die Ärmel schlüpfen konnte und  sie eng um meinen Körper schlang. 

"Da...Danke", murmelte ich. 

"Kyle ruf die anderen an. Wir treffen uns beim Haus", forderte Cody ihn auf und Kyle ging einige Schritte weg. 

Cody und ich blieben allein dort stehen und mir viel der Zettel ein. 

"Co-"

"Haben sie dich angefasst?", fragte er strickt aus. 

"Ne...nein. Ni...nicht wirklich. Aber....der....der ist für dich...von... von einem Bobby", stotterte ich und hielt Cody den Zettel hin. 

Sofort nahm er ihn entgegen und faltete ihn auseinander. Angestrengt las er ihn sich durch, bis er ihn in sein Hosentasche steckte auf mich zukam. 

"Wir bringen dich zu mir. Dort ruhst du dich aus und dann erzählst du mir was passiert ist"

"Meine Eltern werden sich sorgen machen", hauchte ich leise raus, als mir auffiel, dass es schon dunkel war. 

"Lass das mal meine Sorge sein",meinte Cody und kam auf mich zu gelaufen. Zum zweiten Mal schon, schob er seinen einen Arm auf meinen Rücken und seinen anderen unter meine Kniekehlen um mich hoch zu heben. 

Erschrocken quickte ich auf, als Cody mich ansah. "Das nächste Mal, Megan, hörst du auf mich. Kyle ist beinahe durchgedreht." 

"Ihr...ihr habt mich aber gefunden", stellte ich fest und sah ihn entschuldigend an. "Cody was sind das für Kerle?"

Der Junge, der mir eigentlich Angst machen sollte, sah mich bedrückt an. 

"Keine Guten Meg. Deshalb sollst du nicht alleine rum laufen. Sie haben keine Angst zu töten. Sie hätten dich töten können. Ich will nicht nochmal Nachts im Wald rumirren müssen, weil wir dich verloren haben. Halt dich an die Dinge die ich sage bitte. Es geht nur um deine Sicherheit", meinte er und lies mich dabei keine Minute aus den Augen. Ich brachte aber kein Wort mehr über die Lippen und nickte deshalb nur langsam. "Versprich mir das Megan."

"Versprochen", flüsterte ich und Kyle kam zurück. 

"Sie sind auf dem Weg. Gehen wir los. Sonst wird Megan noch krank", sagte er und Cody setzte sich in Bewegung. Von ihm ging eine umheimlich schöne Wärme aus, sodass mein Zittern mit der Zeit nach lies. 

Das letzte Mal als Cody Black mich trug, hielt ich so viel Abstand wie nur möglich und hatte ihn misstrauisch beobachtet. Heute lehnte ich erschöpft meinen Kopf gegen seine Schulter, schloss meine Augen und genoss diese verdammte Wärme. 

Cody und Kyle sagten kein Wort. Sie liefen stur durch den Wald und bei keinem von den beiden, hatte ich Angst, dass sie sich verliefen. Ich traute ihnen, dass sie den Weg zurück kannten und mit diesem Gedanken, bald in ein warmes Bett zu kommen, driftete ich langsam ab und schlief, erleichtert in Sicherheit zu sein, ein. 

Naw leute Megan und Cody*_*
Im nächsten Kapitel werden die beiden sich mal ein klein wenig näher kommen also freut euch drauf:)
Was denkt Megan jetzt erwarten wird, wo die Typen sie schon ein mal gefunden haben?
Glaubt ihr zwischen Megan und Kyle könnte was laufen?

Voten und kommentieren:D

Euer BrooklynGirl:*

My human PsychoWhere stories live. Discover now