#23 Lonely boy

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Pov Jimin

"Es ist nur bis übermorgen, das schaffe ich." Ich lächelte.

Yoongi machte sich auf den Weg. Genauso wie Taehyung, Jungkook und Namjoon. Er und die meisten aus diesem Haus arbeiteten in einem Studio ein paar Stunden von hier entfernt. Es gab dort verschiedene Abteile, jedoch in einem Gebäude, also fuhren sie dort meistens zusammen hin. Da es aber nichts bringen würde, mehrere Stunden zu fahren um für eine Stunde zu bleiben und den Heimweg wieder anzutreten, übernachteten sie oft in einem kleinen Hotel nebenan. Ich konnte nicht viel darüber sagen, denn ich war noch nie dort gewesen. Ich arbeitete ja nicht.

"Ich rufe dich morgens und abends an, um sicher zu gehen, dass du nicht auf falsche Gedanken kommst." Die anderen saßen schon im Auto und warteten auf den älteren, der so klang, als würde er drei Jahre auf einer einsamen Insel verbringen.
"Hyung, Jin und Hoseok sind hier. Ich werde ohne dich schon nicht verrotten." Lachte ich und strich seinen Pulli glatt. So, wie es eine Ehefrau bei ihrem Mann machen würde. "Wenn es dir schlecht geht, kannst du mich immer anrufen und sag es Jin."
"Ja, Hyung, werde ich machen. Jetzt geh schon." Wenn ich gewusst hätte, was in den nächsten Stunden passieren würde, hätte ich ihn angefleht bei mir zu bleiben. Doch als Engel konnte man nicht in die Zukunft sehen, also versicherte ich ihm, sich keine Sorgen zu machen.

Yoongi sah sich kurz um und küsste mich dann leidenschaftlich. Dadurch stieg mein Verlangen nach ihm und ich fühlte jetzt schon, wie sehr ich seine Nähe vermissen würde. Ich sah ihm in die Augen, war sofort in ihrem tiefen Braun gefangen und verlor mich in ihnen.

"Vergiss nicht, dass du hübsch, attraktiv, vieles Wert und genug bist. Bis später, kleiner Engel." Zum Abschied winkte er mir noch und setzte sich ins Auto, welches kurz darauf losfuhr. Ich schloss die Tür und atmete durch.

Jetzt war ich mehr oder weniger auf mich allein gestellt. Ich müsste alleine in meinem Bett schlafen und alleine aufwachen. Müsste frieren, weil niemand neben mir schlief. Yoongis Körper war oftmals viel wärmer als die Decke, die er mir immer wegzog, ich hatte mich schon so sehr an ihn gewöhnt. Obwohl wir erst seit einer Woche zusammen in einem Bett schliefen, konnte ich nicht mehr ohne ihn einschlafen.

Ich schlenderte gedankenlos durch die Wohnung und setzte mich schlussendlich an den Küchentisch. Ich sah auf das Holz und strich darüber, völlig nachdenklich. Als er über die Türschwelle gelaufen war, ging all das fröhliche und aufregende in diesem Haus mit ihm.
Ich erinnerte mich an unseren ersten gemeinsamen Abend. Wir hatten wenig getrunken, vielleicht etwas mehr und sehnten uns beide nach etwas Zärtlichkeit. Wir redeten darüber, wie einsam wir waren und was wir alles machen würden, wenn wir mit dem Partner zusammen waren. Nun gut, vielleicht waren wir sturzbesoffen gewesen, weswegen er auf die Idee kam, es auszuprobieren. Wir hatten uns geküsst, es wurde intensiver und die Nacht wurde zum Tag.
Heute war es normal für uns und wir machten es mindestens vier mal die Woche. Ich verbannte die negativen Gedanken an den Schmerz und meinen Leidensweg, bis ich hier angekommen war. Ich wollte nicht mehr zurück gucken, sondern meinen Blick nach vorne richten und keine Angst mehr vor der Zukunft haben.

"Wie lange sitzt du schon hier?" Hoseok lehnte im Türrahmen und verschränkte die Arme vor seiner Brust. Ich schaute zu ihm auf. Sein Gesicht wirkte müde und er hatte nicht wirklich Stärke in seiner Stimme. Ich bat ihn mit einer Handbewegung auf den Stuhl neben mir und antwortete, "Weiß ich nicht, ein paar Minuten. Hast du wenig geschlafen?" Ich machte mir Sorgen um ihn. Er hatte die ganze Woche über nicht von Sayeon oder generell über sein Leben gesprochen und er schien so bedrückt.

"Ich stelle mir immer so viele Fragen." Sagte er leise und ließ sich seufzend auf den Stuhl sinken. Ich wollte ihn aufmuntern, ich hasste es, andere traurig zu sehen. "Welche denn?"
"Die würdest du mir sicher nicht beantworten."
Plötzlich platzte Jin ins Zimmer, "Leute, ich muss euch kurz alleine lassen. Namjoon hat seine Kopfhörer hier vergessen und ich soll sie ihm bringen."
"Kann er nicht ohne leben oder sie einfach selbst holen?" Fragte ich, worauf ich einen finsteren Blick des älteren abbekam. "Stimmt, ist ja Namjoon. Sorry."
"Also ich bin dann weg." Und schon war er aus der Tür gerannt.

"Welche Frage?" Ich wandte mich wieder Hoseok zu. Er schluckte und sah an mir vorbei.

"Das wird jetzt bestimmt komisch klingen, aber haben du und Yoongi etwas miteinander?"

Mir wurde heiß, ein Schauer lief mir den Rücken hinunter. Er dachte wirklich darüber nach. "Ja, eine gute Freundschaft. Was stört dich daran?" Ich verteidigte uns beide ohne nachzudenken. Ich hatte das Gefühl, dass jeder gegen uns war.
"Nicht mehr? Ich meine, ich hätte euch küssen gesehen." Er sah mich an und versuchte mich zu durchschauen. "Nein, wir küssen uns nicht." Ich lachte ironisch, doch es tat weh uns zu verleugnen. Es fühlte sich nicht richtig an.

"Stimmt, ihr leckt euch nur ab, hab ich recht?"

Seine Stimme war auf einmal nicht mehr fragwürdig, sondern vorwerfend. Ich bekam irgendwie Angst, ich wollte nicht ohne Yoongi hier sitzen und unseren Beziehungsstatus erklären. Ich stand auf und schüttelte lächelnd den Kopf. "Nein, nein-"
"Jimin, ich weiß von euch. Denkst du, ich bemerke das nicht? Die Geräusche nachts, ihr schlaft in einem Bett, ihr seid den ganzen Tag zusammen, Ihr seid so auffällig." Er lachte warm und ich bekam Hoffnungen, dass er uns mehr unterstützte als verurteilte.
"Hast du was dagegen?" Fragte ich skeptisch.
"Ja klar. Hast du schon mal gesehen, wie er dich behandelt?"

Ich schluckte und ging aus dem Zimmer. Ich wollte mir sein ganzes Gerede nicht anhören, denn ich wusste, dass es mich wieder auf diesen einsamen Pfad bringen würde. Auf den Weg ohne Yoongi, ohne seine Zuneigung, auf dem ich nur alleine lief und gegen mich selbst kämpfte. Doch Hoseok lief mir hinterher, selbst, als ich die Treppen hochging. "Jimin, bleib doch stehen, was soll das bitte."
Ich drehte mich zu ihm um, bereit ihm die Stirn zu bieten. "Hyung, es geht mir sehr wohl gut mit ihm und er hat sich gebessert."
"Also gibst du zu, dass er dich wie Mist behandelt?"
Ich rollte mit den Augen, während er auf mich zukam. "Ich denke, dass du es besser verdient hast." Er wurde leiser und sanfter. Er versuchte mir ins Gewissen zu reden. Ich brauchte nicht noch jemanden, der mich unter seine Fittiche nahm und versuchte, mich von ihm abzubringen.
Ich wollte glücklich sein.
"Was geht dich das an? Nichts gegen dich, glaub mir bitte, dass er es gut mit mir meint." Ich drehte mich um und wollte in mein Zimmer gehen, doch Hoseok hielt mich am Handgelenk fest. "Ich sehe, dass er dir weh tut. Und das will ich nicht sehen. Er ist so grob.."
"Wirklich, Hobie-Hyung ich werde ihn nicht so einfach verlassen. Ich liebe ihn, das sollte dir auch aufgefallen sein." Schnippisch antwortete ich und versuchte mich aus seinem Griff zu befreien.

Der ältere schnalzte genervt mit der Zunge und drückte mich plötzlich mit einem kräftigen Griff gegen die nächstgelegene Wand. Ich war perplex, realisierte seine Bewegung erst spät und versuchte mich dann zu wehren. Was sollte das, was war in ihn gefahren? Ich starrte ihn wütend an. "Was machst du? Lass mich los!"
"Nein Jimin, du musst akzeptieren, dass er nicht gut für dich ist!" Er näherte sich meinem Gesicht. Zuerst nur, um seine Worte zu unterstreichen. Er sollte aufhören, mir Sachen einzureden, die ich mir erfolgreich ausgeredet hatte. Ich schüttelte meinen Kopf und versuchte ihn mit meinen Händen wegzudrücken, während ich meinen Kopf beinahe angeekelt von ihm wegdrehte.

"Weißt du überhaupt, wie es ist, gut behandelt zu werden?" Er beugte sich mehr zu mir, ich konnte seinen Atem auf meiner Haut spüren. Er nahm mein Kinn mit seinen Fingern auf, ich hämmerte derweil kraftlos auf seine Brust ein.
"Wehe!" Zischte ich und erdolchte ihn mit meinem Blick. Seine andere Hand schlug er neben meinen Kopf an die Wand, um mir meinen Weg noch einmal deutlich zu versperren, wodurch ich zusammenzuckte. Er schaute wie besessen meine Lippen an und leckte sich über seine.

"Hyung, tu das nicht!" Warnte ich ihn mit all meinem Mut, "Du hast eine Freundin!"
"Nein." Hauchte er und legte seine Lippen auf meine.

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[Danke für's kommentieren und Voten]

Moin moin~
Und hiermit leite ich das Drama ein :3

Kurz vor weg:
Ich werde jede Szene markieren, die auch nur ansatzweise Trigger enthalten könnte~
Und falls ihr nicht wisst, ob und bis wann ihr das lesen könnt/wollt, fragt einfach nach und ich sage euch dann dementsprechend was dazu~

Bis baldius♡

「 angel 」 - yoonminWhere stories live. Discover now