#12 Secret or crime?

Start from the beginning
                                    

"Wenn du mich Engel nennst, muss ich dich dann Teufel nennen?" Hauchte er und sein Atem kitzelte auf meinen noch feuchten Lippen.
"Warum das?" Ich musste leicht schmunzeln.
"Ich.. Ich kann nichts gegen dich tun, ich kann dir nicht widerstehen. Aber ich weiß nicht, ob du mir gut tust."

Lächelnd sah ich ihm in die Augen. "Ja, wenn man es so sieht, bin ich dann wohl ein Teufel. Aber es heißt doch, dass der Teufel nicht in einem roten Umhang kommt, sondern als alles, was man sich je gewünscht hat. Und wie kann das schlecht für dich sein?" Er schaute von meinen Lippen auf und sah mich an, als hätte ich ihm gerade die Welt erklärt. Solch eine Verwunderung und ein Erstaunen trug sein Blick mit sich. "Was?" Lachte ich kaum hörbar.
"Meine Liebe zu dir ist so unfassbar stark, ich würde alles für dich tun." er schluckte, "Und dir das zu sagen, war bestimmt keine gute Idee. Aber was soll mir schon passieren?"
Er dachte immer noch so. Natürlich, er würde nicht so schnell damit aufhören.
"Bei mir wird dir nichts passieren." Meine Hand fuhr unter seinem Pulli hervor und strich sanft durch seine Haare. Ich verlor mich in seinen braunen Augen, sie waren so tiefgründig. "Aber auch nur bei dir, bei niemand anderem sonst." Seine Worte schnitten scharf durch den Raum. "Du kannst darauf vertrauen, dass dich jeder in diesem Haus unterstützt, wirklich." Ich brachte ihn zum Lächeln.

"Der Teufel kann so liebevoll sein." Flüsterte er. Ich lächelte, doch er lag weit daneben. Dieses Wort kannte ich noch nichtmal. Liebevoll, fürsorglich, im generellen Liebe, davon hatte ich keine Ahnung. Nicht im geringsten. Nur negative Erfahrungen flogen durch meinen Kopf, wenn ich an diese Worte dachte.
Jimin erkannte meine Abwesenheit, mein Händedruck hatte sich verringert. Seine Hände fuhren flach über meine Brust nach unten, wieder rauf und platzierten sich an meinem Gesicht.

"Wann kommen die anderen?" Fragte er lächelnd, musterte mein Gesicht.
"Vielleicht fünfzig Minuten, ich weiß es nicht."
"Wäre es dann falsch zusagen..." Er musste grinsen, strich mit seinem Daumen sanft über meine Unterlippe.
"Was zu sagen?"
"Hyung, willst du mir zeigen, wie viel Teufel in dir steckt?"
Ich grinste, drückte mein Becken gegen Seins. "Nichts lieber als das."
"Dann bring mich um den Verstand. Zeig mir, wofür dein Engel gesündigt hat!"

Er küsste mich, verlangend und herrisch. Seine Hände fuhren weiter zu meinen Haaren und verkrampften sich dort. Er wollte es gerade, er hätte es nötig. Und ich würde ihn ablenken, mit so etwas doch gerne. Sonst war er viel zu schüchtern, traute sich gar nicht so verlangend zu sein. Mir gefiel es mehr als alles andere, wenn ich nicht alles machen musste und er mich überraschte. Es war immer wieder besonders, ich war abhängig von unserer gemeinsamen Zeit geworden. Das Level an Zufriedenheit, was ich mit ihm erreichte, war unschlagbar, niemand anderes würde es je erreichen.

Ich tastete unter seinen Pulli, wollte seine warme Haut nochmals spüren, die sich durch meine Hand erhitzte. Selbst unter seiner Haut brannte seine Liebe. Auch meine Lippen fingen an sich gieriger zu bewegen, doch Jimin schob seinen Finger zwischen unsere Münder, lächelte sanft und drückte mich durch seinen Finger etwas von seinem Gesicht weg. Beleidigt schaute ich ihn mit großen Augen an, schmollte mit meinen Lippen. Doch mir gefiel sein Gesicht gerade, so unantastbar.

"Kommt jetzt wieder die Ausrede, dass Jungkook oben ist? Mich macht es sauer, immer warten zu müssen-"
"Nein, aber ich würde ein Bett bevorzugen." Schmunzelte er.
"Ich würde dich auch auf dem dreckigsten Boden nehmen, das weißt du." Meine Gesichtszüge blieben ernst. Sein Finger strich wieder über meine Lippe. "Zu mir oder zu dir?" Fragte er dann in einer verführerischen Art.
"Dein Bett ist weiter von Jungkooks entfernt," lachte ich, "Wir müssen ihn ja nicht mit solchen Geräuschen quälen." Nun lächelte auch ich.

"Wirst du mich etwa zum schreien bringen?"
Meine Gedanken verloren sich, gingen an den einen Abend zurück. Sein Aufschrei, sein schmerzerfüllter Schrei, als ich seinen Arm genommen hatte. Er hallte immer noch in meinem Kopf wieder und ging mir durch Mark und Bein.
"Hör zu, du sagst mir gefälligst, wenn etwas zu weit geht." Ich war beunruhigt, wollte ihm nicht weh tun. 'Frauen, sowie Engel schlägt man nicht.' Hatte meine Mutter immer gesagt. Und wenn ich daran dachte, wie oft ich Jimin schon weh getan haben musste und er es mir dennoch verschwiegen hatte, wurden meine Knie weich. Sollte man ruhig sagen, dass er mir wichtig war.

「 angel 」 - yoonminWhere stories live. Discover now