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Kapitel 3

Die Hoster und die Hunter

Wir setzten uns gegenüber aufs Bett.

„Darf ich?", sagte Leo und griff nach meinem Hals. Plötzlich erinnerte ich mich an den schrecklichen Schmerz den ich hatte als ich bewusstlos war, und wich zurück. Leo sah mich fürsorglich an. „Keine Sorge, Vertrau mir. Du wirst kein Hoster sein...", sagte er. Ich verstand nicht was er meinte, aber ich erlaubte ihm, meinen Hals anzuschauen. Er schob meine Haare beiseite, sodass er einen freien Blick auf die Stelle, die damals so schmerzte, hatte. Plötzlich schaute er mich ganz ungläubig an und diesmal war er es, der zurück wich. Fassungslos fragte er: „Was bist du?" „Was meinst du Leo?", fragte ich, sichtlich verängstigt. Ich merkte wie mir wieder die Tränen in die Augen stiegen. Er verunsicherte mich. Nach langem Schweigen hatte Leo sich beruhigt, und brach das angespannte Schweigen. „Gut ich werde dir ALLES erklären... Du kannst dich doch noch an den Vorfall im Zug erinnern?" Ich nickte. „Das war ein Hoster." Ich schaute ihn fragend an. Er fuhr fort. „Ein Hoster ist eine Kreatur, die Menschen frisst, die eine gute Seele haben, eine sogenannte 'Good Soul'. Dass bedeutet, alle die, die nett, hilfsbereit und ihr eigenes Glück hinter die von anderen stellen... so wie du", letzteres fügte er nur leise und ich glaube, verlegend hinzu. „Deswegen wurdest du von einem fast verschlungen, wenn ich dich nicht gerettet hätte." Als ich wieder daran zurück erinnerte, musste ich stumm weinen. Schließlich hatte ich die 'Person' die am aller meisten in der Welt sehen wollte getroffen, jedoch wurde mir nach und nach bewusst, das dieser Junge schlecht ist. Leo sprach einfach weiter. „Dann gibt es uns, die Hunter. Es gab vor vielen Jahrhunderten zwei Familien. Die Hunter und die Hoster. Wir waren eine talentierte, im Jagen begabte Familie und wir wurden von den normalen Dorfbewohnern sehr geschätzt. Die Hoster dagegen waren verrückt und wurden von jedem gemieden. Sie führten komische Experimente an zuerst Tieren, und später sogar an sich selber aus." Ich merkte, dass es für Leo nicht besonders leicht war, das zu erzählen. Er schluckte. „ Dann eines Tages entstanden aus diesen Experimenten die Hoster Stufe 1. Das waren die ersten und auch schlimmsten ihrer Sorte. Insgesamt gibt es die Hoster in 3 Stufen, und wie gesagt ist Stufe 1 die schlimmste und Stufe 3 die schwächste. Das was du gesehen hast, war ein Hoster Stufe 2. Eigentlich sind die Hoster normale Menschen, aber sobald sie eine 'Good Soul' bemerken, ist es eigentlich schnell vorbei. Dann kommen wir ins Spiel. Da wir so gut Jagen konnten, wurden wir zu den Huntern, die Familie, die die Hoster hindert, zu töten." Mir fiel es immer schwerer ihm zu folgen. „Wir werden in zwei Gruppen eingeteilt, die auch nochmal jeweils in zwei Gruppen eingeteilt sind. Als erstes gibt es die Elementarhunter. Eine Gruppe sind die Firehunter. Wie gesagt ist die Kraft des Hunters Feuer. Dann gibt es noch die Stormhunter. Deren Kraft ist die Luft. Diese zwei Gruppen sind die Hunter, deren Kraft in ihnen ist, und die nur durch Geburt zum Hunter werden. Dann gibt es noch die Obergruppe die Weaponhunter. Die werden eingeteilt in die Swordhunter und in die Whiphunter. Deren Kraft liegt in den Waffen, und theoretisch könnte jeder normale Mensch mit viel Training und Ausdauer ein Weaponhunter werden. Das gefährliche bei jedem Hunter ist, wenn deren Waffe (oder Speer )zerstört wird, oder auch 'verletzt' wird, dann geschieht genau das selbe mit dem Besitzer. Jeder der Hunter kriegt früher oder später ein Mal am Hals. Bei den Elementarhuntern, sobald ihre innere Kraft freigesetzt wird, bei den Weaponhuntern, sobald sie eins mit ihrer Waffe sind. Das kann man auch verschnellern, wenn man Blut eines Hosters abbekommen hat.Und jedes Mal zeigt deine Zugehörigkeit an. Elli, das du durch das Blut des Hosters nicht selber ein Hoster geworden bist, heißt, das du auch ein Hunter sein müsstest."

Fassungslos starrte ich ihn an.

„Was bist du Leo?", schluckte ich. Zögernd antwortete er: „Ich bin ein Elementarhunter, Fire. Um genau zu sein ...bin ich der 1. Kommandant dieser Gruppe." „Was?!", rief ich geschockt. Die Tatsache, das mein allerbester Freund, den ich von allen Menschen am besten kannte, ein so großes Geheimnis vor mir hatte, war zu viel. „Und was....bin ich?", fragte ich verängstigt. Er schwieg. „Leo?", fragte ich nochmal. „Elli... um ehrlich zu sein, weis ich es nicht... dein Mal... es ist....anders...." sagte er nach einiger Zeit. „Was...meinst du Leo?" Ich merkte wie meine Stimme brach und anscheinend hatte ich angefangen zu weinen. Er ging auf mich zu und nahm mich in den Arm. „Keine Sorge... so etwas kam zwar noch nie vor, aber... wir werden es noch herausfinden." Ich merkte seinen warmen Atem auf meinem Kopf. Es beruhigte mich ein wenig. „Elli, du musst noch sehr erschöpft sein, leg dich wieder hin...", sagte er fürsorglich, als er sich von mir gelöst hatte. „Ok...", sagte ich zögernd. Dann legtet ich mich hin. Leo wollte zur Tür gehen, als er sich nochmal umdrehte und sagte : „Keine Sorge Elli, nachher werden wir wissen...was du bist." Dann verließ er den Raum und ließ mich, schluchzend zurück. Nach einiger Zeit schlief ich, ziemlich verheult, ein.

Am Abend wurde ich gerüttelt. Ich hatte gerade einen absurden Traum, dass Leo so etwas wie ein Hunter sein sollte... so ein Schwachsinn. Dann öffnete ich die Augen, und realisierte, dass das kein Traum war. Es war die eiskalte Realität.

„Steh auf!", sagte eine Frauenstimme, ziemlich aggressiv. „Der Kommandant wollte, das ich dich zu ihm bringe", fügte sie hinzu. Ich schaute sie verstört an. Sie hatte blonde Haare und blaue Augen, die mich genervt anstarrten. „Heute noch?", sagte sie. Ich stand auf, machte mich schnell fertig, kämmte mir die Haare und zog mich um. „Endlich...", murmelte sie, als ich fertig war. Wir gingen wieder den langen Gang entlang, ich ihr folgend, aber mit einem gewissen Abstand.Als wir fast da waren, überwand ich mich und sagte: „ Und wer sollst du sein?" Sie zog eine Augenbraue hoch und antwortete : „Ich bin die Geliebte von Leo!" Hätte ich jetzt etwas Wasser im Mund gehabt, hätte ich es wahrscheinlich so ausgespuckt, wie in diesen Filmen. Bevor ich etwas erwidern konnte, kam Leo zu uns rüber. „Da bist du ja, Elli!" Das Blonde Mädchen sah mich eifersüchtig an. „Herr Kommandant, entschuldigen Sie, dass es so lange gedauert hat." Er ignorierte sie und wandte ihr den Rücken zu, drehte sich zu mir um. „Also Elli, jetzt wirst du einen speziellen Test machen, um herauszufinden, was für ein Hunter du bist." Ich sah ihn besorgt an. „Folge mir bitte", sagte das Blonde Mädchen genervt. Erst jetzt hatte ich bemerkt, dass sie noch da war. Ich hatte Angst. Ich nahm Leos Hand, um dass zu unterstreichen. Ich sah, wie etwas in den Mädchens Augen aufloderte. „Elli, es ist wirklich nötig...", sagte er und drückte meine Finger.

The Hunters and the Hosters (pausiert)Where stories live. Discover now