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"Nein. Nein, das willst du nicht. Glaubs mir, Malia. Ich bin deine beste Freundin und ich hoffe, dass du auf mich hören wirst. Er ist nicht dein Typ. Ich meine, ja du bist auch nicht gerade brav und traust dich mehr als ich, aber diese Typen sind einfach eine Nummer zu groß für uns. Deshalb starre ich Scott nur an und rede nicht mit ihm." schärft sie mir ein und legt mir ihre Hand auf die Schulter.
Ich nicke und gehe wieder auf die Bar zu. Hayley folgt mir nicht.

"Einen Tequila, bitte." bestelle ich beim Barkeeper und er nickt mir als Bestätigung zu.
"Mach zwei draus." sagt auf einmal jemand neben mir und ich drehe mich zu der unbekannten Person um.
Es ist Ryan.

"Hey, wie gehts?" fragt er mich grinsend.
"Hey, willst du jetzt echt mit mir Smalltalk führen?" antworte ich irritiert.
"Klar, ich rede gerne mit hübschen Mädchen."
"Hast du nicht eine Freundin oder so?"
"Eifersüchtig?"
"Ich kenne dich ja nicht mal."
"Vielleicht ist das dein Problem."
"Oder mein Glück." kontere ich, nehme meinen Tequila und tauche in der tanzenden Menge unter. Doch da habe ich ohne ihn gerechnet, denn er taucht wenige Augenblicke später wieder neben mir auf.

"Ist das jetzt dein Ernst? Was willst du von mir?" frage ich ihn genervt und setze mich auf eine breite Bank, die mitten im Sand steht. Er setzt sich neben mich. War auch nicht anders zu erwarten.
"Ich bin Ryan. Und du?"
"Nicht interessiert."
"Oh doch, das bist du. Ich sehe es in deinen wunderschönen, meeresblauen Augen."
"Hör zu. Du bist zwar echt attraktiv und das weißt du auch, aber ich lasse mich nicht auf Machos oder Möchtegern-Badboys, wie du dich auch gern bezeichnest, ein. Merk dir das."
"Du hast Recht."
"Mit was?"
"Ich bin extrem heiß."
"Nicht dein Ernst? Das ist alles, was du herausgehört hast?"
"Das war das einzig wichtige."
"Du bist echt..." rege ich mich auf, werde aber von meiner besten Freundin unterbrochen.

"Malia, schnell! Komm mit, unsere Eltern kommen früher zurück!" ruft sie und ich springe augenblicklich von der Bank auf. Leicht überfordert, drücke ich Ryan mein Getränk in die Hand und renne mit Hayley zum Ausgang.
"Bis bald, MALIA!" ruft mir der Möchtegern-Badboy noch hinterher, aber ich ignoriere ihn und zeige ihm nur den Mittelfinger, woraufhin er lacht.

Hayley und ich laufen so schnell wir können die Einfahrt hoch und ins Haus hinein. Hinter uns hören wir schon den Motor des Auto, was uns noch schneller machen lässt. Wir schlüpfen schnellstmöglichst aus unseren Kleider und werfen sie in den Schrank. Danach schminken wir uns grob ab und hüpfen in mein Bett. Wir schalten gerade noch rechtzeitig das Licht ab, denn im nächsten Moment öffnet sich mein Zimmertür und mein Dad steckt den Kopf herein. Als er sieht, dass wir schon schlafen, schließt er die Tür wieder und geht.

"Puh, das war knapp." kichert Hayley neben mir leise.
"Oh ja.."
"So und jetzt sag mir, warum du dich unbedingt verletzen lassen willst."
"Wovon redest du?"
"Ich hab dich mit Ryan reden sehen."
"Na und? Der Idiot ist mir die ganze Zeit gefolgt und hat mich genervt. Er meinte, dass er in meinen Augen sieht, dass ich an ihm interessiert bin."

"Und bist du?"

"Nein! Ich meine, ja er ist echt heiß, aber trotzdem ist er arrogant und selbstverliebt."

"Oh bitte Malia, hör auf mich und versuche dich von ihm fernzuhalten."

"Ja, das mache ich doch schon. Wer ist eigentlich seine Freundin?"

"Bethany Winters."

"Das Model?!!? Ach du heilige Scheiße! Wieso muss seine Freundin unbedingt ein Model sein?"

"Du hast Interesse an ihm."

"Jaaa..." seufze ich und vergrabe mein Gesicht im Kissen.

"Ach Malia. Gute Nacht."


**Am nächsten Morgen**

"Malia, Hayley! Kommt runter, es gibt Frühstück." weckt uns am nächsten Morgen, die Stimme meines Dads. Mühsam kriechen wir also aus dem Bett und ziehen uns an. Hayley Strandsachen und ich Reitsachen, da wir später noch unterschiedliches vorhaben.

Unten angekommen setze ich mich neben meine Mum und greife nach den Pfannkuchen.

"Nicht doch, Malia. Die sind zu fettig für dich. Hier, ich habe dir einen Obstsalat gemacht." meint meine Mutter und schiebt mir eine Müslischüssel mit Obst zu. Genervt nicke ich und esse das wesentlich weniger leckere Essen. Ich meine, ich hasse Obstsalat nicht, aber wer würde schon freiwillig auf Pfannkuchen verzichten?

"Die Veranstaltung gestern war so spannend. Und da waren so nette Jungs für dich dabei. Harold hat sogar nach dir gefragt und er war sehr enttäuscht, als ich ihm gesagt habe, dass du nicht dabei bist."

"Mum, ich bin nicht an Harold interessiert. Er ist ein spießiger Schleimer und furchtbar anhänglich. Er ist einfach nicht mein Typ."

"Wie kannst du nur so über ihn reden? Harold ist ein sehr engagierter Gentleman und er kann dich gut leiden. Er will eben mehr Zeit mit dir verbringen. Außerdem ist er ein ausgezeichneter Dressurreiter und spielt auch Polo. Das könntest du doch auch mal versuchen."

"Ich will nichts von Harold, Mutter. Und du weißt ganz genau, dass Aisha nicht fürs Polospielen geeignet ist. Sie hat Angst vor den Schlägern."

"Dann kaufen wir eben ein Pferd, das keine Angst davor hat. Für was brauchst du denn dann Aisha noch?"

"Wie bitte? Willst du sie etwa verkaufen?"

"Wenn sie zu nichts taugt, natürlich. So ein Pferd kann niemand gebrauchen. Jetzt benimm dich und iss."

Reitinternat Sunshine 3: Dein Hufschlag ist mein Herzschlag.Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt