4. Ein Traum wird Wirklichkeit?

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Als Helmut wieder zurückkam, verzogen sich meine Eltern sofort ins Bett und auch ich ging bald schlafen. Ich wollte endlich wissen wer dieser Florian war... 

"Hi." Der Typ mit der Cap stand vor mir. Er grinste und obwohl ich direkt vor ihm stand konnte ich sein Gesicht nicht erkennen. "Bist du Florian?", fragte ich. Er nickte. "Was hast du mit meinen Eltern zu tun?" Ich hatte das Gefühl, dass er mir antworten wollte, doch er tat es nicht. Stattdessen dreht er sich um und ging mit herunterhängenden Schultern weg. "Warte doch!" Ich wollte ihm nachlaufen, doch irgendwie konnte ich mich nicht bewegen. Was ging da vor mit mir? Er verschwand langsam vor mir und plötzlich konnte ich rennen. Ich lief und lief und trotzdem holte ich ihn nicht ein. "Warte doch ..", flüsterte ich und mir liefen plötzlich Tränen von der Wange. 

Ich schreckte auf. Es war dunkel in meinem Zimmer. Mein Kissen war nass. Ich hatte tatsächlich nicht nur in meinem Traum geweint. Ich wischte mir meine Tränen an meiner wärmenden Bettdecke ab. Was hatte ich da gerade geträumt? Ich nahm mein Handy, welches neben meinem Kopfkissen lag, und ließ es aufleuchten. 2:43 Uhr. Noch genug Zeit um wieder einzuschlafen. Ich drehte mein leicht feuchtes Kissen um und ließ mich wieder in mein Bett fallen. Es dauerte nicht lange bis ich wieder eingeschlafen war. 

"Anna?" ..."Hallo?? Anna??" Ich schreckte auf. "Hm was wie wo?" Ich blinzelte. "Du hast die ganze Zeit die Wand angestarrt. Was ist los mit dir?" Ich bemerkte, dass wir bereits Pause hatten und zuckte leicht mit meinen Schultern. "Ich glaube, Florian ist gestern in meinen Träumen aufgetaucht." Ina schrieb sich ihre Hausaufgaben auf. "Ich kann mich aber nicht mehr wirklich erinnern was ich geträumt hab...", erzählte ich weiter. "..aber ich würde es so gerne." Ina sah auf. "Vielleicht ist er ja wirklich nur irgendeine unangenehme Bekanntschaft deines Vaters." Ich verstand was sie meinte, doch ich war mir sicher, dass er mehr war als das .. vielleicht war er ja sogar irgendein langverschwiegenes Familiengeheimnis. Der Schultag verging nur sehr zäh und den ganzen Tag über hoffte ich, dass er heute wieder vor unserer Tür stehen würde. Dann würde ich endlich wissen, wer er war. Fast schon aufgeregt fuhr ich mit dem Bus nach Hause. Mutter hatte ihre seltsame Vorsicht, weshalb sie mich erst letztens noch unbedingt zur Schule fahren und auch wieder abholen wollte, fallengelassen. Kein Fahrservice mehr für mich, dafür eine bessere Chance diesem Florian alleine zu begegnen. Mein Herz pochte regelrecht, als ich in unsere Straße einbog, doch ich erkannte sehr schnell, dass heute keiner vor unserer Tür stand. Enttäuscht ließ ich meinen Kopf hängen. Das wäre die Chance gewesen ...

Ein paar Tage geschah auch sonst nicht weiter viel. Meine Eltern fingen langsam an sich wieder normal zu verhalten, doch wie sollte es anders sein, waren eines Tags meine Eltern außerhaus und ich alleine daheim. Ich saß gerade  -wie ich es ja öfter tue- vor meinem Laptop und schrieb mit Ina über unser geplantes Referat in Erdkunde, als es an der Haustür klingelt. Ich ging nach unten. Vielleicht war es ja der Postbote. Ahnungslos öffnete ich die Tür und da stand er plötzlich vor mir. LeFloid. Halt Stopp! Das konnte doch nicht sein, oder?! LeFloid vor meiner Haustür?! Er war dieser seltsame Florian?! "Anna?", fragte er und schien überrascht zu sein, dass ihm überhaupt jemand geöffnet hatte. Ich war zu verdutzt um zu antworten und es brauchte ein paar Sekunden bis ich meine Fassung wieder zurück hatte. "Ehm ja ...?", krächzte ich, weil meine Stimme fast versagte. "Ich bin Florian." Er sah kurz auf den Boden und blickt mich dann wieder an. Er sah mich direkt mit seinen wunderbaren dunklen Augen an. Ich stützte mich schnell am Türrahmen ab. Ich wusste ganz genau wer er war. "Ja, ich weiß." Das Atmen viel mir plötzlich schwer und kurzfristig fühlte es sich so an, als würden meine Knie im nächsten Moment nachgeben.

Verwandt mit Floid?! (LeFloid FF)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt