41 - Noah

1.9K 125 10
                                    

Meine Mutter und Jackson kommen in mein Zimmer, von Mason ist allerdings nichts zu sehen. »Wo ist Mason?«, frage ich müde. »Der ist nach Hause gegangen. Er war total fertig und sollte schlafen.«, antwortet meine Mutter.

Traurig nicke ich. Mason sollte hier sein, bei mir. Und nicht zu Hause. Dennoch hat meine Mutter recht. Ich kann Mason nicht den ganzen Tag für mich beanspruchen. Und womöglich würde ihm Schlaf nach diesem Schock gut tun.

»Aaron will mich bald besuchen kommen. Ich würde gerne, dass ihr euch kennen lernt, du bist schließlich mein bester Freund.«, meint Jackson schüchtern und leise. Warum ist er denn auf einmal so? »Also nur, wenn das für dich okay ist.«, fügt er noch hinzu. »Warum sollte es nicht okay sein?« - »Naja, manche mögen es nicht, wenn einen fremde Leute so sehen.«, meint er. Ich seufze nur. Nachdem ich ja jetzt wohl etwas länger hier im Krankenhaus verbringen werde, wird es keine andere Möglichkeit geben, Aaron kennen zu lernen und ich will Jacky eben auch nicht verletzen, indem ich sage, dass Aaron mich so nicht sehen soll. »Ich würde mich freuen, wenn ich Aaron kennen lernen kann.«, sage ich also und Jackson beginnt schwach zu lächeln. »Danke.«, meint er und nimmt mich in den Arm.

»Mister Williams, wir müssen ihnen einen Zugang legen, da wir gerne mit der Chemo anfangen würden, am besten so schnell wie möglich.«, sagt der Arzt, welcher gerade das Zimmer betreten hat. Daran werde ich mich wohl gewöhnen müssen. Ich nicke also und werde von dem Arzt in ein Behandlungszimmer mitgenommen.

Dort erwartet uns bereits eine Schwester, die mich lächelnd bittet, mich auf die Liege zu legen. Nervös lege ich mich hin und gebe ihr meine Hand. Sie desinfiziert sie und setzt dann den Zugang an. Ich kneife meine Augen zusammen und kralle mich in meinen Hoodie. Es schmerzt nicht einmal so schlimm, wie ich erwartet hatte. Es hinterlässt nur ein unangenehmes Brennen an der Einstichstelle. »So, das war's schon. Doktor Cunningham wird sie jetzt direkt mit zur Chemo nehmen.«, meint sie freundlich. Ich stehe also auf und warte, bis mich besagter Arzt abholt.

Doktor Cunningham bringt mich zurück in mein Zimmer, in welchem bereits eine Schwester auf mich wartet, welche einen Beutel voll Flüssigkeit in der Hand hält. Wahrscheinlich die Chemo. Zögerlich setze ich mich auf mein Bett und sehe alle im Raum der Reihe nach erwartungsvoll an, in der Hoffnung, mir würde jetzt irgendjemand erklären, was mich erwartet.

»Also, ich werde jetzt die Infusion anschließen. Beim ersten Mal wirst du vermutlich noch nicht so viel spüren. Also du wirst vermutlich noch nicht spucken müssen und der Haarausfall wird die nächsten Wochen auch noch ausbleiben. Das Einzige, was schon passieren kann, ist, dass du keinen Appetit hast. Aber ich würde dich dann trotzdem bitten, etwas zu essen. Dein Körper braucht diese Energie.«, klärt sie mich auf. Ich nicke mit einem mulmigen Gefühl.

Ich würde lügen, wenn ich sagen würde, dass ich nicht Angst vor den kommenden Wochen, Monaten, wenn nicht Jahren habe. Wenn ich nur daran denke, was mich erwarten wird. Vor allem vor der OP habe ich Angst. Ich weiß nicht, was auf mich zukommen wird, da ich noch nie operiert wurde.

Würde ich die Operation überhaupt überleben?

Cancer [BoyxBoy]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt