14 - Mason

2.4K 145 17
                                    

Nach meiner leider erfolgslosen suche nach Noah, sitze ich nun zu Hause auf meinem Bett und starre an die Wand. Man ich bin so blöd. So verdammt blöd.
Ich muss das morgen in der Schule unbedingt mit ihm klären. Es tut mir doch so leid. Wie konnte ich einfach nur weglaufen. Verzweifelt raufe ich mir die Haare und stehe dann auf, um runter ins Wohnzimmer zu gehen. Vielleicht kann mir meine Mum weiterhelfen.

Im Wohnzimmer angekommen, sehe ich meine Mum, die auf dem Sofa sitzt.
Sie wendet ihren Blick sofort zu mir, als sie mich bemerkt. Ihr Lächeln fällt allerdings sofort, als sie mein bedrücktes Gesicht sieht.
Ich setze mich neben sie und sofort nimmt sie meine Hände in ihre.
»Schieß los, Schatz.«, sagt sie und lächelt mich leicht an.
»Ich habe heute einen riesigen Fehler gemacht, Mum.", fange ich an und sie nickt mir zu, als Zeichen, dass ich weiter reden soll.
»Naja also..., ich habe neulich jemanden kennengelernt und ähm..., ich habe auch schon bei ihm geschlafen-«, »ihm?«, unterbricht sie mich. Ich nicke und öffne meinen Mund, um weiter zu reden.
»Heute in der Schule, hatten wir uns in der Pause getroffen und sind uns da halt etwas näher gekommen als wir sollten. Ich wollte eigentlich nur die Wimper von seiner Wange wischen, aber irgendwie habe ich mich dann in seinen Augen verfangen. Als mir das bewusst wurde, bin ich einfach aufgestanden und weggerannt. Oh Mum, ich fühle mich so schlecht.«, rede ich drauf los und fange am Ende leicht an zu schluchzen.

Sofort nimmt sie mich in den Arm und drückt mir ein Kuss auf den Kopf, während sie über meinen Rücken streicht.
»Hast du versucht mit ihm darüber zu reden?«, fragt sie mich leise.
»Ich hab ihn in der Mittagspause gesucht, aber nicht gefunden.«, schluchze ich ebenfalls leise zurück.
»Ich bin mir sicher, wenn du ihm morgen alles erklärst, dann verzeiht er dir. Sag ihm einfach was du fühlst.«
»Was ich fühle?«, frage ich verwirrt zurück und blicke sie an.
»Ach Schätzchen, ich bin deine Mutter. Als ob ich nicht merke, wenn du verliebt bist.«, gibt sie belustigt zurück und fängt an zu lachen.
Ich löse mich aus ihrer Umarmung und stehe auf. »Ich bin nicht schwul ok?«, zische ich sie an, bevor ich mich auf den Weg zurück in mein Zimmer mache.

In meinem Zimmer werfe ich mich auf mein Bett und denke nach, während mir weiter Tränen über die Wange laufen. Wieso? Keine Ahnung. Vielleicht hat meine Mum doch recht. Bin ich wirklich verliebt? Nein. Als ob. Ich kenne ihn erst seit ein paar Tagen.

Irgendwann schlafe ich dann mit meinen Gedanken bei Noah ein.

*

Am nächsten Tag, führe ich meine gewohnte Morgenroutine durch. Völlig unmotiviert verabschiede ich mich von meiner Mum, die heute frei hat. Davor hab ich mich natürlich noch für mein Verhalten gestern entschuldigt. Sie meinte nur, dass sie mich verstehen könnte. Es wäre nicht einfach, sich einzugestehen, vielleicht eine andere Sexualität zu haben. Dafür liebe ich sie.

Auf dem Weg nur Schule denke ich darüber nach, wie ich mich bei Noah entschuldigen könnte.
Vielleicht sollte ich ihn zum Essen einladen?

Cancer [BoyxBoy]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt