Kapitel 3

805 50 4
                                    

Harry
Von Jeff weiß ich das die Eltern dieses Mädchen mich später am Flughafen abholen, er sagt sie wären mir unendlich dankbar.

Der Flug dauert wie immer Ewigkeiten, aber das nehme ich gerne auf mich.
Jeff hat recht in manchen Sachen bin ich nachlässig, wenn ich mir die Zeit genommen hätte einige Briefe zu lesen, wäre ich schon bei dem Mädchen gewesen.
Die ganze Zeit habe ich darüber nachgedacht.
Und bin zu dem Entschluss gekommen mich ein wenig zu ändern.
.
.
.
Pru's Eltern haben mich also abgeholt, sie haben sich riesig gefreut.
Ich habe mich bei ihnen entschuldigt das ich die ersten Briefe nicht gelesen habe.
Sie haben es verstanden, sie sind einfach nur froh das es geklappt hat.

Bei ihnen angekommen, bieten sie mir das Du an, was ich gerne annehme.
Sie bitten mich, daß ich mich erstmal ins Wohnzimmer setze, sie möchten kurz mit mir reden.

Ich tue was sie sagen und sehe mich im Raum um, mein Blick bleibt an einem Bild hängen, darauf ist ein wunderschönes Mädchen zu sehen, sie hat lange schwarze Haare, graue Augen.
Sie lächelt in die Kamera, sie sieht glücklich aus.

"Ist sie das" frage ich Kai, Pru's Vater

"Ja, das war an ihrem 17. Geburtstag, wenige Tage später haben wir die Diagnose bekommen" antwortet er

"Sie sieht glücklich aus"

"Das war sie auch"

"Aber du musst wissen Harry, das sie heute nicht mehr so aussieht, deshalb wollten wir mit dir reden, damit du dich nicht erschreckst und wenn es geht sie nicht anstarrst" meint ihre Mutter

"Okay"

"Pru, sie ist sehr dünn geworden, die Therapie und Medikamente die sie bekommt machen sie fertig. Sie will das auch gar nicht mehr, sie will sterben, besser heute als morgen.  Jeden Tag bettet sie zu Gott, das er sie endlich zu sich holt. Sie ist nicht nur ziemlich dünn, sondern auch extrem blass, sie hat dunkle Augenringe. Das einzige was ihr geblieben ist, sind komischer Weise ihre Haare, worüber wir glücklich sind" erzählt sie weiter

"Wo ist sie"

"Sie schläft, sie schläft viel. Aber Kai wird sie gleich wecken und runter bringen, denn sie kann leider nicht mehr selbstständig laufen"

Ich muss sagen das ich über diese Informationen geschockt bin, vor allem darüber das Pru sich aufgegeben hat, das sie bettet um sterben zu dürfen.

Ich hoffe ich bin stark genug ihr zu begegnen, denn wenn ich ehrlich bin, muss ich meine Tränen zurück halten.

Kai steht auf und sagt das er Pru jetzt holen wird.
Sie bitten mich, mich erstmal zu verstecken, was ich auch mache.

Kurze Zeit später höre ich eine wundervolle Stimme aus dem Wohnzimmer.
Dann höre ich ihre Mutter etwas sagen.

"Pru wie geht es dir"

"Wie immer Mom"

"Es ist so, du hast Besuch. Es gibt jemand der dich kennen lernen möchte"

"Wer? Noch ein Arzt der mich nicht sterben lassen will" fragt Pru sauer

Bei dem was sie sagt zieht sich mein Herz schmerzlich zusammen.

"Nein Schatz, kein Arzt" sagt ihr Vater

Ihre Mutter kommt zu mir und sagt das ich kommen soll, ich betrete das Wohnzimmer.
Und dann sehe ich sie, ein wunderschönes Mädchen.
Trotz ihre Krankheit sieht sie wunderschön aus.

Sie sieht zu mir, sie lächelt aber gleichzeitig weint sie.

"Harry" flüstert sie und streckt ihre Arme nach mir aus

Prudence Where stories live. Discover now