Möchte ich das Kind überhaupt?

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Ich war also hier, in einer fremden Stadt und hatte Bettruhe. "Super, besser kann es gar nicht laufen," dachte ich mir und legte mich hin. Ich starrte auf die Decke und ich wollte jetzt schon nicht mehr sinnlos herumliegen. Ich drehte mich von links nach recht, auf den Rücken und wieder auf meinem Bauch. Ich stand schließlich auf und sah mich etwas im Container um. 

Die Türe ging auf und eine fluchende Maggie kam hinein. "Dieser dämliche Schwachkopf," fluchte sie umher. "Alles ok bei dir?" fragte ich sie und sah sie verwirrt an. "Warum bist du nicht im Bett?" fragte sie mich und sah mich böse an. "Ich kann nicht liegen, ich muss irgendetwas tun," meinte ich und setzte mich zum Tisch, auch Maggie setzte sich zu mir. 

Sie sah mich eindringlich an und ich zog eine Augenbraue in die Höhe. "Ist was?" fragte ich sie schließlich. "Was läuft da eigentlich zwischen dir und Daryl?" fragte sie mich plötzlich kerzengerade hinaus. 

Ich merkte wie mir die Farbe zu Kopf stieg. "Na komm schon erzähl," meinte sie lachend und stupste mich leicht an. Ich stand auf und setzte mich auf das Bett, Maggie folge mir und legte sich neben mich. 

"Also?" hackte Maggie wieder nach. Ich fing an zu lachen. "Du gibst keine Ruhe oder?" fragte ich sie grinsend. "Nein, da ich weiß, dass ihr zwei schon damals eine Affäre hattet oder was auch immer das war," meinte sie und setzte sich auf. 

"Ich weiß es nicht ok, ja wir hatten damals so etwas wie eine Affäre, ich weiß selbst nicht was es war, geschweige denn was es jetzt ist," antwortete ich ihr schließlich. 

"Du warst in ihn verliebt und er auch in dich," sprach sie leise. "Nein war er nicht, er war derjenige, der dass zwischen und beendet hatte," antwortete ich ihr kopfschüttelnd. 

"Maggie?" fragte ich sie schließlich und senkte meinen Kopf. "Ja?" meinte sie und sah mich an. "Warum machst du das? Warum bist du hier?" fragte ich sie und sah sie schließlich an. 

Dieses mal war sie es, die ihren Kopf senkte und kurz schwieg. "Weil du ein Teil meiner Familie bist," sagte sie schließlich. Ich bemerkte die Tränen über mein erhitztes Gesicht fließen und ich zog Maggie in eine feste Umarmung. 

"Leg dich jetzt etwas schlafen," flüsterte sie mir zu und auch ihr flossen Tränen über ihr Gesicht. Ich nickte ihr zu und legte mich hin. Ich schloss meine Augen und es dauerte dieses mal nicht lange, bis ich endlich einschlief. 

Wir waren jetzt schon drei Tage hier und es passierte nicht's spannendes. Ich verstand mich mit Maggie wieder prächtig, wir haben viel miteinander geredet, gelacht und geweint. 

Doch es gab ein Thema, dass wir beide nie ansprechen und das war Negan. Ich wusste Maggie hatte einige fragen, aber sie stellte sie mir nicht, da sie mich nicht verärgern oder verletzen wollte, genau so wenig wie ich das Thema Glenn nie ansprach. 

Maggie und ich saßen wieder zusammen am Tisch und aßen Apfelkuchen,doch plötzlich wurde die Türe aufgerissen und ein etwas aufgeregter Jesus stand im Raum. 
Maggie sprang sofort auf und ging auf ihn zu. "Was ist passiert Jesus? Was ist los?" fragte sie ihn. "Ihr müsst euch beide sofort verstecken, die Saviors sind hier," antwortete Jesus und sah uns beide abwechselnd an. Ich stand geschockt auf und ging einige Schritte zurück. "Ist Negan auch hier?" fragte ich, es war eher ein flüstern. Ich sah zu Jesus und er nickte nur. 

Wir hörten Stimmen, die immer lauter wurden. Maggie kam auf mich zu und packte mich an meinen Schultern. "Versteck dich sofort unter dem Bett," meinte sie und schob mich auch gleich Richtung Bett. Ich krabbelte unter das Bett und hielt meinen Atem an. Maggie und Jesus setzten sich auf das Bett und versuchten mich mit ihren Beinen zu verstecken. 

Ich lauschte den Stimmen und mich durchzog eine Gänsehaut. Negan. Er war hier und er war nicht mehr weit von uns entfernt. Man hörte draußen Gregory, Jesus Namen rufen. Dieser sprang auf und zeigte uns das wir leise sein sollen. Er zeigte Maggie noch, dass sie sich ebenfalls verstecken soll. Sie robbte sich zu mir unter das Bett und zog die Decke etwas weiter nach unten, damit man uns nicht gleich erkennen konnte. 

Mir liefen die Tränen hinunter und ich sah panisch Maggie an. "Es wird alles gut," flüsterte sie mir so leise zu, dass sogar ich Probleme hatte sie zu verstehen. 

In mir kam Panik hoch, ich wusste nicht was Negan mit uns machen würde, wenn er uns findet. Würde er uns töten? Wir lagen die ganze Zeit hier, ohne uns auch nur einen Zentimeter zu bewegen. Mir kam es vor als bliebe die Zeit gerade stehen. Nach einiger Zeit ging die Türe auf, ich schloss automatisch meine Augen und wartete ab. 

"Ihr könnt rauskommen," ertönte die Stimme von Jesus. Ich atmete erleichtert aus und wir krabbelten wieder unter dem Bett hervor. "Das war knapp," meinte Maggie und sah Jesus an, dieser sah mich äußerst Skeptisch an. 

Ich sah ihn fragend an und zog meine Augenbrauen in die höhe. "Er hat nach dir gefragt," meinte er schließlich. "Was hast du mit Negan zu tun Melody?" fragte er mich mit Druck in seiner Stimme. Ich zog die Luft scharf ein und sah zu Boden. "Ich bin.. ich war.. ehm.. Negan's Frau," meinte ich und senkte meinen Blick. "Von wem ist das Kind?" fragte er und zeigte mit seinem Finger auf meinen Bauch. Ich hielt meinen Blick gesenkt und antwortete nicht. "Scheiße, Negan's Frau ist hier," meinte er aufgebracht. "Wir werden alle solchen ärger bekommen, wenn er erfährt das du hier bist," sagte Jesus mit ruhiger Stimme.

Ich sank auf meine Knie, legte meinen Kopf in meine Hände und fing an zu weinen. "Es tut mir so furchtbar leid," sagte ich heulend. "Es tut mir so verdammt leid, ich hätte sterben sollen und nicht unschuldige Menschen," fing ich wieder an zu sprechen und ich meinte damit Abraham und Glenn. Ich hatte gerade einen totalen Nervenzusammenbruch. 

"Mel beruhig dich, du musst an dein Kind denken," sprach mir Maggie beruhigend zu, doch dies half nicht viel. Es kam gerade alles hoch, der Tot von Glenn und Abraham, die Zeit mit Negan, der Streit mit Negan, die Schwangerschaft und die Sache mit Daryl. 

Auch Jesus saß mittlerweile neben mir und redete auf mich ein. 
"Wir müssen sie zu Carson bringen," meinte Jesus und hob mich hoch. 

Ich bekam überhaupt nichts mehr mit, ich wachte in Carson's Container auf und sah mich um. "Hallo kleines, geht's dir besser?" fragte mich Carson. "Was ist passiert?" meinte ich total verwirrt. "Du hattest einen Nervenzusammenbruch, ich habe dir ein Beruhigungsmittel gegeben, du hast bis jetzt geschlafen," meinte er zu mir und fing an meinen Puls zu messen. 

"Ah deshalb fühle ich mich wie auf Drogen," meinte ich lachend. 

Er sah mich etwas böse an. "Du solltest nicht so leichtsinnig mit deiner Gesundheit umgehen. Denk an dein Kind," mahnte er mich streng. Ich sagte nichts mehr darauf, sondern starrte einfach nur an die Decke. Mir schwirrte schon die ganze Zeit eine frage in meinem Kopf herum. Möchte ich das Kind eigentlich haben?



You're mine/ Negan FFWo Geschichten leben. Entdecke jetzt