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Ihre Augen weiten sich und heften sich an die ihres Gegenüber. Fahren mit einem prüfenden Blick über seine Haare, sein Gesicht, seinen Körper, bis hin zu den Schuhspitzen und schnellen dann wieder zu den Augen. Diese Augen. Sie hat sie für einmalig gehalten. Doch dieser Junge hat sie auch. Es ist genau der gleiche wunderschöne blaue Farbton.
"Luke.", flüstert sie. Sie spricht diesen Namen mit so viel Gefühl, mit so viel Liebe aus. Luke. Ja, so wollte sie ihr Kind nennen, wenn es ein Junge wird. Schon seit sie erfahren hat, dass sie schwanger ist. Und jetzt sitzt ihr Kind, ihr kleines ungeborenes Baby, als ausgewachsener, schöner junger Mann vor ihr, aus der Zukunft geschickt, um eben diese zu ändern. "Luke... Mein Luke.", flüstert sie noch einmal. "Mutter.", flüstert eben dieser zurück, nicht weniger Liebe in der Stimme. Sie rückt näher an ihn ran und legt ihm eine Hand an die Wange, streichelt sie zärtlich. Luke läuft eine einsame Träne über das Gesicht. "Warum weinst du, mein Schatz?", fragt sie mit lieblicher Stimme. "Es war mir nie vergönnt, dich kennen zu lernen. Du starbst kurz nach meiner... unserer Geburt. Ich weiss nicht, ob du es geschafft hast, mich oder... sie in den Armen zu halten..." Jetzt laufen die Tränen unaufhaltsam über sein Gesicht. Padmes Hand an seiner Wange zittert, als sie fragt: "Wer ist 'sie'?" Ihr Sohn atmet tief ein. "Leia. Meine Schwester. Meine Zwillingsschwester. Und sie weiss es nicht mal. Ich wusste es bis vor kurzem selbst nicht. Ich bin aufgewachsen in dem Glauben, ich hätte keine Familie. Dabei hatte ich Leia. Die letzten vier Jahre lang war ich mit ihr befreundet und habe sie getröstet ohne zu wissen, dass uns mehr wie nur Freundschaft verbindet..."

Am Nachmittag kommt Anakin nach Hause. Er sieht geschafft aus. Aber er lächelt, als er Padme sieht. Sein Blick wandert weiter durch den Raum und bleibt an Luke hängen. Anakins Lächeln verblasst. Luke sitzt da, die Hände im Schoß gefalten, mit einem leeren Blick. In diesem Moment sieht er hilflos aus.
"Was hat er?", fragt Anakin leise an Padme gewandt. Diese zieht ihn mit sich ins gemeinsame Schlafzimmer. "Weisst du, Luke weiss nicht, wie er hierher kam. Eigentlich lebt er jetzt gerade 23 Jahre in der Zukunft. Dort... herrscht Krieg, wenn ich es richtig verstanden habe. Und er sorgt sich um seine Schwester, von der er erst kürzlich erfahren hat." Anakin starrt sie fassungslos an. "Wie ist das möglich?" "Meister Yoda meinte, die Macht schickt ihn.", sagt Padme. Der Jedi nickt. Dann verlassen sie wieder den Raum und kehren zu Luke zurück, der noch immer in der gleichen Position da sitzt. "He Luke.", fängt Anakin an, "Ich denke, wir gehen heute nicht zum Tempel. Sieh, ich bin doch recht müde und du, du bist nicht ganz bei der Sache... Ich... Ich möchte, dass du weisst, dass du inmer mit Padme und mir reden kannst. Solange du hier bist, sind wir für dich da, in Ordnung?" Luke sieht auf und nickt dankbar. Sogar mit einem kleinen Anflug von einem Lächeln.

Die Chance auf eine bessere ZukunftWhere stories live. Discover now