1 - Noah

6.6K 250 38
                                    

Erschrocken zucke ich zusammen, als mich die Schulglocke aus meinen Gedanken reißt. Schnell packe ich meine Sachen in den Rucksack und verlasse den Chemiesaal.

Draußen auf dem Flur tummeln sich bereits hunderte Schüler, die alle nichts anderes wollen, als nach Hause zu gehen. Schließlich bleibt niemand länger in der Schule, als er eigentlich muss.
An der Tür zum Chemiesaal wartet schon mein bester Freund Jackson. »Hey Noah. Hast du Lust mit zu mir zu kommen? Bisschen zocken? Du kannst auch bei mir pennen. Es ist ja sowieso Wochenende.«, fragt er mich sogleich, als ich bei ihm einschlage. »Ja, klar. Aber erst später. Ich muss noch Deutsch nachschreiben.«, entgegne ich missmutig. Er nickt kurz, bevor er mir antwortet. »Komm dann einfach vorbei. Meine Eltern sind über's Wochenende weg.«
Er verabschiedet sich von mir und geht in die entgegengesetzte Richtung. Ich laufe zu meinem Spind, in welchen ich meine Bücher lege und anschließend meinen Duden für Deutsch herauskrame. Ich schließe meinen Spind wieder und laufe nach oben zum Sekretariat.

Doch kaum laufe ich um die Ecke, die in die Gang führt, in dem das Sekretariat ist, renne ich in einen Jungen hinein. Durch den Schwung, den mein Gegenüber mitbringt, falle ich zu Boden. Ebenso mein Duden, der dort zerknickt und sich vollkommen aus seiner Hülle löst. »Sorry, hab' dich nicht gesehen.«, entschuldigt sich ein schwarzhaariger Junge. »Macht nichts.«, gebe ich zurück und nehme seine Hand entgegen, die er mir gerade ausgestreckt hat.

Anschließend betrachte ich meinen nun völlig zerstörten Duden. Seufzend hebe ich die Teile auf. »Mit dem kann ich doch keine Arbeit mehr schreiben.«, nuschle ich eher zu mir selbst. Trotzdem fühlt sich der Schwarzhaarige angesprochen. »Musst du nachschreiben?«, fragt er mich also. Auch er scheint zu Wissen, das Freitags in dieser Stunde üblicherweise Klassenarbeiten nachgeschrieben werden. Also signalisiere ich mit einem Nicken, dass er recht hat.
Daraufhin kramt er kurz in seinem Rucksack herum und zieht einen Duden heraus. »Du kannst meinen haben. Immerhin habe ich deinen sozusagen kaputt gemacht.«, grinst er. Sein Lächeln ist so ansteckend, dass auch ich nun zu grinsen beginne. Dankend nehme ich seinen Duden an. »Wie heißt du eigentlich?«, fragt er dann, immer noch grinsend. »Noah. Und du?«, will natürlich auch ich wissen. »Mason.«, sagt er und verabschiedet sich auch direkt, da er noch etwas vor hat.

Lächelnd setze auch ich meinen Weg fort. Mason sieht wirklich nicht schlecht aus. Zumindest sein Gesicht. Er hat markante Gesichtszüge, volle Lippen und dunkelblaue Augen, die an einen Ozean erinnern. Und seine schwarzen Haare, die ihm teilweise in das Gesicht hängen, passen perfekt zu ihm.

Vor lauter Schwärmen hätte ich beinahe das Sekretariat verpasst. Ich stelle mich zu den anderen Schülern, die scheinbar ebenfalls nachschreiben müssen und warte gemeinsam mit ihnen auf den Lehrer, der das Ganze beaufsichtigen wird.

Doch mir will Mason einfach nicht mehr aus dem Kopf gehen. Insgeheim bin ich froh, dass er mir seinen Duden geliehen hat. So habe ich wenigstens einen Grund, ihn anzusprechen. Vielleicht kommen wir ja ins Gespräch. Zumindest hoffe ich das.

000

Hallo!

Also, das hier ist ein Partner-Account von mir (unknxwnPersxn ) und incandescencing !

Es gibt eigentlich nicht viel zu sagen. incandescencing schreibt Mason, ich, also unknxwnPersxn schreibe Noah.

Wir wünschen euch viel Spaß beim lesen und hoffen, es gefällt euch.

PS: Feedback wäre ziemlich fresh! ^^

Cancer [BoyxBoy]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt