- Kapitel 23 -

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Zu Hause angekommen, bereitete ich alles für meine Party vor. Und ich hatte eine große Unterstützung. Denn Max packte überall an, wo er nur konnte. Wenn Max nicht hier wäre, würde ich das alles alleine nicht schaffen. Ich war ihm so dankbar dafür. Ich hatte jetzt schon 18 Tische mit Max aufgestellt. Meine Arme schmerzten schon, aber ich war noch nicht fertig. Denn jetzt standen noch die Stühle an. Aber ich konnte wirklich nicht mehr. Zum Glück war mein Vater aber eben von der Arbeit nach Hause gekommen und so konnte er mir helfen. Ich rannte sofort zu ihm hin und fragte ihn ob er die Stühle schnell hinstellen könnte. Erst schaute er mich mit hochgezogenen Augenbrauen an, aber er konnte einfach nicht nein sagen, wenn ich ihn mit meinen hilfesuchenden Augen anguckte. Also willigte er schnell ein und machte sich auf den Weg zum Zelt. Während er die Stühle mit Max aufbaute, befestigte ich ein paar Lichterketten und Lampen, sowie Scheinwerfer. Die Scheinwerfer richtete ich auf die Bühne, auf der bereits eine Nebellampe stand.

Eigentlich war alles perfekt durchgeplant und vorbereitet, nachdem wir die Getränke kalt gestellt hatten. Die Band kam schon um vier Uhr, obwohl alle anderen erst um sechs eingeladen waren. Auf der Bühne sollte sich hinten in der Mitte das Schlagzeug und links neben dem Schlagzeug das Keyboard befinden. Vorne sollten zwei Jungs mit ihren E-Gitarren singen. Die Band war perfekt ausgerüstet. Max und mein Papa halfen ihnen, ihre Musikinstrumente aus dem Transporter auf die Bühne zu tragen. Danach baute die Vierer-Jungsband alles auf und machte sich für den Abend bereit.

Meine Mama hatte das Essen mit ihrer Freundin vorbereitet. Es gab kaltest Salatbuffet und dazu wurde gegrillt. Natürlich war das kein Essen für eine Teeni-Party, aber für über 100 Leute, ist das auch ganz schön schwierig, etwas vorzubereiten. Und deswegen fand ich dieses Idee gar nicht so schlecht. Im Gegenteil, sie war gut!

Anna kam um halb fünf. Ich hatte sie schon früher eingeladen. Zu dem Zeitpunkt, wusste ich natürlich nicht, dass Max hier sei. Aber sie waren beide meine besten Freunde. Höchste Zeit, dass sie sich mal kennen lernen. Schließlich hatte ich Anna, nie von Max erzählt, weil ich nicht damit gerechnet hab, ihn irgendwann mal wieder zu sehen und Max wusste auch noch kaum was von Anna erzählt. Das musste ich unbedingt ändern!

Anna war gerade zu mir gekommen und hatte mir ihr Geschenk übergeben. Sie bestand darauf, dass ich es sofort auspackte. Eigentlich hatte ich mir vorgenommen, alle Geschenke erst morgen auszupacken, damit ich nichts durcheinander bringe. Aber wenn meine beste Freunde mit großen Augen vor mir stand, konnte ich einfach nicht nein sagen. Ich packte das kleine Geschenk aus und es war, wie heute morgen, bei dem Geschenk von Max, eine kleine Dose in dem Geschenkpapier. Ich öffnete die Dose und zum Vorschein kam ein silbernes Armband. Es war zierlich und passte gut zu der Kette von Max.

》Danke. Das ist echt schön.《, sagte ich und umarmte sie.

》Für meine beste Freundin nur das beste.《, scherzte sie und lächelte.

Ich stieß ihr mit dem Ellenbogen in die Hüfte und lachte.

》Los, wir müssen uns fertig machen.《, drängte Anna.

Zu zweit gingen wir in mein Zimmer. Ich hatte Max total vergessen. Wir saßen auf meinem Bett und quatschten ein wenig. Um fünf Uhr entschieden wir uns dann, uns fertig zu machen. Ich sprang noch schnell unter die Dusche und föhnte mir die Haare. 17:20 Uhr. Das wäre geschafft! Jetzt saß ich frisch geduscht, mit einer Jogginghose und einem Top wieder in meinen Zimmer.

Anna half mir in mein Kleid zu schlüpfen. Das Kleid war so schön. Ich liebte es vom ersten Augenblick an, als ich es sah. Es war traumhaft schön. So schlicht und trotzdem wirkte es elegant und zierlich. Aber eigentlich hatte es eine so unbeschreibliche Wirkung. Ich konnte es nicht fassen, dass dieses Kleid mir gehört! Als ich es dann angezogen hatte, betrachtete ich mich im Spiegel. Zum ersten Mal, fand ich, dass ich gut aussehe. Viele Leute meinten, ich sei so hübsch, aber das konnte ich selber leider überhaupt nicht einschätzen. Also stand ich immer noch vor meinem großen Spiegel. Ich schaute zu Anna, die seufzend neben mir stand. Sie hatte Tränen in den Augen.

》Du siehst so traumhaft schön aus.《, sagte sie neidisch, aber total liebevoll.

》Danke, los, du musst dein Kleid auch anziehen.《, sagte ich.

Ich half ihr auch, ihr türkises Kleid anzuziehen. Es war meinem sehr ähnlich, bis auf die Sache, das es trägerlos war. Ich mag trägerlose Kleider nicht. Bei mir rutscht es immer. Deswegen halte ich mich an Etui-Kleider. Aber trotzdem ich diese Art von Kleidern nicht bevorzuge, sah Anna in diesem Kleid ebenfalls wunderschön aus. Wir machten uns gegenseitig die Haare und unseren Schmuck um. Ich trug das Armband von Anna und die Kette von Max. Dazu hatte Anna meine Haare, sprich meinen Pony, so nach hinten gesteckt, dass es eine leichte Hochsteckfrisur bildete. Wir waren fertig!

》Anna, ich muss dir unbedingt noch jemanden vorstellen.《, sagte ich, nachdem ich einen Blick auf die Uhr gemacht hatte die schon 17:45 Uhr anzeigte.

Sie riss ihre Augenbrauen hoch und sagte nur kurz und knapp 》Ja.《

Also ging ich mit ihr aus meinem Zimmer und steuerte Richtung Gästezimmer zu. Ich blieb vor der Tür stehen und zwinkerte Anna zu. Ich klopfte und nach einem 》Herein.《 von Max öffnete ich die Tür. Ich schliff Anna hinter mir her und ging in sein Zimmer.

》Also ihr zwei. Das hier ist Anna und das ist Max.《, sagte ich und es wurde still. Niemand sagte irgendetwas und das kam mir so verdammt ungewohnt von beiden vor. Also sagte ich nach ein paar Sekunden des Schweigens: 》Anna ist meine beste Freundin und Max ist mein bester Freund. Ich dachte nicht, das ich Max je wieder sehe, weil er damals ausgewandert ist mit seinen Eltern, aber jetzt ist er ja zum Glück wieder bei mir.《 Ich quatschte noch ein wenig, um die Stille zu verhindern. Aber die zwei sagten ja wirklich gar nichts. Schließlich zog ich die beiden dann hinter mir her. Ich verließ mit ihnen das Obergeschoss und danach das Haus.

Wir gingen ins Zelt. 17:56! Und es war noch niemand da. Aber das blieb nicht lange so. Denn circa eine halbe Minute, nachdem wir drei das Zelt betraten hatten, kamen die ersten Gäste. Es waren Timo uns seine Kumpels. Timo hatte einen schicken Smoking an, genauso wie seine Freunde. Er kam direkt zu mir, als er mich gefunden hatte und gratulierte mir. Ich nahm sein Geschenk dankend an und witmete mich seinen Freunden. Sie gratulierten mir ebenfalls und reichten mir ein gemeinsames Geschenk. Anna brachte die Geschenk von meinen Gästen in das Haus. Und Max versuchte den Überblick über alles zu behalten. Ich hatte aber nicht nur meine Freunde eingeladen, sondern auch meine zwei Jahre älteren Cousine Sophie, mit ihrem Freund und meinen ein Jahre jüngeren Cousin Kai. Nachdem alle meine Gäste eingetroffen waren, eröffnete die Boyband den Abend.

Lisa - Glück im Unglück (1)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt