- Kapitel 11 -

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Und nun stand ich da. Ich stand einfach nur bewegungslos da.

Hinter mir, die riesige Villa von Luca. Mit einem beige-weißen Style und rot-braunem Dach. Ein sehr großer Pool, der durch den Zaun fast unmöglich war zu sehen, den ich aber dennoch, gesehen hatte. Ja, und zu guter letzt natürlich der Briefkasten, der direkt hinter mir stand, mit meinem Brief drin.

Und vor mir, ja, stand eine Person. Eine große gutaussehende Person, die mich strahlend anguckte. Aber würde sie immer noch so gucken, wenn sie wüsste, warum ich hier war? Würde Luca, immer noch so gucken, wenn er den Brief gelesen hat? Sollte ich jetzt abhauen, ohne ein Wort zu sagen? Ich könnte auch sagen, dass ich mich beim Briefkasten vertan hab, ob er mir bitte den Brief zurückgeben kann? Aber, es stand in geschwungener Schrift Luca Spiller drauf. Das war eindeutig.

》Aber Lisa, was machst du denn hier?《, fragte er mich und man konnte Aufregung in seinen Augen sehen.

》Ja, ich...ehm. Ich habe einen Brief geschrieben.《

》Ja und? Warum stehst du dann vor meinem Haus?《, fragte er mich verwundert. Und er machte wirklich keine Anscheinung davon, dass er wüsste der Brief sei für ihn. Typisch Junge! Hat halt kein Feingefühl, für so etwas.

》Luca, ich habe den Brief für dich geschrieben.《

Und ab diesen Satz, sagte niemand mehr, nur ein einziges Wort. Mittlerweile standen wir da und es verging Minute für Minute. Das Schweigen, es war unerträglich. Doch dann...

》Lisa, wenn das so ist, solltest du jetzt besser gehen.《, es schimmerte, wie bei unsererm ersten Kuss, ein hauch von Tränenflüssigkeit, in seinen Augen.

》Ja! Vielleicht ist das besser.《, sagte ich so normal wie ich konnte.

Aber als ich mich nur einen Schritt bewegte, flossen die salzig, schmeckenden Tränen, auch schon über meine Wangen. Ich nahm meine Beine in die Hand und rannte los. Wenn ich immer so schnell laufen würde, würde ich den Schulrekord brechen, obwohl ich so unsportlich war, wie es nur ging.

Also rannte ich nach Hause, so schnell es nur ging. Dort ging ich durch die Küche und nahm mir eine Tafel Frust Schokolade mit. Und jetzt sitze ich wieder hier. Mein Gesicht ist total verheult und die Schokolade leer. Ich hatte bereits mehr Süßigkeiten gegessen als die letzten Wochen, allerdings auch eine Menge, an Flüssigkeit verloren.

Ich musste mich immer wieder an sein Gesicht erinnern, was er anfangs machte. Und dann an das, was er zum Schluss zeigte. Hatte er eine Freundin und wollte mich nicht verletzten? Oder wollte er, dass ich nur eine Art Kumpel war?

Wie schon sehr oft zuvor, durchkreisten mich mal wieder tausend Fragen. Und da blieb mir nur eins über.

Ich witmete mich dem geheimnisvollen Buch, welches ich in der Luke fand. Ich nahm mir einen Stift und fing an zu schreiben.

Heute war mal wieder ein schrecklicher Tag. Ich gestand Luca mit einem Liebesbrief alles, was ich für ihn fühlte, aber ...

》Lisa, Besuch für dich.《, rief meine Mama von unten.

》Ich bin nicht da!《

》Lisa, es tut mir leid《, sagte nun die Stimme, die direkt hinter mir stand, die ich nicht gehört hatte, als sie mein Zimmer betrat.

》Was machst du denn hier?《

》Dein Brief war wundervoll. Als du sagtest Brief, dachte ich, du willst, das wir nur Freunde sind. Das dir das Alles zu schnell geht. Und naja, ich muss gestehen, ich habe mich auch in dich...《

Doch das konnte er nicht mehr aussprechen. Denn ich war aufgestanden und meine Lippen bewegten sich nun im Rhytmus zu Seinen. Es war mal wieder, ein wundervolles Gefühl.

Schließlich lösten wir uns.

》Und wie soll es jetzt weitergehen?《, fragte ich neugierig.

》Ganz klar.《 Luca kniete sich hin, holte wie jedes Mal seine rote Rose hervor und fragte mich mit sanfter Stimme: 》Lisa Müller, möchtest du mit mir zusammen sein?《

》Ja, Luca Spiller, ich will!《

Lisa - Glück im Unglück (1)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt