Kapitel 9

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Völlig übermüdet kam ich, mit Cass an meiner Seite, in der Schule an.

Panisch musste ich feststellen, dass wir mindestens 10 Minuten zu spät waren und sich kein einziger Schüler in den Gängen aufhielt, da sich bereits alle im Unterricht befanden.

Zwar war unsere Deutschlehrerin nicht sehr streng und quittierte Zuspätkommen nur mit einem mahnenden Blick, doch war ich einfach gerne (über)pünktlich.

Ganz im Gegenteil zu Cass, welche gerne immer wieder über 10 Minuten zu spät kam. Dena kam dann meistens pünktlich und ich war immer 10 Minuten zu früh da, weshalb zwischen dem Ganzen oft eine Zeitspanne von 20 - 30 Minuten entstand.

Jedenfalls war das so, wenn mein Zug nicht gerade Verspätung hatte - so wie heute.

Nachdem ich nach 4 Stunden Schlaf um 6:00 Uhr von meinem Handywecker geweckt worden war, welchen ich dieses Mal beinahe wirklich auf den Boden geschmissen hätte, brauchte ich ersteinmal einen Kaffee.

Allerdings war meine Mutter einmal mehr nicht dazu in der Lage, neue Kapseln für die Maschine zu holen, weshalb der Kaffee zu einem Glas Wasser und einer Aspirin gegen meine Kopfschmerzen wurde.

Schon oft war ich mit Kopfschmerzen aufgewacht, weshalb ich mir mittlerweile eine eigene Medikamentensammlung in meinem Zimmer angelegt hatte. So musste ich wenigstens nicht mehr das ganze Haus nach Tabletten absuchen.

Ich hatte Frühaufsteher noch nie verstanden.

Wie konnte man nach so wenig Schlaf schon so wach sein ? Meistens kam ich mit dem Schlafmangel unter der Woche sogar ganz gut zurecht, doch da ich die halbe Nacht an meinen Hausaufgaben gesessen hatte und noch für diverse Fächer gelernt hatte, verringerten sich die 8 Stunden Schlaf auf etwa die Hälfte.

Für das Duschen musste schließlich der Morgen herhalten. Genau deshalb musste ich mich anschließend komplett abhetzen, da ich meine Haare noch föhnen und glätten musste und ich außerdem nicht wie eine wandelnde Leiche mit Augenringen vor die Tür treten konnte.

Als ich dann schließlich überstürzt das Haus verließ, mir aber nicht anmerken lassen wollte, dass ich es eilig hatte, sollte mein Zug eigentlich schon am Bahnhof einfahren.

Jedoch empfing ich eine Nachricht von meiner besten Freundin, welche mir erklärte, dass der Zug über 10 Minuten Verspätung hatte und mich fragte wo ich denn sei.

Glück im Unglück, denn die massive Abweichung des Zugplans führte anschließend dazu, dass wir es nicht mehr rechtzeitig zur Schule packten.

»Komm jetzt, Cass. Wir sind sowieso schon zu spät. Jetzt trödel nicht noch rum !«, rief ich dem braunhaarigen Mädchen zu, welches, in dem Versuch mir hinterher zu kommen, mindestens 10 Meter hinter mir lief.

»Kay, es ist doch sowieso nur Deutsch. Frau Gippel hat noch nie etwas gesagt, wenn jemand zu spät gekommen ist«, erwiderte sie, als sie mich schnaufend und keuchend erreichte.

So schnell war ich nun auch wieder nicht gelaufen.

Bevor ich jedoch noch etwas sagen konnte, traten die grauen Türen der 12. Klässler in mein Blickfeld, weswegen ich es einfach unterschluckte und gegen eine der Türen klopfte.

Nocheinmal richtete ich meine braune Lederjacke, warf meine Haare zurück und erhöhte die Position meines Kopfes, bevor die Tür aufschwang.

»Entschuldigen Sie vielmals für unser Zuspätkommen«, erklärte ich uns sofort, als das Gesicht von Frau Gippel anstelle der Tür erschien.

Sie nickte nur und öffnete die Tür weiter, woraufhin wir eintraten und uns auf unsere Plätze niederließen.

Meiner befand sich ganz vorne zwischen Dena und Cass, da ich wie immer auf die erste Reihe bestanden hatte.

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⏰ Letzte Aktualisierung: Feb 24, 2017 ⏰

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