Besuch

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Ich löste mich von ihm und kicherte leise. „Ich bring dir jetzt was zu Essen“, sprach ich. Jake verzog kurz sein Gesicht, er wollte genauso wenig aufhören zu küssen wie ich. Dennoch nickte er dann und ich verschwand nach unten um sein Essen zu holen.

Kurze Zeit später kam ich wieder mit einem vollen Tablett Sandwiches. Jake's Augen wurden groß als er sie entdeckte. „Du erwartest aber nicht, dass ich die alle esse?“, fragte er verunsichert und ich verdrehte die Augen. „Ich weiß, es sind etwas viele geworden... Aber die kann man ja auch noch morgen essen! Keine Sorge, iss einfach so viel wie du magst“, erklärte ich ihm und stellte das Essen neben dem Bett auf meinem Nachttischchen ab. „Denkst du, du kannst dich aufsetzten? Ich glaube, so würde das Essen besser funktionieren“, gab ich von mir und blickte ihn skeptisch an. Ob dies eine so gute Idee wäre? „Ja... Das geht schon“, murmelte Jake und versuchte sich aufzusetzen. „Warte... Ich helf' dir.“ Gemeinsam schafften wir es recht schnell ihn aufzusetzen, dennoch unterdrückte er einen kleinen Schmerzenslaut und ich sah ihn besorgt an. „Sicher, dass du nichts gegen sie Schmerzen haben möchtest?“, hakte ich nach. Er seufzte. „Es geht schon. Wirklich“, beteuerte Jake und klopfte neben sich. Ich kam seiner Geste nach und lies mich neben ihm im Bett nieder. Dann reichte ich ihm eins der Sandwiches. Er fing an zu Essen und aß doch recht viele, auch wenn es längst nicht so viele waren wie er sonst essen würde. Nachdem er gegessen hatte legte er sich wieder hin und ich konnte meinen Augen kaum trauen als ich sah, dass er wenige Sekunden später schon wieder eingeschlafen war. Ich stand auf, trug die Sandwiches nach unten und stellte sie  in den Kühlschrank. Es war doch mehr übrig geblieben als gedacht. Dann ging ich wieder nach oben, setzte mich neben ihn ans Bett und beobachtete ihn beim schlafen.

So vergingen Stunden und es war schon fast Abend als es plötzlich an der Türe klingelte. Verwirrt stand ich auf und ging nach unten. Wer war das denn jetzt bitte? Die Cullens kamen für gewöhnlich einfach so herein und klingelten nicht. Doch noch kurz bevor ich die Türe öffnete, wusste ich wer sich dahinter befand. Ich konnte den ekelerregenden Geruch der Werwölfe riechen. Es war schon komisch, dass ich auf ihren Geruch so stark reagierte aber auf Jacobs gar nicht. Ich  mochte Jakes Geruch irgendwie, so komisch es auch klingen mag. „Hey“, sprach ich als die Türe offen stand und ging beiseite. Es waren nicht alle Wölfe da. Nur Sam, Embry, Quil und Seth. Mir war klar was sie hier bei mir wollten, sie wollten nach Jacob sehen. Schließlich gehörte er zum Rudel und sie waren alle irgendwie wie Brüder. „Wir wollten nach Jake sehen. Carlisle meinte er ist hier bei dir?“, fragte mich Sam und ich nickte. „Ja, er ist oben und schläft... Aber kommt trotzdem rein“, lächelte ich und die vier Jungs kamen rein. Inzwischen hatte sich ein recht angenehmes Verhältnis zwischen uns gebildet. Sie waren in Ordnung und eigentlich echt nett. Ich mochte sie und sie konnten gar nichts als mich zu akzeptieren. Schließlich war dies eine Frage der Prägung. Schon seltsam was es alles für Dinge auf dieser Welt gab...

„Ihr wollt nicht zufällig was Essen? Ich hab für Jake Sandwiches gemacht, aber es sind so viele geworden und er hat auch nicht so viele gegessen... Jetzt hab ich einen Haufen übrig“, seufzte ich und sah sie fragend an. Ich konnte sehen wie ihre Augen funkelten und einer mehr strahlte als der andere. Gott, waren die verfressen! Ich lachte auf. „Okay, ich versteh schon. Kommt mit“, wies ich sie an und lief in die Küche. Sie folgten mir und ich holte die Sandwiches wieder aus dem Kühlschrank. Ich stellte sie auf den Tisch ab und setzte mich auf die Küchentheke, dann sah ich dabei zu wie sich was nahmen und anfingen zu essen. „Wie geht’s ihm?“, fragte mich Sam und ich zuckte mit den Schultern. „Hat Carlisle euch schon irgendetwas gesagt?“, gab ich zurück und sie schüttelten alle den Kopf. Ich seufzte auf. „Er ist auf jeden Fall über'n Berg, aber es wird etwas dauern bis er wieder richtig fit ist... Sie haben ihn ziemlich schwer erwischt. Diese Woche lang bleibt er noch bei mir, weil ich mich um ihn kümmere, er soll nämlich im Bett liegen bleiben und verwandeln darf er sich noch länger nicht. Er hat noch Schmerzen, will aber nicht das ich ihm irgendetwas gebe. Das Morphium, welches Carlisle ihm gegeben hat, ist immer gleich verbrannt, wegen der hohen Körpertemperatur“, erklärte ich ihnen und sie hatten mir schweigend zugehört. Sie hatten währenddessen schon fertig gegessen, es waren alle Sandwiches verdrückt.

Sam seufzte auf. „Also gut. Er soll sich erst einmal in Ruhe erholen, das wird das Beste sein. Wir wollen ja auch, dass er schnell wieder gesund wird! Danke, dass du ihm geholfen hast. Wir wären vermutlich zu spät gewesen. Bevor wir erst einmal mitbekommen hatten was passiert war, war schon das meiste passiert...“, beteuerte Sam und ich lächelte ihn leicht an. „Ist doch egal, es ist ja noch einmal gut gegangen. Macht euch am besten keine Gedanken deswegen.“ Sie sollten sich deswegen nicht die Schuld geben, da konnte keiner etwas dafür. Solche Unfälle passierten nun mal eben. Embry grinste breit und lehnte sich an den Küchentisch. „Jetzt mal im Ernst, was läuft da jetzt eigentlich zwischen dir und Jake?“, fragte er mich und plötzlich blickten mich alle neugierig und erwartungsvoll an. Ich verdrehte die Augen und verschränkte die Arme vor der Brust. „Was denkst du denn?“, fragte ich zurück und er zuckte grinsend mit den Schultern. „Deine Reaktion als du ihn da halb tod auf dem Boden liegen gesehen hast war ja wohl eindeutig“, meinte er nur und ich seufzte. „Ja, wir sind zusammen. Seit heute, beziehungsweise gestern. Seit ihr jetzt zufrieden?“, gab ich patzig zur Antwort und blies meine Backen auf. Sie nickten synchron. „Also, wie sieht es jetzt aus? Wollt ihr noch hoch zu ihm?“, fragte ich sie und Sam schüttelte den Kopf. „Nein, er soll ruhig weiterschlafen. Wir werden einfach ein anderes Mal wieder kommen. Und danke für die Sandwiches“, meinte Sam und mit diesen Worten verließen sie mein Haus wieder nachdem sich auch die anderen Hunde verabschiedet hatten. Ich ging wieder nach oben zu ihm, um weiter Krankenschwester zu spielen.

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Es ging die ganze Woche so, ich pflegte Jake von Morgens bis Abends, wenn ich nicht gerade in der Schule war, aber da er eh viel schlief machte das nichts. Er erholte sich wirklich recht schnell. Die ersten drei Tage hatte ich ihm ab und zu noch etwas gegen die Schmerzen gegeben, aber das brauchte er nun auch nicht mehr. Er hatte nun auch keine Schmerzen mehr, wenn er lief oder sonst was machte. Gestern waren wir bei Carlisle gewesen, damit er ihn noch einmal untersuchen konnte. Er meinte, dass die Verletzungen alle eigentlich verheilt waren und er somit wieder Gesund war. Jetzt müsste er nur noch einige Tage auf das verwandeln verzichten, damit wir kein Risiko eingingen. Er hatte sich zuerst etwas gewehrt, hatte dann aber letztendlich doch nachgegeben. Zwischen mir und Jake lief es echt gut, und obwohl er sich die Woche über schonen musste, nur im Bett lag und schlief, musste ich zugeben, dass dies die schönste Woche seit langem gewesen war! Wir waren ständig dabei gewesen uns zu küssen und ihm gefiel das sichtlich... Wäre ich mir nicht bewusst, dass er sich immer noch im Moment schonen sollte, wäre ich gewiss schon längst über ihn hergefallen und Jake ging es da offensichtlich auch nicht anders! Ich liebte ihn, darüber war ich mir jetzt ganz sicher und ich war froh, dass ich nun eine Beziehung mit ihm führte. Das Einzige was ich mir im Moment noch wünschte war, dass wir nun einige Zeit unsere Ruhe hatten und nicht bald schon wieder das nächste Problem auftauchte. Im Moment war alles gut und so sollte es verdammt nochmal auch bleiben!

Hier das versprochene Kapitel wie immer Kommentar und Likes wären cool.

Lg: Julchenloves

Die Liebe kennt keine Grenzen (Twilight FF/Jacob FF)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt