La push

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„ Es ist wirklich schön hier...", murmelte ich und lies mich in den Sand nieder. Ich saß im Schneidersitz ein paar Meter vom Meer entfernt und betrachtete es. Durch die Wolken wirkte es alles zwar etwas düster und traurig, aber dennoch war es schön. Bei Sonnenschein konnte ich wohl kaum hier herkommen. Es war unfassbar, dass ich überhaupt hier herkommen durfte. „Nicht war?", sprach Jacob und setzte sich ein paar Zentimeter von mir entfernt, ebenfalls in den leicht nassen Sand. Leicht nickte ich und stütze den Kopf auf meinen Händen ab, mein Fuß wippte leicht hin und her, während ich weiterhin meinen Blick über das Meer streifen lies. Weit und breit war nur das kühle Nass zu sehen, nicht einmal meine Augen konnten über den Horizont blicken. Meine Gedanken schweiften ab und ich dachte daran was alles passiert war, seit ich hier hergezogen bin. Ich hatte eine wunderbare Familie getroffen die war wie ich, mit denen ich reden konnte und mit denen ich mich verstand. Nun war ich nicht länger alleine auf dieser Welt. Von Alice hatte ich mir sagen lassen, dass sie bestimmt noch drei Jahre hier bleiben würden. Aber wo war ich in diesen drei Jahren?Würde ich einfach noch eine Weile hier bleiben? Wieder alleine? Vielleicht könnte ich mich letztendlich ihnen anschließen. Aber diese Entscheidung lag noch weit entfernt, darüber musste ich mir noch keine Gedanken machen. Da war noch genug Zeit, in der ich mir über andere Sachen den Kopf zerbrechen konnte.

Vielmehr wunderte mich es, was ich hier nun tat. Ich saß am Strand, der auf einem Gebiet lag auf dem ich gar nicht sein durfte, und dann auch noch mit einem Jungen, der vielmehr ein Werwolf war oder besser gesagt ein Gestaltenwandler, um es korrekt zu formulieren. Noch einen Tag zuvor hatte ich mich mit ihm angelegt und uns eigentlich zu Feinden gemacht, was wir ja eigentlich eh schon von Natur aus waren. Ich hatte ihn als Freak beschimpft und hatte sogar mit dem Gedanken gespielt ihn auf irgendeine Weise ums Leben kommen zu lassen. Was passierte? Es passierte irgendwie das Gegenteil. Anstatt ihm sein Leben zu nehmen, rette er mir meins. Ich verstand es nicht und was ich noch weniger verstand war, wieso ich eigentlich meine Gott verdammte Zeit mit ihm verbrachte. Am wenigstens verstand ich aber wieso er mich wieder so komisch anstarrte. Ich wurde nicht schlau aus ihm und je komischer es wurde, desto neugieriger wurde ich auf ihn. Ich hatte das Gefühl, dass die Tatsache, dass er ebenfalls kein richtiger Mensch war, noch bei weitem nicht alles war.

Ich weiß nicht wie lange wir so da saßen, und das schweigend. Ich sah die ganze Zeit aus den Augenwinkeln wie sein Blick auf mir ruhte, ich konnte ihn nicht deuten aber Jacob wirkte nachdenklich. Ich fasste mir ein Herz und drehte meinen Kopf so, dass wir uns direkt in die Augen sahen. Er wirkte etwas überrascht und schien aus seiner Trance aufzuwachen. Ich begann zu sprechen: „Du starrst mich wieder so an", flüsterte ich. Wieso dabei ein leichtes Lächeln auf meinen Lippen lag wusste ich selbst nicht. „Tut mir leid", murmelte er etwas verlegen und er sah wieder schweigend zum Meer. Ich unterdrückte ein Seufzten und zuckte leicht mit den Schultern. „Ist ja nicht schlimm", beruhigte ich ihn und nun lächelte auch er leicht. Dennoch lag sein Blick weiterhin auf dem Meer und nicht mehr auf mir. Irgendwie störte mich dies. „Ich möchte nur wissen wieso du das immerzu tust?", flüsterte ich und sein Kopf schoss wieder zu mir. „Eh... Was?!", hauchte er schockiert und ich kicherte leise. Es war lustig, wenn ich ihn so aus der Fassung brachte. „Ich möchte wissen, wieso du mich immer so anstarrt." Ich grinste leicht und fuhr mir durchs Haar. „Hab ich denn etwas in den Haaren?", frag ich schelmisch und er schüttelte sofort den Kopf. „Nein!", rief er aus und ich kicherte leise. Leicht verfärbten sich seine Wangen rot. Noch lustiger war es, dass er verlegen wurde. Doch nur wieso wurde er das?!

„Also... Wieso siehst du mich immer so an?", hakte ich nach und er schien sich seine Antwort gut zu überlegen; doch letztendlich zuckte er nur mit den Schultern. Ich verdrehte die Augen und fing an zu schmollen. „Komm schon!", rief ich aus. Er grinste leicht. „Einfach so. Ich tu es einfach", sprach er und ich verdrehte die Augen. Er sagte nicht die Wahrheit, das wusste ich. „Jake... Bitte!", sprach ich und er seufzte auf. „Keine Ahnung wieso...", teilte er mir mit und ich gab auf. Es hatte keinen Sinn, er würde es mir nicht sagen. Ich verzog das Gesicht und sah ihn beleidigt an. „Na gut... dann eben nicht." Er grinste überlegen. Innerlich verdrehte die Augen und wendete mein Blick wieder dem Meer zu um meine Gedanken einfach wieder schweifen zu lassen. Es war einfach so wunderschön hier. In meinem Vampirdasein hatte ich noch nicht oft die Möglichkeit gehabt Strände zu besuchen. Es kam nie dazu, dennoch hatte ich es schon immer geliebt. Tief atmete ich ein um den Geruch besser zu schmecken und ihn zu verinnerlichen. Ich befürchte, dass ich nicht so schnell wieder herkommen würde, also musste ich mir diesen Geruch so gut es ging einprägen. Auch wenn das mit meinem Gedächtnis nicht sonderlich schwer war. „Über was denkst du die ganze Zeit nach?" Jacobs Stimme drang leise an mein Ohr, es war nicht mehr wie ein Flüstern. Grinsend sah ich zu ihm und zuckte mit den Schultern. „Einfach so. Ich tu es einfach. Keine Ahnung wieso...", wiederholte ich seine Worte zuvor und dieses mal war er es, der das Gesicht verzog.

Die Liebe kennt keine Grenzen (Twilight FF/Jacob FF)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt