Wahrheit?

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Ich öffnete meine Haustüre und trat seufzend ein. Es war Freitag, mit Jacob hatte ich schon seit ein paar Tagen keinen Kontakt mehr gehabt und mir wurde mehr und mehr klar, wie sehr ich ihn doch vermisste. Die Türe warf ich etwas unsanft hinter mir zu, meine Schuhe kickte ich ins nächst beste Eck und meine Tasche warf ich auf die Couch. Meine Laune befand sich schon seit Tagen auf dem Nullpunkt und nicht nur einmal hatte Alice mir gesagt, wie unausstehlich ich im Moment war. Als ob sie das nicht sei! Mehr wie einen bissigen und zischenden Kommentar bekam sie nie zurück. Dennoch spürte ich die sorgenvollen Blicke der Cullens immer wieder auf mir ruhen, doch ich ignorierte es. Auch wenn sie mich fragten, ob ich zu ihnen kommen wollte, sagte ich nein.

Mit meiner Laune wollte ich nicht noch mehr kaputt machen und ich hatte keine Lust mich jetzt auch noch mit meinen Freunden zu streiten. Ich weiß nicht, was mit mir los war, meine Gefühle waren mir fremd und meine schlechte Laune war selbst mir unbegreiflich. Es war doch nur Jacob. Ein Werwolf, den ich noch nicht einmal zwei Wochen lang kannte. Wie konnte es sein, dass ich ihn so sehr vermisste?!

Stöhnend lies ich mich auf dem Sofa nieder und spielte an meinem Handy herum. Ich könnte ihn ja anrufen... Oder ihm eine SMS schreiben... Oder sollte ich es doch lieber lassen? Schließlich konnte er sich ja auch melden. Wieso meldete dieser Arsch sich denn nicht?! Vielleicht wartete er ja auch darauf dass ich es tat... Ich hatte schon seine Nummer auf dem Display, als ich sie aber schnell wieder wegdrückte. Bestimmt würde er mich dann zu anhänglich finden oder so. Was dachte ich mir hier eigentlich für einen Scheiß?! Wutentbrannt warf ich mein Handy auf den Boden, sodass es in tausend Teile zerbrach. Das war doch zum verrückt werden! Ich benahm mich hier wie ein verliebter Teenie, dabei war ich doch schon über 100 Jahre alt, verdammt nochmal! Außerdem, war ich ja gar nicht verliebt. Was ging nur in meinem Hirn vor?! Ich vergrub mein Gesicht in meinen Händen und seufzte tief. Ich wurde verrückt, definitiv. Die Einsamkeit hatte mir nicht gut getan...

Ich fuhr mir durchs Haar und stand vom Sofa auf. Dann lief ich zu den unzähligen Splitter meines Handys uns fing an die einzelnen Teile wieder aufzuheben. „Du drehst durch. Du wirst völlig verrückt, dass kann doch nicht war sein...“, murmelte ich mir selbst zu, erhob mich wieder und entsorgte die Teile. Meine Wand hatte ein kleines Loch, wo mein Handy aufgeschlagen hatte und ich stöhnte. Verdammte Scheiße, so alt war diese Wand nun wirklich auch noch nicht. Wieso machte ich in meinem Zorn alles kaputt? Später würde ich mir im Internet ein neues bestellen, bevor ich Alice einen Grund gab mit mir shoppen zu gehen. Ich würde nur jeden einzelnen Laden zerlegen mit meiner Wut, das wäre bestimmt nicht gerade unauffällig. Ich wollte mich gerade wieder auf dem Sofa niederlassen, als es an der Türe klingelte. Grummelnd lief ich zur Haustüre. Wer wollte mich denn jetzt schon wieder stören?! Ich schwöre, wenn es Alice ist, werde ich sie umbringen! Ich griff nach der Türklinge, drückte sie herunter und zog die Türe mit einem Ruck auf. „Was ist jetzt schon wie-“ Das Wort blieb mir im Hals stecken. Mit geweiteten Augen sah ich zu dem zwei Meter großen Riesen auf und konnte nicht glauben wer dort für meiner Türe stand.

Er lehnte sich an den Türrahmen und grinste breit. „Stör ich dich irgendwie?“, schmunzelte er und ich schüttelte benommen den Kopf. „Nein... Tust du nicht...“, murmelte ich und sah ihn weiter mit geweiteten Augen an. Er war wirklich hier. Der Grund meiner schlechten Laune und gleichzeitig meiner nun aufkommenden guten Laune: Jacob. Er legte den Kopf leicht schief und lächelte leicht. „Ist alles okay?“, fragte er dann leise und ich nickte perplex. Keine Sekunde später fiel ich ihm einfach um den Hals. Jake fing an zu lachen, kam etwas ins Straucheln und taumelte einige Schritte mit mir zurück. Seine Arme lagen fest und bestimmend, aber dennoch sanft, um mir und ich wurde umhüllt von seinem unverkennbaren Geruch und seiner atemraubenden Wärme. Langsam schob er mich ins Haus hinein, dachte aber genauso wenig wie ich daran sich zu lösen. Mit dem Fuß schubste er dann anschließend die Türe zu, damit sie wieder ins Schloss fiel. Er drückte sich ein Stück von mir weg, damit er zu mir herunter sehen konnte. Seine Arme lies er aber um mir. Er hatte sein strahlendes breites Grinsen aufgesetzt und in seinen Augen funkelte der Schalk. „Da hat mich aber jemand vermisst, huh?!“, fragte er und ich nickte augenblicklich. Wieder erklang sein Lachen und es klang für mich wie Musik in meinen Ohren. Das lag vermutlich daran, dass wir uns so lange nicht gesehen hatten. Ich freute mich wahnsinnig. Aber hätte er nicht kommen können bevor ich mein Handy zerstört hatte? Was soll's... „Ich hab dich auch vermisst“, gestand er mir dann leise und mein Gesicht hellte sich nur noch weiter auf.

Wir setzten uns aufs Sofa und sahen uns an. Jake grinste noch immer so und ich hatte schlagartig wieder gute Laune. Vor 10 Minuten war meine Laune noch auf dem Minuspunkt. So schnell konnte sich das ändern! „Ich hab dich angerufen und wollte dir eigentlich Bescheid geben, dass ich gleich komme, aber irgendwie ging nur der Anrufbeantworter ran“; erklärte er mir schmunzelnd und ich verzog das Gesicht. Verdammt, wieso hatte ich meine Laune nicht an meiner Lampe ausgelassen, die auf dem kleinen Tisch neben dem Sofa stand?! „Ehm... Mein Handy... Ja...“, begann ich und kratze mich am Hinterkopf. „Mein Handy ist sozusagen gestorben. Da kannst du oft drauf anrufen...“, murmelte ich und er zog die Augenbraue hoch. „Gestorben?“, hackte er dann nach und ich nickte leicht. „Totalschaden...“, nuschelte ich leise und war froh, dass ich nicht mehr in der  Lage war rot zu werden. „Und was ist mit deiner Wand da passiert? Die hat ja ein Loch...“, lachte er und sah skeptisch darauf. Ich biss mir auf die Lippen. „Die Wand hat mein Handy getötet?“, piepste ich und verzog weiter das Gesicht. Mit zusammengezogenen Augenbrauen sah er zu mir. „Das ist jetzt nicht dein Ernst?“, fragte er und ich nickte bestimmt. „Doch... Die Wand hat eben dabei auch was abgekommen... Vielleicht... Vielleicht war auch ich etwas an dem Unfall schuld?“, murmelte ich und er brach in schallenden Gelächter aus, sodass es im ganzen Haus dröhnte. „Lass mich raten! Du hast dein Handy an die Wand geworfen“, gluckste er als er sich wieder beruhigt hatte und ich nickte beschämt. Das war jetzt peinlich...

"Wieso hast du dein Handy gegen die Wand geworfen?“, grinste er und ich schüttelte nur den Kopf. Das konnte ich ihm wirklich nicht sagen. Er zog einen Schmollmund. „Sag schon“, verlangte er und ich seufzte. „Ich hatte schlechte Laune.., War wütend... Und an meinem Handy hab ich es dann eben ausgelassen“, sprach ich. „Und an deiner Wand“, ergänzte er grinsend und ich verdrehte die Augen. Besserwisser. „Wieso warst du wütend?“, fragte er besorgt und ich zuckte leicht mit den Schultern. „Ach... Alice hat mal wieder genervt... Du kennst sie doch...“, sprach ich meine kleine Notlüge aus. Ich konnte ihm schlecht sagen, dass es wegen ihm gewesen ist. „Aber jetzt ist alles wieder okay“, besänftigte ich ihn und er lächelte mich fast schon erleichtert an. „Ich bin froh, dass du hier bist...“, murmelte ich und schmunzelte. „Bin ich auch. Wir haben uns zu lange nicht gesehen“, stimmte er mir zu und ich nickte leicht. „Aber wie es aussieht hast du etwas zu früh dein Handy getötet“, lachte er und ich fiel mit ein. „Oder du hast einfach zu spät angerufen“, grinste ich und er gluckste. „Oder so.“

„Wieso bist du eigentlich hier?“, fragte ich interessiert und er seufzte. „Ich... Ich wollte mit dir reden... Das wird dann auch erklären wieso Edward immer lacht...“, erklärte er mir leise und ich hüpfte aufgeregt auf dem Sofa auf und ab. „Du bist bereit?!“, quietschte ich erfreut und er lachte leise. „Ich würde nicht sagen bereit... Aber es dir noch länger zu verheimlichen halte ich nicht aus...“, murmelte er und ich wurde hellhörig. „Schieß los Jake... Fang schon an!“, drängte ich und rüttelte ungeduldig an seiner Schulter. Er verdrehte die Augen und hielt sanft meine Hände fest. Es war fast wie ein Stromschlag der mich durchzuckte, als er meine Hände nahm. Blinzelnd sah ich ihn an und betrachtete das wilde funkeln in seinen Augen. „Du bist aber neugierig“, schmunzelte er und ich nickte begeistert. Er lies meine Hände wieder los und sofort misste ich diesen Kontrast seiner warmen Haut auf meiner kalten. „Lust auf noch eine Legende? Sie ist auch war“, lächelte er und ich nickte begeistert.

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Sorry dass das Kapitel erst jetzt kommt ich hatte in letzter Zeit kaum Zeit deswegen kommen heute zwei Kapitel  das 2 Kapitel kommt um 21uhr raus.

Lg: Julchenloves

Die Liebe kennt keine Grenzen (Twilight FF/Jacob FF)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt