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Am nächsten Tag ging alles seinen Gang. Marinette blieb bis zum Nachmittag immer an der Seite des Königs und versuchte möglichst unauffällig ihre Aufgaben zu verrichten. Trotzdem kam es ihr so vor als ob der König sie immer öfters beobachtete und sie ganz genau in Augenschein nahm. Marinettes größte Sorge war, dass er etwas ahnte. Dass er ahnte wer sich hinter der roten Maske mit den schwarzen Punkten verbarg. Wenn der König und sie alleine waren herrschte meistens Stille. Bis zu jenem Tag, drei Tage nach dem sie als Tänzerin vor im gestanden hatte.

"Marinette, ich habe eine Frage." Als Chat Noir sie ansprach zuckte sie kurz und unmerklich zusammen. Sie hatte sich immer noch nicht an den Gedanken gewohnt, dass sie früher einmal mit dem Prinzen befreundet war. Sie, eine einfache Bäckerstochter. "Ja, eure Hoheit?" erwiderte Marinette und legte den Staubwedel beiseite. "Wie bist du an den Hof von König Nino gekommen?" fragte er und setzte sich auf seinem Bett auf. Marinette holte kurz tief Luft und wog ab ob sie ihm die Wahrheit erzählen sollte oder die Version beibehalten sollte, die alle Welt glaubte. "Ich komme aus einem kleinen Dorf. Meine Eltern hatte einen Laden und uns ging es recht gut, bis der König aus der Brug weg zog die auf dem Berg erbaut war an dessen Fuß mein Heimat Dorf stand. Keiner weiß wieso er weg zog. Manche sagen es hätte etwas damit zu tun, dass seine Frau von Räubern verschleppt worden war und er sich um sein Kind sorgte. Nun auf jeden fall war das Dorf von da an ziemlich schutzlos. Kurze Zeit später wurde unser Dorf überfallen..." Marinette machte eine Pause um die Tränen weg zu wischen die sich in ihren Augenwinkeln geblidet hatten, "Die Räuber nahmen alles mit was nicht niet und nagefest war, darunter waren auch fast alle Frauen und Kinder im Dorf." Marinettes Unterlippe begann zu beben bei der Erinnerung. Ohne etwas dagegen tun zu können begann sie zu schluchzen. Alle schrecklichen Erinnerungen prasselten wieder auf sie ein. Mit einem mal war plötzlich Chat Noir neben ihr. "Es tut mir Leid." murmelte er, dann nahm er sie ohne zu zögern in den Arm.

Marinette wusste nicht wie lange sie einfach nur so dagestanden hatte, fest umschlossen von den starken Armen des Königs. Es war ihr etwas unangenehm, immerhin war er der König und sie nur eine von vielen. Auf der anderen Seite war sie froh, dass der gutherzige Junge von damals immer noch hinter dieser Maske verborgen war. Wie oft hatte er sie so in den Arm genommen als sie klein gewesen waren und sie getröstet wenn sie gestürzt war oder vom Baum gefallen war. Es tat gut so etwas vertrautes wieder zuspüren.

Hinter der Maske Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt