]• dreißig •[

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Es war schon fast lächerlich, wie sie da so saßen und lachten.

Ich hasse dieses Mädchen gerade so unglaublich. 

“Taris… was auch immer diese Pizza dir getan hat - du musst sie nicht mit bloßen Händen entsaften.” sagte Jess belustigt und riss mich zurück in die Realität, wo ich nicht einfach alles von dem machen konnte, was ich gerade sehr detailliert gedacht hatte.

Ich wandte meinen Blick von Ashley und Josh ab und richtete ihn auf meine Hand.
“So ein Scheiß! Ich hasse es.” beklagte ich mich lautstark und schmiss mein, vor wenigen Sekunden noch verzehrbares,  Essen auf den Teller.
“Alles gut?” fragte Janett erschrocken.
“Nein, ich geh’ Hände waschen.” erwiderte ich grob und stürmte aus der Mensa.

Ich wusch mir die Hände und trocknete sie unter dem Föhn, einfach um so weniger Zeit später im Speisesaal verbringen zu müssen und verließ das Bad, um in Ruhe durch den Gang zu schlendern, während ich meine neuen Nachrichten las. - so viel Zeit wie möglich - Ich wollte nicht mit ansehen, wie mir diese Zicke jede Möglichkeit der Versöhnung mit Josh verbaute.

Doch mein Plan ging nach hinten los, zu meinem bedauern, kam mir Ashley im Flur entgegen und wagte es auch noch mich anzusprechen. “Entschuldige, aber mal im Ernst… hast du schon öfter Jungs verarscht?” fragte sie. “Wie kannst du nur so überzeugend spielen, jemand zu lieben?” fuhr sie fort und noch konnte ich meine Selbstbeherrschung bewahren - noch! - “Ach oder kommt das vom Rumhuren?”

Und mit diesem Satz war die Selbstbeherrschung verflogen.
“Wie bitte?” fragte ich belustigt, überrascht und sauer zugleich.
“Ich denke du hast mich schon verstanden, Schlampe.” erwiderte sie und zog das letzte Wort mit absicht noch etwas länger.
Ich für meinen Teil konnte meine Wut nicht mehr zügeln und eh ich mich versah landete meine flache Hand mit einem lauten Klatschen auf der Wange der Blauhaarigen.

Erschrocken schnappte Ashley nach Luft und hielt sich ihre schon leicht gerötete Wange. “Spinnst du?” fuhr sie mich an und berührte die Rötung, nur um dann Schmerz erfüllt zu zischen.

“Ich - Äh.” auch ich war etwas überrascht von meiner Reaktion, genoss jedoch den Moment.

“Ashley?” fragte eine nur mir zu gut bekannte männliche Stimme.

Sein Timing passte ja mal wieder perfekt. Nicht.

“Josh.” erwiderte die Angesprochene weinerlich und machte mich wieder unbeschreiblich wütend.
“Taris?” fragte der Ältere verwundert.
“Josh. Taris hat mich geschlagen.” murmelte die Blauhaarige und warf sich ihm um den Hals.
Josh schaute mich ungläubig an.
“Was ist bloß los mit dir?” fragte er erzürnt und legte seine Arme tröstend um Ashley.

“Josh! Sie hat mich Schlampe genannt.” erwiderte ich außer mir, total in Rage.
“Ashley hast du-” doch unterbrach sie ihn fassungslos: “Nimmst du sie wirklich noch - nach alledem - in Schutz?”
“Nein. Nur ich - ähm.” wieder fuhr sie dazwischen: “Wer weiß wie viele sie schon ihre Wette genannt hat?”

Josh atmete hörbar aus.
“Lass uns etwas zum Kühlen holen.” murmelte er und ging mit Ashley den Gang entlang zurück.

Würde es mir jemand übel nehmen, wenn ich jetzt anfange zu weinen?

Wie schön der Moment auch war, als ich meinen Gedanken in die Tat umsetzen konnte, die Genugtuung war leider nur von kurzer Dauer.

Truth or Dare •|i|• Josh DunWhere stories live. Discover now