]• sieben •[

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Ich schloss die Tür hinter Josh und sagte ihm, dass wir ins Wohnzimmer gehen würden, da meine Eltern aus waren und wir alleine seien.
"Oh und mein Bruder ist in seinem Zimmer. Nur dass du keine Herzattacke bekommst falls er doch mal runter kommen sollte." fügte ich hinzu und lief durch die Tür ins Esszimmer und von dort weiter ins Wohnzimmer, wo unser großer weißer Flügel stand.
"Wow." hauchte Josh beeindruckt. "Ist der Flügel meines Urgroßvaters... mein Vater will ihn mir weiter vererben und deswegen sollte ich ihn auch spielen lernen." sagte ich und war schon wieder verwundert über meine Offenheit. "Ich musste mir das Schlagzeug spielen selber beibringen." murmelte Josh und ließ seinen Blick weiter durch den Raum schweifen.
"Ich hatte dich letztens gar nicht spielen hören." fiel mir auf.
"Du musst es dir demnächst ja eh mal anhören." erwiderte der Ältere und wandte sich wieder mir zu.
"Stimmt. Jetzt hörst du dir mich erstmal an." sagte ich und setzte mich an den Flügel.

Erwartungsvoll schaute ich Josh an, da er sich nicht zu mir setzte und stattdessen unbeholfen neben dem Flügel stand. Ich klopfte auf den Platz neben mir um ihm zu zeigen, dass er sich setzen kann, was er auch tat.
"Ok. Ich hab' aber erst den Refrain, also erwarte nicht zuviel." sagte ich und legte meine Finger auf die Tasten und machte die ersten Anschläge.

"Das klingt unglaublich gut." sagte Josh nachdem ich ihm das kurze Stück vorgespielt hatte. "Danke." sagte ich und merkte, wie mir leicht die Röte ins Gesicht stieg.

Warum reagierte ich so?

"Ähm.. Also arbeiten wir weiter an Cancer?" fragte ich schnell.
"Ja. Das klingt schon jetzt sehr gut.. Ich hätte auch schon ein paar Ideen wie ich spielen kann." erwiderte Josh. "Das ist toll! Und wer was singt können wir ja klären, wenn alles fertig ist." fügte ich hinzu.
Doch Joshs Begeisterung war plötzlich verschwunden.
"Also singen... ich singe nicht gerne." sagte er.
"Aber dann bekommst du keine Note besser als 4." sagte ich verwirrt.
"4 ist bestanden, bestanden ist gut, gut ist eine 2." sagte er und lachte nervös.
"Nein, wenn du mit mir arbeitest bekommst du keine 4... dann singst du halt die Back Vocals." schlug ich vor. Mit gequältem Ausdruck verneinte er.
"Ich wette du singst gar nicht so schlecht... ich bring dich schon noch dazu." versicherte ich ihm und grinste fies.
"Versuch' es halt... bemühe dich aber nicht zu sehr." sagte er belustigt.

"Wir werden sehen... gut das war's eigentlich schon. Wollen... wollen wir noch ein Film oder so schauen?" fragte ich.
"Ahm gerne." antwortete der ältere. "Okay.. vorher. Willst du was trinken?" - " Wenn du Red Bull hast gerne." erwiderte er. "Du hast Glück, mein Bruder säuft das Literweise." sagte ich und stand auf um in die Küche zu gehen.

Wenige Minuten später saßen wir zusammen auf der Couch, ich war in einen Decke gekuschelt und mein Kopf lag auf Joshs Schulter. Er war unerwartet bequem und roch leicht süßlich, mit ihm hier zu sitzen war irgendwie entspannt und tat gut. "Du kanntest den Film wirklich noch nicht?" fragte er verwundert und lachte leicht.
"Nein und jetzt hör' auf dich über mich lustig zu machen." erwiderte ich.
"Nagut." raunte er und legte den Arm um meine Schulter.

Truth or Dare •|i|• Josh DunWhere stories live. Discover now