]• siebenundzwanzig •[

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11:33.

Gleich Pause

"Taris! Wenn Sie mir bitte Ihre Aufmerksamkeit schenken würden." rief Miss Swan und warf mir einen drohenden Blick zu.
"Sie können mir sicherlich sagen, welche sprachlichens Mittel Shakespeare in Vers 2572 verwendet." fragte die Lehrerin immer noch an mich gerichtet. Schnell schaute ich in mein Buch, um dann festzustellen, dass ich es nicht mal geöffnet hatte.
"Ähm... Er-" setzte ich an, doch wurde - glücklicherweise - vom Stundenklingeln übertönt. Das scharren der Stühle und das Gemurmel der Schüler machten es mir unmöglich zu antworten.

"Nun gut Schüler... Hausaufgaben zur nächsten Stunde: analysieren Sie die Szene zu ende." rief Miss Swan über den Lärm hinweg und begann selber zusammen zu packen.

Ich griff nach meiner Tasche, warf das Buch hinein und drängte mich, wie alle anderen, durch die Tür in den überfüllten Schulgang.
Die Schülermassen trugen mich schon fast von alleine in den Speisesaal, wo mein Blick auf den Tisch von Josh und dessen Freunde fiel.

Gemeinsam saßen sie an dem Tisch.
Brendon und Melanie vertieft in ein Gespräch, während sie versuchten Josh, welcher nur Gedankenverloren in seinem Essen stocherte, in diese Konversation mit einzubinden.

Ich befreite mich aus dem Strom und lief zielstrebig, geradewegs auf die drei zu. Doch Brendon erhob sich, lief mir entgegen und blockte mich einige Meter vor dem Tisch ab.

"Was willst du?" entgegnete er kalt und verschränkte seine Arme vor der Brust.
"Ich muss mit Josh reden." sagte ich und versuchte an ihm vorbei zu kommen, dies jedoch schlug fehl, da der Größere einfach einen Schritt zur Seite machte und mich abblockte.
"Hast du ihn nicht schon genug gedemütigt?" fragte Brendon verbissen.

"Bitte lass' es mich erklären." bettelte ich.
"Nein, ich denke du solltest gehen und uns ignorieren, so wie die letzten fünf Jahre." antwortete er verbittert.
"Bitte." flehte ich und spürte, wie der Kloß in meinem Hals wuchs und ich den Tränen immer näher kam.
"Geh' jetzt! Wir - vor allem Josh - wollen nichts mehr mit dir zu tun haben. Du bist einfach nur falsch." erwiderte er scharf.

Ich spürte ein Träne in meinem Augenwinkel und wischte sie schnell weg. Er hatte recht. Ich war hinterlistig und gemein, das was ich gerade tat war einfach nur lächerlich.
Ich hatte eingesehen, dass ich hier und jetzt nichts mehr bewirken konnte, doch die Hoffnung alles irgendwie noch retten zu können hatte ich noch nicht aufgegeben

Truth or Dare •|i|• Josh DunWhere stories live. Discover now