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[Zayn]

Als ich nur zwanzig Minuten später bei Louis vor der Tür stand, klingelte ich ohne zu Zögern. Meine Handflächen waren etwas schwitzig und so wischte ich sie an meiner Hose trocken und atmete tief durch. Ich hatte schon die perfekte Geschichte im Kopf für Louis. Schließlich konnte ich ihm schlecht den wahren Grund nennen, wieso Liam so ausgeflippt ist. Wieso er gefeuert wurde. Ihn ging es meiner Meinung nach nichts an dass Harry in ihn verliebt war. Vielleicht wusste er es sogar schon. Konnte mir egal sein.

Als sich die Tür öffnete und nicht Louis sondern Zac vor mir stand, vergaß ich jedoch alles was zuvor in meinem Kopf war. Geschockt starrte ich ihn an. "W-was machst du denn hier?" fragte ich stammelnd und er grinste mich frech an. 
"Freust du dich gar nicht mich zu sehen? Komm erstmal rein..." antwortete er mir, ging einen Schritt zur Seite und machte eine einladende Handbewegung. 
Ich nickte, betrat die Wohnung und sah mich um. "Ist Louis hier?" fragte ich vorsichtig nach. 

"Louis ist arbeiten. Du siehst mitgenommen aus. Was ist los?" Er musterte mich und ich fühlte mich unwohl unter seinen Blicken. Ich sah zu ihm und musste schlucken. Noch immer fand ich ihn attraktiv, sehr attraktiv. Er grinste schief und ging in das angrenzende Wohnzimmer, unsicher folgte ich ihm und sah mich um. "Willst du auf ihn warten?" hörte ich SAC fragen und nickte, setzte mich auf die Couch. Der junge Mann setzte sich auf den Sessel mir gegenüber. Ich war mir bewusst dass das hier eine dämliche Idee war. Aber zu mir nach Hause zurück wollte ich auch nicht. Dort wartete nichts auf mich und ich fühlte mich schmutzig. Benutzt und ungeliebt. 

"Stress mit Liam?" riss mich Zac aus meinen Gedanken und ich schluckte. Er leckte sich über die Lippen und ich wandte meinen Blick sofort ab. Es war sexy wenn er das tat und ich wollte meine Fantasie gar nicht erst spielen lassen. Er gehörte ja nun offensichtlich wieder Louis. So wie gefühlt jeder Kerl auf dem Planeten. Zac seufzte und richtete sich auf. "Was ist passiert? Du kannst mir das ruhig erzählen. Wäre ja nicht das erste Mal." 
Ich blickte zu ihm und seufzte tief. Eigentlich hatte er Recht. "Liam hat seinen Job verloren. Er hat es an mir ausgelassen. Seine Wut.." ich beendete den Satz nicht. Zac wusste auch so was ich meinte. "Das tut mir leid, Zayn. Das ist ja nicht das erste Mal." sagte er sanft und ich nickte und spürte die Tränen bereits, die sich anbahnten. 
Er hatte Recht und wir beide wussten das. "Er hat mir gesagt dass ich nie mehr sein werde als seine Affäre. Dass ich das nicht wert bin." hauchte ich und eine erste Träne rann meine Wange hinab. 
Zac stand auf und setzte sich neben mich, legte die Hand auf meinen Arm und ich sah ihn an. Er wischte die Träne sanft weg und ich erschauderte. "Wie oft muss ich dir noch sagen dass er ein Arschloch ist? Natürlich bist du es wert, Zaynie." 
Mein Blick senkte sich und ich schüttelte den Kopf. Liam hatte Recht. "Nein.." sprach ich erschöpft und presste die Lippen aufeinander. Noch nie hatte mich jemand geliebt und das würde sich nicht ändern. Sie liebten alle immer Louis. Der kleine, unschuldige Louis. Ich spürte wie der Neid wieder einmal in mir hochkroch. Nicht nur er hatte Liebe verdient! Ich auch! 

"Natürlich hast du es verdient. Zayn, Baby ... das hatten wir doch schon mal." er sprach mit sanfter Stimme und hob mein Kinn an sodass ich ihn ansehen musste. "Du bist genauso viel wert, noch viel mehr eigentlich." 

"Anscheinend nicht so sehr wie Louis. Den lieben sie alle." sagte ich trotzig und schniefte. Er lachte leise und strich mir über die Wange. Und verdammt, egal wie falsch es war. Aber es tat mir gut wie zärtlich er war, wie liebevoll er mit mir redete und mit mir umging. Zac wusste immer ganz genau was er tun musste um mich besser fühlen zu lassen. "Du musst endlich lernen dich selbst zu lieben, Baby. Dann liebt dich auch jemand anderer." erklärte er und ich sah ihn skeptisch an. "Du liebst mich auch nicht." sprach ich leise und er sah mich einen Moment verdutzt an. Ich wusste nicht einmal wieso ich das gesagt hatte. 
Ich sehnte mich einfach so sehr nach Liebe dass es mir egal war wer sie mir gab. War das mein Problem? War ich zu verzweifelt? 

"Wir wissen beide dass ich dich liebe, Zaynie." 

Ich sah ihn an und versuchte zu sehen ob er sich einen Spaß mit mir erlaubte. Wieso sagte er das? Nein ich wusste es nicht und er war mit Louis zusammen. "Du hast doch..." "Louis?" fiel er mir ins Wort. "Nein, ich habe Louis nicht. Ich kümmere mich nur um ihn. Er will mich doch gar nicht und das ist okay." 
Ich nickte leicht und runzelte die Stirn. Ich war mir nicht sicher ob er die Wahrheit sprach, wieso sollte er hier sein wenn das wirklich so war? "Aber wieso kümmerst du dich um ihn?" fragte ich nach und er lächelte mich sanft an. "Weil er jemanden braucht der sich kümmert. Wir beide wissen doch dass Louis nicht alleine klar kommt." 
Auf eine Art und Weise leuchtete es mir ein. Ich kannte meinen besten Freund, er war ungern allein. Er kam zwar allein klar, doch er hasste es. Ich vermutete dass er es genoss wenn sich jemand um ihn kümmerte, dabei schien ihm egal wer es war. 
Ich verschwendete nicht einen einzigen Gedanken daran dass Zac mir nur Schwachsinn erzählen könnte. Alles was ich hörte war das "Wir wissen beide dass ich dich liebe"

Unsicher sah ich ihn an und er lächelte, beugte sich vor und küsste mich sanft. Ich zögerte nicht und erwiderte. Wir waren hier in Louis' Wohnung und es fühlte sich an wie früher, mit dem Unterschied dass wir Louis nicht betrogen. Trotzdem, wir waren in seiner Wohnung. Als seine Hand sich in meine Haare krallte vergaß ich meine Zweifel und setzte mich auf seinen Schoß, unterbrach den Kuss nicht und drückte mich an ihn. 
Er küsste mich weiter, fuhr mit den Händen unter mein Shirt und ließ mich wohlig aufseufzen. Er wusste schon immer was er tun musste und ich genoss seine Aufmerksamkeit. Sanft zog er mir das Shirt aus, strich über meine Brust und meine Bauchmuskeln. "Immer noch so schön.." hauchte er gegen meine Lippen und ich erschauderte, warf meine Arme um seinen Nacken und küsste ihn intensiv. 
Ich sah und hörte rein gar nichts mehr und Zac schien es ebenfalls so zu gehen. 
Wir bekamen nichts mehr um uns herum mit. Wir hörten nicht einmal wie ein Schlüssel in das Türschloss geschoben wurde. Wir hörten nicht wie die Tür aufging und sich Sekunden später schloss. 

Meet Me, Fuck Me ∆ L.S.Where stories live. Discover now